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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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dieses Geheimnis direkt vor meiner Nase und ich habe nichts davon geahnt.“
    „Nicht einmal Rajatshas weiß, dass Schelash sich damals Malyn als Vater ihres Kindes auswählte. Obwohl es im Nachhinein so nahe liegend ist.“
    „Schelash hätte sich niemals mit einem gewöhnlichen Gardisten begnügt, wenn sie einen haben konnte, der von einem Gott abstammt“, stimmte Shaquess zu.
    Sie schweigen einen Moment.
    Yanna ging ein paar Schritte über den Platz. Am Tempel vorbei, bis sie den Rand der Erhöhung, auf der der Palast errichtet worden war, erreicht hatte. Sie hörte, wie Shaquess ihr folgte. „Es tut mir leid, dass ich dir nichts von Georgas erzählt habe. Er war so überzeugend. Ich wollte ihn nicht verraten.“
    Sie fühlte Shaquess’ Hand in ihrem Nacken.
    Yanna drehte den Kopf und sah zu dem Taissin auf. „Verzeihst du mir?“
    „Es gibt nichts zu verzeihen. Hätte ich dir früher von meiner Vergangenheit erzählt, hätte Georgas dich nicht auf diese Weise manipulieren können. Ich rede nicht gerne darüber und das ist der einzige Grund, aus dem ich bisher geschwiegen habe.“
    „Ich weiß. Ich wusste das… eigentlich.“
    „Und ich habe übersehen, dass jemand, der selbst nicht aufrichtig ist, kein absolutes Vertrauen von jemand anderem erwarten kann.“
    Yanna schwieg.
    „Ich möchte, dass du mir in Zukunft vertrauen kannst.“
    „Das werde ich.“
    Shaquess nickte und setzte zum Sprechen an.
    Yanna griff nach seiner Hand. „Das werde ich. So oder so. Du musst mir nicht davon erzählen, wenn du nicht willst.“
    Shaquess grinste. „Ich hasse es, wenn es Geheimnisse gibt, die ich nicht kenne. Und ich weiß, dass es dir genauso geht.“ Er blickte nachdenklich auf die Häuser des Weißen Viertels herab. „Ich verstand nie, was Debrana und die anderen dazu veranlasste, die Königsfamilie zu hassen. Als Kind dachte ich noch, ihr Kampf richte sich allein gegen Schelash, da sie eine so schlechte Herrscherin war. Doch je älter ich wurde, desto besser verstand ich, dass es nicht um Schelash und auch nicht um das Wohl des Volkes ging. Schon damals hätte ich meine Familie gerne verlassen, doch Junimos war drei Jahre jünger als ich und hatte sich seine Meinung noch nicht gebildet. Also wartete ich. Als er schließlich so weit war… “ Shaquess stockte.
    Yanna drückte seine Hand.
    „Irgendjemand muss Debrana erzählt haben, dass Junimos und ich die Familie verlassen wollten. Ich war an jenem Tag unterwegs, plante alles für unser neues Leben. Suchte nach einem Haus, in dem wir wohnen konnten, erkundigte mich nach Arbeit. Als ich zurückkehrte und das Haus unserer Familie betrat, war Junimos tot. Debrana hatte ihn ermordet, als Warnung für mich.“ Er lachte voller Bitterkeit auf. „Was nur bewies, wie schlecht sie ihren eigenen Sohn kannte. Sie glaubte tatsächlich, dass ich ihr danach folgen würde. Sie dachte, diese Tat würde mich mit so viel Respekt und Angst erfüllen, dass ich meine Meinung ändern würde. Stattdessen ging ich in den Palast und verriet Schelash, wo sie die Fanatiker finden konnte. Ich begleitete sogar die Gardisten, die daraufhin zu meiner Familie geschickt wurden. Doch Debrana entkam. Da ich Schelash den entscheidenden Hinweis geliefert hatte, bot sie mir einen Posten als Gardist an. Und ich fand, dass dies keine schlechte Rache wäre: Debrana würde wissen, dass ihr Sohn, den sie hatte ausbilden lassen, um bei der Vernichtung der Königsfamilie behilflich zu sein, nun für ihre Feinde arbeitete.“
    Eine Träne drohte, Yannas Augenwinkel zu verlassen. „Wie konnte sie nur ihren eigenen Sohn töten?“
    Shaquess zuckte mit den Achseln. „Debrana war ein ähnlicher Mensch wie Schelash. Ironie, nicht wahr? Für sie waren ihre Kinder dafür da, in ihre Fußstapfen zu treten. Wenn sie das nicht taten, waren sie wertlos. Also opferte sie einen von uns und hoffte, danach mit dem anderen noch etwas anfangen zu können. Da Junimos sich mit dem Schwertkampf und anderen Kampftechniken schon immer schwerer getan hatte als ich, fiel ihre Entscheidung auf ihn. Sie wählte den schlechteren Sohn zum Sterben aus.“
    „Es tut mir so leid.“ Yanna umschloss Shaquess’ Hand noch fester.
    Der Taissin erwiderte die Geste. „Lass uns jetzt von vergnüglicheren Dingen sprechen.“
    Yanna sah in seinen Augen, dass er noch lange nicht über den Tod seines Bruders hinweg war. Doch sie respektierte seinen stillen Wunsch, nicht mehr darüber zu reden.
    „Wusstest du, dass Lyza noch immer in

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