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Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Titel: Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas R. Hofstadter
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jedem Knopf zwei oder dreimal dreht und die verschiedenen Instrumente sorgfältig prüft. Dann tritt er mit zufriedenem Gesicht zurück).
    Ich denke, so wird's gehen.
    Ansager: Und jetzt schauen wir uns die subjunktive Wiederholung an.
    (Auf dem Schirm erscheint ein verwirrendes Knäuel von ineinander verwickelten Röhren. Es wird größer, dann wieder kleiner, und einen Augenblick lang scheint es fast so etwas wie eine Drehung vorzunehmen. Dann verwandelt es sich in einen seltsamen pilzförmigen Gegenstand, und wieder zurück in das Röhrenbündel. Während es von dieser zu anderen bizarren Formen metamorphosiert, kommentiert der Ansager:)
    Gerdüller entschwindet zum Abspielen. Etwa neun Meter im Außenraum bietet sich Palindromi an, Gerdüller sieht ihn und gibt nach rechts-auswärts ab — das sieht gut aus! Palindromi jetzt etwa an der Abschlagkugel, doch gleich hinter der Mittelebene wird er angegriffen. Da habt ihr's, 3-D-Freunde, wie es wäre, wenn Fußball in vier Raumdimensionen gespielt würde.
    Achilles: Was machen Sie eigentlich, Herr Krebs, wenn Sie an den verschiedenen Knöpfen am Schaltpult drehen?
    Krebs: Ich suche nach den richtigen subjunktiven Kanälen. Wissen Sie, alle subjunktiven Kanäle senden gleichzeitig, und ich will genau denjenigen einstellen, der die beabsichtigte hypothetische Szene liefert.
    Achilles: Kann man das mit allen Fernsehern tun?
    Krebs: Nein, die meisten Fernseher können subjunktive Kanäle nicht empfangen. Sie brauchen eine besondere Art von Schaltkreis, die schwer herzustellen ist.
    Achilles: Wie wissen Sie, welcher Kanal was sendet? Sehen Sie in der Zeitung nach?
    Krebs: Ich brauche die Bezeichnung des Kanals gar nicht zu wissen. Statt dessen stelle ich ihn ein, indem ich die gewünschte hypothetische Situation an diesen Skalen eincodiere. Der technische Ausdruck dafür lautet: „einen Kanal durch seine kontrafaktischen Parameter anwählen“. Es gibt immer eine große Anzahl von Kanälen, die jede denkbare Welt ausstrahlen. Alle Kanäle, die Welten senden, welche einander „nahe“ sind, haben Rufnummern, die ebenfalls nahe beieinander sind.
    Schildkröte: Warum mußten Sie die Knöpfe, als wir das erste Mal eine subjunktive Wiederholung sahen, überhaupt nicht drehen?
    Krebs: Weil ich einen Kanal eingeschaltet hatte, der dem Wirklichkeitskanal sehr nahe ist, aber doch ein winziges bißchen anders. Deshalb entfernt er sich immer mal wieder von der Wirklichkeit. Es ist fast unmöglich, GENAU auf den Wirklichkeitskanal einzustellen. Aber das macht nichts, weil das so stumpfsinnig ist. Alle Wiederholungen sind dabei wie erwartet. Können Sie sich das vorstellen? Wie langweilig!
    Ai: Ich halte die ganze Idee vom Subjunk-Fernsehen für eine gigantische Langweilerei. Aber ich würde meine Meinung vielleicht ändern, wenn ich Beweise dafür hätte, daß ihre Maschine mit einem INTERESSANTEN kontrafaktischen Tatbestand fertig würde. Wie würde diese letzte Spielphase zum Beispiel aussehen, wenn die Addition nicht kommutativ wäre?
    Krebs: Oh weh, Oh weh. Für dieses Modell ist jener Wechsel etwas zu radikal , fürchte ich. Leider besitze ich keinen Superjunk-Fernseher, das Spitzenmodell. Superjunk-Fernseher werden mit ALLEM fertig, was man ihnen vorgibt.
    Ai: Bah!
    Krebs: Aber sehen Sie, ich kann BEINAHE so etwas machen. Hätten Sie nicht Lust zu sehen, wie die letzte Spielphase ausgesehen hätte, wenn dreizehn keine Primzahl wäre?
    Ai: Nein danke. D AS ist blanker Unsinn! Wenn ich jedenfalls diese letzte Spielphase wäre, wäre ich es ziemlich leid, ein ums andere Mal in neuem Gewand wirrköpfigen Begriffsakrobaten vorgeführt zu werden. Aber machen wir weiter!
    Achilles: Wo haben Sie diesen Subjunk-Fernseher her?
    Krebs: Ob Sie es glauben oder nicht, Herr Ai und ich besuchten gestern einen Jahrmarkt, und der Apparat wurde als erster Preis in einer Lotterie angeboten. Normalerweise bin ich nicht so leichtfertig, aber irgendein verrückter Impuls brachte mich dazu, ein Los zu kaufen.
    Achilles: Und Sie, Herr Ai?
    Ai: Ich gebe zu, ich kaufte eines, um den alten Krebs bei guter Laune zu halten.
    Krebs: Und als die Gewinnzahl verkündet wurde, fand ich zu meinem Erstaunen, daß ich den ersten Preis gewonnen hatte.
    Achilles: Phantastisch! Bis heute hab' ich niemand gekannt, der etwas in einer Lotterie gewonnen hat.
    Krebs: Ich war über mein Glück außer Rand und Band.
    Ai: Haben Sie nicht noch etwas über die Lotterie zu sagen, Herr Krebs?
    Krebs: Oh, nicht sehr viel. Nur

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