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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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hatten, als wären sie Wrestler, da sah er Josh Balsam auf sie zukommen. Hoffentlich war Mitchell so vernünftig, vor Balsam nicht »mein Lebensgefährte« zu sagen.
    [193] »Ey, Mapother«, sagte Balsam. »Glaubst du, dein Bruder braucht beim Saubermachen hier Hilfe?«
    »Nee. Das macht bestimmt das Hotelpersonal.«
    »Das ist furchtbar cool von euch, dass ihr das alles für uns macht.«
    »Keine Ursache«, sagte Blue Gene. »Das war doch das Mindeste.«
    »Ich wollt noch mal mit ihm reden.«
    »Sieht aus, als spricht er gerade mit diesen Leuten da drüben.« John empfing gerade von seiner Rede begeisterte Gratulanten.
    »Dann warte ich so lange.«
    Blue Gene überlegte, Balsam und Mitchell miteinander bekannt zu machen, entschied sich aber dagegen. Er wünschte sich, einer von beiden würde gehen. Er versuchte, seine Anspannung durch eine witzige Bemerkung zu mildern.
    »Ich wollte auch mit John reden, aber anscheinend müssen wir uns auf ’ne lange Wartezeit einstellen, denn seht ihr die Schlange von Leuten, die mit ihm reden wollen? Die ist ungefähr siebenmal so lang wie der Schwanz von Shaquille O’Neal.«
    Mitchell lachte, Balsam nicht. Damit aus Balsams derbem Gesicht ein Lachen kam, müsste es erst einmal seine gusseiserne finstere Miene durchdringen, stabilisiert durch zu Schlitzen verengte Augen, die die ganze Welt als Angriffsfläche und überall nur Zielscheiben sahen. Schweigend genossen die drei eine Zeitlang das Feuerwerk. Dann entdeckte ein Freund Mitchells ihn und rief seinen Namen. Blue Gene war erleichtert, als Mitchell sich verabschiedete.
    [194] Nach einer Weile arbeitete sich John endlich zu ihnen vor, ein paar gefaltete T -Shirts im Arm.
    »Wie fandest du’s?!«, fragte er. Er legte Blue Gene eine Hand auf die Schulter und grinste wie ein Siebtklässler an seinem letzten Schultag.
    »Das war toll, Mann«, sagte Blue Gene.
    »Danke dir. Josh, danke vielmals, dass Sie uns diese Gelegenheit gegeben haben.«
    »Ich wollte Ihnen danken, Mr. Mapother. Für die Flagge.«
    »Ja, woher hast du die Flagge, John, Mann? Bei eBay ersteigert?«
    »Nein. Dad hat sie auf einer Auktion in New York erworben.«
    »Mir hat gefallen, was Sie eben gesagt haben«, fuhr Balsam fort. »Ich war noch nie bei ’ner Rede wie der oder so was, aber Sie haben da Sachen gesagt, die sind mir schon lange durch den Kopf gegangen. Ich wollte eigentlich gar nicht wählen gehen, aber jetzt mach ich’s.«
    »Danke, Josh. Aus Ihrem Mund bedeutet mir das sehr viel.«
    »Ich möchte Ihnen gerne bei Ihrem Wahlkampf helfen. Wo immer Sie wollen, ich mach’s. Umsonst. Wenn Sie zum Beispiel heute Abend Hilfe beim Saubermachen brauchen, ich bin Ihnen nämlich wirklich sehr dankbar.«
    »Wow. Danke, Josh. Ich kann Sie heute Abend nicht arbeiten lassen, weil Sie mein Ehrengast sind, aber vielleicht komme ich später auf Ihr Angebot zurück.«
    »Ich mein’s verflucht ernst. Ich werd Ihnen helfen.«
    John nickte und unterdrückte sein Lächeln, als er merkte, wie ernst es Balsam mit seinem Angebot war.
    [195] »Ich bin wie er«, fuhr Balsam fort und nickte in Richtung Blue Gene. »Sie wollten mich in der Armee nicht haben. Ich muss irgendwas machen, um meinem Land zu dienen, darum will ich Ihnen helfen.«
    »Dafür bin ich Ihnen dankbar, Josh. He, Leute, guckt mal hier.« John gab Blue Gene und Balsam je ein weißes T -Shirt. Sie hielten die T-Shirts hoch, auf denen in Rot, Weiß und Blau die Worte AUF JEDEN FALL: JOHN HURSTBOURNE MAPOTHER gedruckt waren.
    »Oh, wow«, sagte Blue Gene.
    »Behalt es. Es gehört dir.«
    »Echt?«
    »Ja.«
    »Danke. Mit abgeschnittenen Ärmeln sieht das richtig gut aus.«
    John schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich muss noch mit ein paar anderen Leuten reden. Danke noch mal, Josh, und wenn ich Sie wieder brauche, hören Sie von mir. Doch heute Abend sind Sie mein Gast, und ich arbeite für Sie . Kann ich Ihnen etwas besorgen?«
    »Weiß nich. Ein Bier wär prima.«
    »Natürlich. Moment.« John sah sich nach einem Kellner um.
    »Ich hol ihm eins«, sagte Blue Gene.
    »Danke, Blue Gene. Bis später, Leute.«
    Blue Gene nahm Balsam mit hinüber zur Bar. Während sie schweigend anstanden, hörten sie einige Leute in der Nähe reden.
    »Freiheit, Freiheit, Freiheit! Dauernd redet er nur über Freiheit.« Blue Gene und Balsam drehten sich nach dem [196] Sprecher um. Es war Mitchell Gibson; er sprach mit einem Jungen und einem Mädchen im Teenageralter, beide mit pseudoschicken, pechschwarzen Frisuren. »In der

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