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Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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irgendeinem Grund jedoch glaubte Farr nicht daran.
    Es war ein Spiel, das man nicht dadurch verdarb, indem man den Gegner sofort nach Betreten der Spielfläche erledigte. Nach allem, was Farr über die Sikhaner wusste, folgten sie einem ausgeprägten Ehrenkodex. Layla und er würden also eine reelle Chance haben, den zu erwartenden Angriff abzuwehren. Der gleiche Ehrenkodex schloss allerdings auch aus, dass man ihnen Schonung gewährte, falls sie versagten. Das Urteil würde lauten: »Gewogen und für zu leicht befunden.« Doch daran durfte er keinen weiteren Gedanken verschwenden. Seine Aufmerksamkeit gehörte dem Hier und Jetzt …
    Wie Farr vermutet hatte, handelte es sich bei dem Empfangsraum um eine Art Schleusenkammer, dessen Schott sich lautlos hinter ihnen schloss, als sie den Transferkanal verließen. Ein Leuchtfeld wechselte seine Farbe von Rot auf Grün. Nur Augenblicke später glitt eine Wand vor ihnen zur Seite und gab den Blick auf eine riesige Halle frei, die in ihren Abmessungen an einen Hangar erinnerte. Links des Ganges, der mit grünen Leuchtpfeilen markiert war, stapelten sich mehrstöckige Regale bis in schwindelnde Höhen, während die rechte Seite offenbar militärischem Gerät vorbehalten war. Dutzende Flugkörper unterschiedlichster Ausführung warteten hier ebenso auf ihren Einsatz wie eine Vielzahl gepanzerter Bodenfahrzeuge.
    Hier irgendwo werden sie es versuchen , dachte Farr und tauschte einen kurzen Blick mit Layla, bevor er voranging. Seine Rechte tastete nach dem Griff des Laserdolches. Die Geste war allerdings eher symbolischer Natur; die Sikhaner trauten niemandem, der keine Waffe trug. Die Verantwortung für seine Sicherheit lag jedoch allein bei Layla – einem kaum zwanzigjährigen Mädchen aus den Slums, über dessen Vergangenheit er so gut wie nichts wusste. Dennoch empfand Farr keinerlei Furcht, sondern allenfalls die leichte Ungeduld eines Schachspielers, der auf den nächsten Zug seines Gegners wartete.
    Er hielt sich exakt auf der Mitte des Ganges, während er zügig voranschritt und seine Anspannung hinter einem – wie er hoffte – gleichmütigen Gesichtsausdruck verbarg.
    Als nach etwa 50 Yards Wegstrecke plötzlich das Licht im Raum erlosch, war er nur einen Augenblick lang desorientiert. Schließlich hatte er genau das erwartet. Der Kommandant verharrte auf der Stelle, um Layla nicht zu irritieren, und zog die Laserwaffe auf dem Futteral. Auch das war eine Konzession an seine Gastgeber, die die Szene mit Sicherheit beobachteten. Er lauschte angespannt in die Dunkelheit, vernahm aber nichts als das Dröhnen seines eigenen Pulsschlags.
    Im nächsten Augenblick war alles vorbei.
    Zwei Explosionen, die wie eine einzige klangen, hallten durch den Raum. Dann fiel links vor ihm etwas so schwer zu Boden, dass er die Erschütterung spüren konnte. Licht flammte auf, das ihn einen Moment lang blendete.
    Es dauerte ein wenig, bis er erkannte, wer oder besser was ihn angegriffen hatte und von Layla zur Strecke gebracht worden war: Es war eine Art mechanisches Raubtier, das mit zerfetztem Brustkorb vor ihm in einer Öllache lag. Die Schnauze des Geschöpfes war weit aufgerissen und präsentierte einen beeindruckenden Satz metallener Reißzähne, die den messerscharfen Krallen ähnelten, die das leblose Geschöpf von sich gestreckt hatte. Es bedurfte keiner überbordenden Fantasie, sich die Folgen eines geglückten Angriffs vorzustellen. Das Mädchen mit dem Fledermausohr hatte ihm zweifellos das Leben gerettet …
    Zu einfach , dachte Farr in plötzlicher Besorgnis, aber das war nur ein Gefühl ohne erkennbaren äußeren Anlass. Dennoch war er alarmiert. Misstrauisch musterte er das leblose Mechanowesen zu seinen Füßen und registrierte verwundert, dass es ein Halsband trug.
    Wozu benötigte ein Roboter ein Halsband?
    Vorsichtig beugte er sich hinunter, um die eingeprägte Inschrift zu entziffern.
    Romulus.
    Farr dachte darüber nach, in welchem Zusammenhang er diesen Namen schon einmal gehört hatte, begriff jedoch erst, als es beinahe zu spät war.
    »Zwei Uhr!«, rief er mechanisch, als er rechts am Rande seines Blickfeldes eine verstohlene Bewegung wahrnahm, und warf sich zur Seite.
    Der zweite Angreifer – Remus – verfehlte Farr denkbar knapp, vielleicht auch nur durch die Wucht der Explosivgeschosse, die seinen massigen Körper im Flug getroffen hatten.
    Aber es war vorbei, und nur das zählte …
    Wie zur Bestätigung begann jemand zu klatschen. Es klang nicht

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