Götter aus Licht und Dunkelheit
ist es dem anderen e r gangen?« erkundigt er sich. Madrak drückt W ak i m s rechtes Auge zu und löst die Faust.
»Schock, neh m e ich an. Ist je m als einer zuvor vom Zentrum eines Fuge n ka m pfes erfaßt worde n ?«
»Soweit ich weiß, nicht. Zweifellos haben wir ein neues Syndrom e ntdeckt - ich würde es Fugen-Müdigkeit< oder zeitlichen Schock< nennen. Unsere Na m en könnten jetzt in Lehrbüchern erscheinen.«
» W as sollen wir m it ihnen m achen? Kannst du sie wiederbeleben ? «
» W ahrscheinlich. Aber sie wür d en dann wieder anfangen, und wahrschei n lich so lange weiter m achen, bis sie a u ch diese W e lt vernichtet hätten.«
»Hier gibt es nicht viel zu vernichten. W i r könnten ja Eintrittskarten verkaufen und sie dann loslassen. Das könnte eine hübsche Einkunft m it sich bringen.«
»Oh, zynischer Krä m er von Züg e llosigkeiten. Für so etwas würdest du einem Menschen die Kleidung stehlen!«
»Nicht doch! Ich habe das auf Blis gelernt, wenn du dich erinnerst.«
»Das ist wahr - dort, w o die grö ß te Attra k tion des Lebens die Tatsache ge worden war, daß es m anch m al endet. W i e dem auch sei, in diesem Fall bin ich der Meinung, daß es weiser wäre, diese beiden hier auf verschiedenen Welten abzusetzen und dort sich selbst zu überlasse n .«
» W arum hast du sie dann nach Marachek gebracht ? «
»Das habe ich nicht! Sie sind von d e m Du r chgang erfaßt worden, als ich ihn ö ff n ete. Ich s e l b st wollte h i e rher, weil m an das Zentrum im m er a m l eichtesten erreichen kann.«
»Dann sollten Vorschläge unser un m ittel b ar e s Vorgehen betreffen.«
» W ir wollen uns hier eine W eile ausruhen, und ich werde diese beiden hier in ihrem Zustand halten. W i r könnt e n uns geradewegs einen anderen Durchgang öffnen und sie hierlassen.«
»Das wäre gegen m ein Gewissen, Bruder.«
»Sprich m it m i r nicht von Gewissen, du inhu m aner Hu m anist! Du suchst jede Lebenslüge der Menschen! Du bist ein heiliger A m bulanzjäger!«
»Aber ich kann keinen Menschen dem Tod übe r l assen.«
»Sehr gut... Hallo! Je m and war vor uns hier, um eine Kröte zu ersticken!«
Madrak richtet seinen Blick auf den Pokal.
»Ich habe Geschichten darüber gehört, daß sie ganze Zeitalter in winzigen, luftlosen G elassen überdauern können. Ich würde gerne wissen, wie lange diese da schon so sitzt? W enn sie doch nur lebte und sprechen könnte! Denk an den Glanz, von dem sie Zeugnis ablegen könnte.«
»Madrak, vergiß nicht, daß ich der Dichter bin, und überlaß es bitte freundlicherweise denen, die solche Wendungen m i t strengem Gesicht von sich geben können. Ich...«
Vra m in g e ht zum F e nster und sagt: »Gesell s chaft. Nun können wir diese Burschen m it gutem Gewissen hierlassen.«
Auf der Brustwehr steht Bronze aufgeric h t et wie eine Stat u e und wiehert wie eine Dampfpfeife, e rhebt drei Beine und läßt sie wieder f all e n. Jet z t a t met e r Las e rschüsse in den sich neigenden Tag aus und zwinkert m it seinen Augenreihen.
Etwas kom m t näher, wenn auch noch undeutlich im Staub und in der N acht.
»Sollen wir?«
»Nein.«
»Ich teile deine Gefühle.« Sie teilen und warten.
SEXCOMP
Heute weiß jeder m ann, daß einige Maschinen Liebe m achen, wie es in den m etaphysischen Schriften von Sankt Jakes, dem Mechanophilen, steht, die den Menschen als das sexuelle Organ der Maschine darstellen, die i hn erschuf, und dessen Existenz nötig ist, um die Bestimmung d e r Mechanik zu erfüllen, um Generationen auf Generationen von Maschinen herzustellen. Alle W ege der m echanischen E volution führen über den Menschen b i s zu der Z e it, zu d e r er seinen Zwe c k er f üllt h a b en wird, Vollkom m enheit erreicht sein wird und die Große Kastration stattfinden kann. Natürlich ist S ankt Jakes ein Häreti k er. W i e er an zahlreichen Gelegenheiten aufgezeigt hat, die zu zahlreich sind, um alle e r wähnt zu werden, erfordert alles an der Maschine ein Geschlecht.
Da nun Mensch und Maschine häufigen Veränderungen von Bestandteilen und des ganzen Syste m s unterliegen, ist es für ein ganzes W esen m öglich, irgendwo im Mech- Mensch-Spektrum zu beginnen und die gesa m t e Skala zu durchlaufen. Der Mensch, das ver m essene Organ, hat d e m zufolge die Apotheose oder Vereinigung m it dem Dichtungskopf durch Opfer und Erlösung erreicht, so wie es zuvor war. Scharfsinn hatte viel da m it zu tun, aber nat ü rlich ist S charfsinn eine Form m echani s
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