Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
Vom Netzwerk:
Sie«, antwortete er betont gleichmütig. »Und an welche Art Prüfung hatten Sie gedacht?«
    »Es geht, nun, sagen wir: um eine Überraschung, sicher nicht ganz ungefährlich, doch letztlich harmlos gegen das, was Sie auf der anderen Seite erwartet. Sie sollten allerdings nicht allein gehen. Nehmen Sie jemanden mit, der Ihnen gegebenenfalls den Rücken freihält.«
    Eine Falle , dachte Farr und wunderte sich, dass er keinerlei Furcht empfand. Es war ein Spiel. Wider alle Vernunft freute er sich darauf.
    »Ich verstehe«, sagte er laut. »Was ist, wenn ich mich weigere?«
    »Dann werden wir Ihre Entscheidung natürlich akzeptieren und uns für die Ungelegenheiten entschuldigen, die wir Ihnen bereitet haben«, erwiderte die Metallstimme emotionslos.
    »Sie würden also nicht versuchen, uns aufzuhalten?« Das Spiel hatte begonnen. Jetzt kam es darauf an, wer die erste Karte aufdeckte.
    »Verschwenden Sie bitte nicht unsere Zeit, Commander. Wir wissen doch beide, dass es nicht dazu kommen wird.«
    Keine Karte. Der Sikhaner hatte sein Manöver durchschaut.
    »Also gut. Für den Transferkanal sind Sie zuständig. Wir sind in fünfzehn Minuten an der Ausstiegsluke.«
    »Danke, Commander Farr.«
    »Bis später.«
    »Ich nehme an, du weißt, worauf du dich da einlässt.« In Ortegas Miene mischten sich Besorgnis und Zweifel. »Wenn du gehst, komme ich mit.«
    »Du bist meine Stellvertreterin, schon vergessen?« Farr lächelte, als er aufstand, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
    »Also gut, aber wenn etwas schiefgeht, bringe ich sie um«, murmelte die Ex-Geschwaderchefin halbwegs besänftigt.
    »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte der Kommandant mit einem – wie er hoffte – zuversichtlichen Grinsen. Dann drehte er sich um und ließ seinen Blick scheinbar ziellos durch den Raum schweifen, bis er schließlich auf dem Mädchen mit dem seltsamen Ohrschmuck haften blieb.
    »Layla Latimer, fertig machen zum Einsatz! Mr. Masao, wenn Sie uns bitte zur Waffenkammer begleiten möchten?«
    Die junge Frau sprang auf wie von der Feder geschnellt. Ihre Augen leuchteten und ihre Wangen färbten sich noch ein wenig dunkler.
    »Zu Befehl, Sir!«, bestätigte Layla schneidig, verzichtete aber dankenswerterweise auf jede übertriebene Gestik.
    Auf einen Wink des Kommandanten hin schloss sie sich dem Waffenmeister an, der bereits vorangegangen war.
    Angesichts der teils fragenden, teils irritierten Blicke der verbliebenen Besatzungsmitglieder rang sich Farr zu einer kurzen Erklärung durch und übergab das Kommando für die Dauer seiner Abwesenheit an Ortega. Dann verließ er den Raum.
    Die Waffenkammer beherbergte die gesamte tragbare Gefechtsausrüstung vom einfachen Lähmstrahler bis hin zu interfacegesteuerten Raketen- und Plasmawerfern. Layla inspizierte das Arsenal mit dem entrückten Lächeln eines Kindes. Manchmal streckte sie die Hand aus, um eine der Waffen vorsichtig zu berühren, andere betrachtete sie mit gerunzelter Stirn, als zweifle sie an deren Verwendbarkeit.
    »Das schwere Gerät heben wir uns besser für andere Gelegenheiten auf«, bemerkte Farr, nachdem er die Tür vorsichtig hinter sich zugezogen hatte.
    »Is schon klar, Chef«, erwiderte das Mädchen keineswegs überrascht. »Trotzdem ’ne nette Sammlung.«
    »Wir brauchen eine Handfeuerwaffe mit Nachtvisier für die Dame«, wandte sich der Kommandant direkt an Masao, »und für mich eher etwas Symbolisches.«
    »Laservisier reicht«, korrigierte Layla mürrisch. »Hab im Einsatz immer ’n Nachtauge dabei. Aber Sprengkern-Stacks sollten’s schon sein, falls was Größeres mitmischt.«
    »Haben wir nur als Sechsschüsser«, bemerkte der Japaner lächelnd und tauschte einen Blick mit Farr. »Dafür aber mit Vis-Interface.«
    »Brauch ich nich.« Das Mädchen schüttelte energisch den Kopf. »Is höchstens was für Anfänger. Sechsermagazin reicht. Die wer’n ja nich gleich ’ne ganze Kompanie auf uns loslassen … Sorry, Commander, wollte mich nich vordrängeln.«
    »Schon gut«, wehrte Farr ab und griff nach dem dolchartigen Gegenstand, den Masao ihm reichte. »Wie lange hält die Ladung, falls ich das Ding benutzen muss?«
    »60 Sekunden Dauerstrich laut Katalog«, erwiderte der Waffenmeister abwägend.
    »Ich würde es wegen der Hitzeentwicklung allerdings nicht unbedingt darauf ankommen lassen.«
    »Gut, dann gehe ich schon mal vor.« Farr warf einen Blick zur Uhr. »Wir treffen uns in exakt acht Minuten an der Schleusenkammer. Bis dahin sind Sie sich

Weitere Kostenlose Bücher