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Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Titel: Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas R. Hofstadter
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nun freie Bahn bis zum gegnerischen Strafraum. Schaut euch das an, Leute! 50 Meter, noch 40, noch 30, noch 20, noch 10 — Tor für die Gastgeber! (Riesiger Beifall aus der Gastgeber-Kurve.) Ja, Freunde, so wäre das gelaufen, wenn beim Fußball Handspiel erlaubt wäre! Aber in Wirklichkeit haben die Gastgeber den Ball verloren und die Auswärtigen ein weiteres Tor geschossen. Nun ja, der Ball ist rund ...
    Achilles: Was halten Sie DAVON, Herr Ai?
    (Und Achilles grinst hämisch zu Herrn Ai hinüber, doch der schenkt diesem vernichtenden Blick überhaupt keine Beachtung, denn er schaut gebannt auf Herrn Krebs, der mit einer großen Schüssel mit hundertzwölf — ach nein, hundert — großen, köstlichen Pommes Frites und Servietten für alle zur Tür hereinkommt.)
    Krebs: So, wie finden Sie drei meinen Subjunk-Fernseher?
    Ai: Höchst enttäuschend, Krebs, um es frei heraus zu sagen. Er scheint mir völlig defekt zu sein. Mindestens die Hälfte der Zeit macht er zwecklose Ausflüge ins Unsinnige. Wenn er mir gehörte, würde ich ihn sofort irgend jemanden wie Ihnen schenken, Krebs. Aber er gehört mir halt nicht.
    Achilles: Wirklich ein seltsames Gerät. Ich versuchte, eine Phase des Spiels zu wiederholen und zu sehen, wie sie bei anderem Wetter gelaufen wäre, aber das Ding scheint seinen eigenen Kopf zu haben! Anstatt das Wetter zu ändern, änderte es die Fußball-Regeln dahin, daß auch Handspiel erlaubt ist. Nun sagen Sie — wie kann Fußball mit Händen gespielt werden? Das ist ein Widerspruch in sich. Wie hirnverbrannt!
    Krebs: Was für zahme Spiele. Ich dachte, Sie würden sicher interessantere Subjunktive finden. Würden Sie gerne sehen, wie die letzte Spielphase verlaufen wäre, wenn es Basketball statt Fußball gewesen wäre?
    Schildkröte: Oh! Eine hervorragende Idee!
    (Herr Krebs dreht an zwei Knöpfen und tritt einen Schritt zurück.)
    Ansager: Jetzt sitzen vier auf der Strafbank und -
    Achilles: Vier auf der Strafbank!?
    Ansager: Jawohl, Freunde — vier auf der Strafbank. Wenn man Fußball in Basketball verwandelt, muß ja IRGENDETWAS dran glauben! Nun, wie ich sagen wollte, vier sitzen auf der Strafbank, die Auswärtigen weichen zurück, und die Gastgeber greifen an. Gerdüller geht allein nach vorne. Die Gastgeber hängen mitten im hinteren Feld. Ehsel wirf ein — eine Steilvorlage, der Ball kommt auf Gerdüller —
    Achilles: Schnapp ihn Dir Gerdüller! Gib den Auswärtigen Saures.
    Ansager: — aber der Ball scheint einen Drall zu haben, denn er fliegt eine seltsame Kurve. Jetzt springt Sprunk nach dem Ball! Aber Gerdüller stößt ihn beiseite — ein ganz klares Foul. Der Schiedsrichter entscheidet auf Strafwurf, und der hervorragende Sprunk holt zwei weitere Punkte für die Auswärtigen. Eine böse Schlappe für die Gastgeber. Ja, Fußballfreunde, so hätte die letzte Spielphase ausgesehen, wenn dies ein Basketball-Spiel wäre.
    Ai: Bah! Man könnte das Spiel genau so gut auf den Mond verlegen.
    Krebs: Gesagt, getan! Hier ein bißchen Gefummel, dort ein bißchen ...
    (Auf dem Schirm erscheint ein trostloses, mit Kratern übersätes Feld, auf dem sich zwei Mannschaften in Weltraumanzügen bewegungslos gegenüberstehen. Plötzlich geraten die beiden Mannschaften in Bewegung, und Spieler machen große Sprünge in der Luft, manchmal über andere Spieler hinweg. Der Ball wird in die Luft geschossen und fliegt so hoch, daß er beinahe verschwindet, dann schwebt er langsam vor die Füße eines Spielers, ungefähr vierhundert Meter vom Ausgangspunkt entfernt.)
    Ansager: Und hier, Freunde, habt ihr die subjunktive Wiederholung dessen, was sich auf dem Mond abgespielt hätte. Wir schalten jetzt um ins Funkhaus zu den ausführlichen Kurznachrichten — meine Lieblingssendung und melden uns anschließend wieder.
    Ai: Wäre ich nicht so träge, so brächte ich den kaputten Apparat selber zum Händler zurück. Da es aber leider mein Schicksal ist, ein träges Ai zu ein ... (Stopft sich eine große Portion Pommes Frites in den Mund.)
    Schildkröte: Eine wundervolle Erfindung, Herr Krebs, Darf ich eine hypothetische Frage stellen?
    Krebs: Nur zu!
    Schildkröte: Wie hätte dieses letzte Spiel ausgesehen, wenn der Raum vierdimensional wäre?
    Krebs: Oh, das ist kompliziert, Herr Schildkröte, aber ich glaube, ich kann es in den Apparat hineincodieren. Moment mal!
    (Er tritt heran, und zum ersten Mal scheint er die vollen Möglichkeiten des Schaltpults seines Subjunk-Fernsehers auszuschöpfen, indem er fast an

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