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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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widersetzten sich den amtlichen Nachforschungen. Diese Schwierigkeit mussten aber Wesir Udja und Schatzmeister Pef lösen.
    Richter Gem kam die schwierige Aufgabe zu, den Mörder Kel und seine Helfershelfer zu fassen.
    Den ausweichenden Erklärungen des Hohepriesters zufolge war zumindest eins gewiss: Sie hielten sich bestimmt in Hermopolis versteckt, wo die Priesterin und der Schauspieler mit tatkräftiger Hilfe rechnen konnten.
    Die zweite Gewissheit: Dieser Tempel war nur ein Zwischenhalt auf ihrem Weg nach Theben. Aus Angst vor Neugier und Verrat würden sich die Flüchtigen hier vermutlich nicht allzu lange aufhalten. Und wie konnten sie ihre Reise am besten fortsetzen? Mit einem der Boote, die den Geistlichen gehörten.
    Also musste er seine Männer in den Hafen schicken, die Kapitäne und alle Mannschaften verhören lassen … Nein, das war Unsinn! Sie würden nur lügen und ihre heimlichen Fahrgäste warnen.
    Es genügte, wenn er den entscheidenden Hinweis bekam: die Aufstellung aller Schiffe, die in nächster Zeit Richtung Süden auslaufen sollten. Dann musste er diese Schiffe nur noch streng bewachen lassen und das Eintreffen von Kel, Nitis, Bebon und dem Rest der Bande abwarten.
    Die Festnahme sollte dann nicht in Hermopolis stattfinden, sondern in ausreichender Entfernung von der Stadt, um nicht den Zorn des Hohepriesters hervorzurufen und um ihn aus der ganzen Angelegenheit herauszuhalten. Begegnete ihm die Gerichtsbarkeit mit Nachsicht, war er vielleicht den neuen Gesetzen gegenüber weniger feindlich gestimmt.
    Richter Gem ließ ein Dutzend Offiziere zu sich kommen und besprach sein Vorhaben mit ihnen. Er war entschlossen, ausschließlich örtliche Spitzel und Hafenarbeiter einzusetzen, die für vernünftige Hinweise sorgen konnten. Wenn sie gut genug bezahlt wurden, strengten sie sich bestimmt an, um sich eine Belohnung zu verdienen.
    Allen war bewusst, wie wichtig ihr Einsatz war.
    Endlich stand die Menschenjagd kurz vor ihrem erfolgreichen Abschluss.

37
    P hanes von Halikarnassos hatte sich zum ersten Mal auf den Weg nach Elephantine gemacht, der Hauptstadt Oberägyptens, und lernte dort eine zauberhafte Landschaft kennen. Mitten im Nil blühende kleine Inseln, der uralte Tempel des Widdergottes Chnum, steile Ufer mit den ewigen Ruhestätten der wichtigen Persönlichkeiten des Alten Reichs und eine Handelsstadt, in der Waren aus Nubien verkauft wurden, vor allem Elfenbein und Raubkatzenfelle.
    Die Schönheit dieser Landschaft konnte die Aufmerksamkeit des Feldherrn allerdings nicht lange fesseln. Nun richtete er sein ganzes Augenmerk auf die eindrucksvolle Festung, die über die Sicherheit dieser Gegend wachte und den gefährlichen schwarzen Stämmen, die von den Reichtümern im Land der Pharaonen angelockt jederzeit zum Aufstand bereit waren, den Zugang zu Ägypten verwehrten.
    Seit vielen Jahren hatte es nur kleinere Unruhen gegeben, und die Führung des Landes hatte auch jetzt keinerlei Grund zur Beunruhigung.
    Vor dem Tor zur Festung dösten zwei Wachen.
    Phanes verpasste dem ersten einen heftigen Schlag gegen den Hals. Der Soldat ging zu Boden, davon wurde sein Kamerad wach und richtete die Spitze seiner Lanze auf den General.
    Der entriss ihm die Waffe, brach sie entzwei und schlug dem Mann mit der Faust den Schädel ein.
    »Wollt ihr euch etwa nicht verteidigen, ihr Feiglinge!«, rief der Grieche.
    Als ein Dutzend Soldaten auftauchte, schwenkte Phanes von Halikarnassos sein großes Schwert.
    Starr vor Schreck blieben die Soldaten stehen; sie wagten es nicht, den Riesen anzugreifen.
    »Ihr Angsthasen! Ich sollte euch allen die Kehle durchschneiden.«
    Als er vor ihnen auf den Boden spuckte, flüchteten sie in die Festung.
    In Begleitung seiner Leibwache, besonders ergebenen Soldaten, die ihr Leben für Phanes gegeben hätten, stürmte der Feldherr in den ersten Innenhof.
    Es dauerte lange, bis sich ein Offizier vorwagte.
    Er wirkte müde und unrasiert und schien gerade einen ausgiebigen Nachmittagsschlaf gemacht zu haben.
    »Wer seid Ihr?«
    »Ich bin Phanes von Halikarnassos.«
    »Der … Unser …«
    »Ja, der Oberbefehlshaber der ägyptischen Truppen.«
    »Äh … Man hat uns Euren Besuch gar nicht angekündigt.«
    »Alle ägyptischen Festungen unterstehen meinem Befehl – auch diese hier. Und ich habe es durchaus nicht nötig, mein Kommen anzukündigen. Die gesamte Festung muss zu jedem erdenklichen Augenblick in der Lage sein, einen feindlichen Angriff abzuwehren. Wenn ich mir dich

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