Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Götter aus Licht und Dunkelheit

Götter aus Licht und Dunkelheit

Titel: Götter aus Licht und Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
n nt?«
    Ein Luftschleier erschei n t neben Horus' Hand, und ein krachendes Geräusch erschallt in dem Rau m , während der Prinz plötzlich zwei Fuß links von seinem vorherigen Platz steht und die Pfeilspitze durch fünfzehn Zenti m eter Metall hindurchschlägt und in einen staubigen und windigen Morgen weiter fliegt, während der Prinz f o rtfährt: »... Und wißt Ihr nicht, Bruder, daß ich m i ch leicht üb e r die unvorstellbare Entfernung des Rau m es hätte hin w egverse t zen können, so leicht wie ich Eurem Schuß auswich? Ja sogar über die Mi t tleren W elten hinaus ? «
    »Nennt m i ch nicht Bruder«, m eint Horus und hebt den Schaft des Pfeiles.
    »Aber Ihr seid m ein Brud e r«, entgegnet der Prinz.
    »Schließlich haben wir dieselbe Mutter.« Horus senkt den Schaft wieder.
    »Ich glaube Euch nicht!«
    »Und von welchem Geschlecht meint Ihr, stammen Eu r e gottäh n lich e n Krä f t e ? Osiri s ? Ko s m etische Chirur g i e k o nnte ihm den Kopf eines Kükens geben und seine eigene zweifelhafte Abstammung eine Neigung zur Mathe m atik - aber Ihr und ich, beide Gestaltwandler, sind Söhne der Isis, der Hexe der Loggia.«
    »Seid verflucht durch den N a m en m e iner Mutter!«
    Plötzlich steht der Prinz vor ihm auf dem Boden der Kam m er und schlägt ihn m it dem Handrücken.
    »Ich hätte E uch ein dutzend m al erschlagen können, hätte ich gewollt«, meint der Prinz, »während Ihr hier standet. Aber ich nahm davon Abstand, weil Ihr m ein Bruder seid. Ich könnte Euch jetzt er schlagen, a b er ich werde es nicht tu n . Denn Ihr seid m ein Brud e r. Ich trage keine W aff e n, weil ich keine benötige. Ich trage keine schlechten Absichten in m i r, sonst ließe m i ch die Last m eines Lebens ins Tau m e l n geraten. Aber sprecht nicht schlecht von Eurer Mutter, denn sie hat ihre eigenen W ege. Ich möchte sie weder preisen noch herab würdigen.
    Ich weiß, daß Ihr hergekom m en seid, um m i ch zu töten. W enn Ihr euch an einer Gel e genheit d a z u er f reuen wollt, so ha lt e t in bezug auf Eure Mutter E ure Zunge zurück, Bruder.«
    »Dann laßt uns nicht weiter von ihr sprechen.«
    »Sehr gut. Ihr wißt, wer m ein Vater war und daß ich also in den Kriegskünsten nicht unbewand e rt bin. Ich werde Euch die Chance geben, m i ch im Zweika m p f zu töten, wenn Ihr vorher etwas für mich tut. An d ernfalls werde ich m i ch zurück zi e hen und je m and anders finden, der m i r beisteht, und Ihr könnt den Rest Eures Lebens m it der Suche nach m i r verbringen.«
    »Dann war es das, was das Orakel m einte«, sagt Horus, »und es prophezeit Schlechtes für m i ch. Aber ich kann die Gelegenheit, m eine Mission zu erfüllen, nicht verstreichen lassen, bevor Anubis' Gesandter - dieser W akim - es schafft. Denn ich kenne seine Kräfte nic h t, die vielleicht über Eure hinausgehen. Ich werde m ei n en Frieden bewahren, den Botengang für Euch erledigen und E uch dann töten.«
    »Dieser Mann ist der Assassine aus dem Haus der Toten ? «
    erkundigt sich der Prinz und betrachtet W ak i m .
    »Ja.«
    » W ußtet ihr das, m ein Engel aus der Siebten Station ? « fragt der Prinz.
    »Nein«, entgegnet Vra m in und verneigt sich leicht.
    »Ich auch nicht, Herr«, f ügt Madrak hinzu.
    »Erweckt ihn - und den General.«
    »Unsere Gelegenheit ist vertan, wenn wir das tun«, gibt Horus zu bedenken.
    »Erweckt sie beide«, befiehlt der Prinz und verschränkt die A r m e.
    Vra m in hebt seinen Stock, grüne Zungen schießen daraus hervor und auf die daliegenden Gestalten.
    Draußen wird der Wind heftiger. Horus richtet seine Auf m erks a m keit von einem auf d e n anderen der Anwesenden und m eint dann: »Ihr wendet m i r Euren Rücken zu, Bruder. Dreht Euch u m , so daß ich Euch ansehen kann, wenn ich Euch erschlage. W i e ich schon sagte, unser Geschäft ist vertan.«
    Der Prinz w endet sich um.
    »Ich bra u c h e auch diese beiden Mä n ner.« Horus schüttelt den Kopf und hebt den A r m .
    Da er f üllt e i ne Stim m e die ganze Kam m er: »Eine ric h ti g e Fa m ilien f ei e r, da wir drei Br ü der schlie ß lich z u sam m en gekommen sind.«
    Horus' Hand zuckt wie v on einer Natter gebissen zurück, denn der Schatten eines schwarzen Pferdes ist zwischen ihn selbst und den Prinzen gefallen. Er bedeckt seine Augen m it einer Hand und senkt seinen Kopf. »Ich hatte vergessen«, sagt er, »daß ich auch m it Euch verwandt bin, wie ich heute erfahren habe.«
    »Neh m t es nicht so sc hw er«, erwidert die Stim m

Weitere Kostenlose Bücher