Götter des Lichts (Die Chroniken der Götter) (German Edition)
die Tür zu Lilians Zelle verschloss, beiseite und öffnete mit aller Kraft die dicke Metalltür. Als er die Zelle erblickte, konnte er seinen eigenen Augen nicht trauen, die wunderschöne Lilian lag gebrochen auf ihrer Pritsche und rührte sich nicht. Benommen meinte sie: „Wer ist da? Habt ihr mich nicht schon genug gequält?“ MicroIce meinte behutsam: „Ich bin es, MicroIce.“ Lilian vernahm die bekannte Stimme und richtete sich auf: „Was tust du hier? Ist Dimitrius hier?“ MicroIce wusste nicht was er antworten sollte, konnte sie die Wahrheit verkraften: „Ich habe schlimme Dinge erfahren, die mich der dunklen Seite näher gebracht haben. Mein Schicksal steht am seidenen Faden. Ich sollte nicht mit verdeckten Karten spielen. Mein Vater ist noch am Leben und er ist der Drachenfürst Gallatron, er hat mich irgendwie dazu gebracht mit ihm Dimitrius und Storm zurückzulassen und jetzt wollen sie mich zu einem von ihnen machen und sie verlangen…“ Er konnte nicht weiter sprechen, eine Träne lief ihm die Wange herunter. Lilian tröstete: „Ich bin mir sicher, Dimitrius und Storm geben dir sicher nicht die Schuld an all dem, sondern nur deinem Vater. Was verlangen sie von dir, was so schlimm sein kann, dass es dich so fertig macht?“ MicroIce setzte betrübt fort: „… deinen tot, durch mich!“ Lilian hatte mit etwas schlimmen gerechnet, doch nicht mit so etwas, hingerichtet von einem ihrer Freunde. „Wirst du tun, was sie von dir verlangen?“, fragte Lilian voller Furcht in ihrer Stimme. MicroIce schüttelte den Kopf unwissend: „Ich kann es nicht, ich kann es dir nicht antun, ich will Dimitrius nicht wehtun und vor allem ich will das Schicksal nicht gegen unsere Freunde wenden. Es gibt nur einen Weg, dem Ganzen zu entgehen…“ Lilian ahnte etwas, schnell legte sie ihre Hände auf MicroIce Schulter und schaute ihm tief in die Augen: „Hör mir zu, es ist keine Lösung, wenn du dir selbst das Leben nimmst. Wenn du zu allem bereit bist, dann hätte ich vielleicht einen Plan. Der uns beide rettet.“ MicroIce war zu allem entschlossen, tief in den Kerkern von Fentire-City wurde gerade ein Bündnis geschlossen, ein Plan die Drachenfürsten erneut ins Chaos zu stürzen. Die Hoffnung kehrte zurück. Lilians Schmerzen hatten sich tatsächlich bezahlt gemacht, sie hatte eine mögliche Chance auf Freiheit. MicroIce hatte sich endlich vom Band seines Vaters gelöst und betrat eine eigene Zukunft, fern von allen Gefahren als Drachenfürst und fern von den Fürsten selbst. Es war ein Befreiungsschlag für beide, es war Schicksal, dass sie sich beide gefunden haben, ansonsten würde er immer noch den braven Sohn spielen und sie in den Kerkern von Fentire schmoren. Die Hoffnung ist entflammt, die Drachenfürsten sollten sich in Acht nehmen, vor den Göttern in nächster Nähe.
Kapitel 35:
Die Säulen des Chaos
Finsternis, Tod und Verderben schwebten über den Säulen des Chaos, es war einer der dunkelsten Orte der ganzen Sphäre und ausgerechnet dort sollte das mächtigste Wesen des Lichts verborgen sein. Niemand anders als Dimitrius schritt die Treppe zu den Säulen des Chaos als erster empor. Storm folgte ihm, den anderen der Gruppe war der Zutritt zu diesem heiligen Ort nicht gewährt. Eine schier endlose Treppe führte zu einem großen Platz umgeben von schwarzen Speeren, vermutlich Überresten von Säulen, desto weiter die beiden in die Säulen des Chaos vordrangen desto mehr Säulen erblickten sie. Es war beeindruckend, aber zugleich auch furchteinflößend, kalte Schatten lagen über diesem legendären Ort, es war nicht vorstellbar, was sich an jenem Ort schon alles ereignet haben musste. Das Chaos selbst ruht an diesem Ort, wenn nicht sogar etwas schlimmeres. Die schwarzen Säulen ragten viele hundert Meter in den Himmel, oder sogar noch höher, es war unbeschreibbar. Dimitrius und Storm schritten weiter über den heiligen Boden des alten Heiligtums hinweg zu einer riesigen freien Fläche, einer Art Halle oder Saal in alten Zeiten, dieser Teil der Säulen war mit schwarzen Wolken bedeckt, schwärzer als die Nacht selbst. Stürme tobten über den beiden Göttern. Inmitten der Ebene standen zwei Altäre, einer für das Adamant-Orb, einer für den Schlüssel der Ewigkeit. Diese beiden Artefakte würden schon in nicht allzu ferner Zukunft die mächtigste Quelle der göttlichen Macht erwecken. Dimitrius reichte Storm den Schlüssel der Ewigkeit und wies ihn an, dass er zu einem der Altäre gehen
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