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Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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»doch wer garantiert uns, dass wir unsere Zeit nicht verschwenden. Dieser Aufenthalt war nicht unbedingt eingeplant.«
    »Niemand.« Der Sikhaner lachte trocken und freudlos. »Glauben Sie eigentlich an irgendeine Form von höherer Gerechtigkeit, Mr. Farr?«
    »Glaubensfragen sind ein sehr weites Feld«, wich der Kommandant aus. »Außerdem sind Sie mir vorher noch eine Antwort schuldig.«
    »Das ist richtig.« Die Stimme des Hünen klang leicht verlegen. »Es ist schon eine Weile her, dass ich mit der Außenwelt Kontakt hatte. Ich hoffe, Sie sehen mir die Unhöflichkeit nach. Mein Name ist Okura, Admiral Salim Okura, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich diesen Rang überhaupt noch bekleide. Vermutlich wird Ihnen der Name nichts sagen. Er ist – wie auch das Schiff – ein Relikt vergangener Zeiten. Ich bin ein sehr alter Mann, Mr. Farr.«
    Raymond Farr neigte respektvoll den Kopf, bevor er mit einem Lächeln erwiderte: »… der das Interesse an der Gegenwart noch nicht verloren hat. Anderenfalls wäre mir die Ehre dieser Begegnung kaum zuteilgeworden.«
    »Das eine hat durchaus mit dem anderen zu tun«, erklärte der Admiral mit einer ungeduldigen Handbewegung. »Im Übrigen stehen meine Motive hier kaum zur Disposition. Ich weiß, was Sie vorhaben, und ich kann Ihnen helfen.«
    »Inwiefern?«
    »Indem ich Sie in die Lage versetze, sich im Notfall verteidigen zu können. Ich weiß, dass es Ihnen nicht an Mut gebricht, Mr. Farr, aber die Grenze zwischen Mut und Narrheit ist fließend. Vermutlich wissen Sie selbst am besten, wie es um die Feuerkraft Ihres Schiffes bestellt ist.«
    Der Sikhaner hatte, wie Farr einräumen musste, einen wunden Punkt getroffen. Zwar war die Hemera waffentechnisch auf dem neuesten Stand und mit leistungsfähigen Feldgeneratoren ausgerüstet, aber damit vermochte sie allenfalls gegen Angreifer vergleichbarer Größe bestehen. Gegen einen voll ausgestatteten Kreuzer oder eine fliegende Stadt hatte das Schiff dagegen nicht die Spur einer Chance. Farr wusste nichts über die Stärke des Feindes, doch weder die Patres noch Balinas hatten einen Zweifel daran gelassen, dass er sich der Konfrontation früher oder später würde stellen müssen. Und es war nur zu offensichtlich gewesen, was sie von ihm – dem Soldaten – erwarteten. Was der Hemera fehlte, war eine Waffe, die als Ultima Ratio eine Entscheidung herbeiführen konnte, ohne dass der Feind vorher Verdacht schöpfte …
    »Durchaus.« Farr nickte. »Nur sehe ich nicht, wie dem bei einem Schiff dieser Größe abzuhelfen wäre.«
    »Das kann ich Ihnen erklären«, versetzte der Admiral trocken. »Die Amesha stammt noch aus der Zeit der großen Konfrontation, an die sich innerhalb der Föderation niemand mehr zu erinnern vermag. Die Maschinen haben diese Vergesslichkeit nach Kräften befördert, aber das ist ein anderes Thema. Entscheidend ist, was die Waffe, die ich Ihnen anbiete, zu leisten vermag, und das ist – vermutlich selbst aus heutiger Sicht – eine ganze Menge.«
    »Ohne gegen die Konvention zu verstoßen?«
    Der Admiral wischte den Einwand ungehalten beiseite: »Dort, wo Sie hingehen, Mr. Farr, gilt nur ein Gesetz: das des Stärkeren.«
    Balinas hatte sich ähnlich ausgedrückt, wie sich Ray nur zu gut erinnerte, dennoch konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sich für die Zurechtweisung zu revanchieren.
    »Wäre es dann nicht einfacher, Sie würden uns begleiten?«
    Der Sikhaner lachte rau:
    »Das ist aus einer ganzen Reihe von Gründen unmöglich – nicht nur wegen der Art der Passage.«
    Farr wusste, dass die Sikhaner den N-Raum-Transfer strikt ablehnten. Es stand allerdings kaum zu erwarten, dass sich der Admiral zu den Gründen äußern würde. Besser, er konzentrierte sich auf das Wesentliche – die Waffe.
    »Dann nehme ich Ihr Angebot natürlich gern an. Können Sie etwas zur Wirkungsweise der Waffe sagen?«
    »Nur zu den Einsatzbedingungen; das physikalische Wirkprinzip ist letztlich ohne Belang, solange das Ziel mit hinreichender Sicherheit eliminiert wird. Da der Vernichtungsradius bei etwa 1000 Meilen liegt, müssen Sie vor allem auf den Sicherheitsabstand achten. Sie erhalten von mir die Projektile, die Abschussvorrichtung und das Steuergerät. Für eine Mannschaft mit einem Minimum an militärischer Erfahrung dürfte die Handhabung kein Problem sein.«
    »Das ist überaus großzügig von Ihnen, Admiral«, bedankte sich Farr und schluckte die Frage hinunter, die ihm auf den Lippen lag.
    »Nein, das

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