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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Geheimbeauftragter, der für Henat arbeitet, hat mich aufgefordert, ihn zusammen mit seinem Vorgesetzten nach Lykopolis zu bringen; dieser Vorgesetzte war bei einem Hinterhalt schwer verletzt worden, in den sie der Schreiber Kel und seine Leute gelockt hatten.«
    »Henat … Hat er wirklich diesen Namen genannt?«
    »Ja, eindeutig.«
    »In Wirklichkeit hat Euch dieser Mann aber hinters Licht geführt.«
    Der Kapitän senkte den Blick.
    »Ich fürchte ja.«
    »Und Ihr habt seine Aussagen nicht überprüft?«
    »Ich habe einen Boten nach Sais geschickt, aber der hat mich im Stich gelassen.«
    Richter Gem knurrte wütend.
    »Sehr bedauerlich.«
    »Ja, sehr bedauerlich«, bestätigte der Kapitän. »Aber ich habe geglaubt, es kann kein Fehler sein, einen Ordnungshüter zu retten, der in Lebensgefahr schwebt.«
    »Dass Ihr unter den gegebenen Umständen so blind wart, ist aber ein Fehler. In Zukunft müsst Ihr wachsamer sein.«
    »Ihr … Ihr entlasst mich also nicht?«
    »Doch – auf Euren Posten. Und macht nicht noch mehr Fehler.«
    Die Dummheit des Kapitäns kümmerte ihn nicht weiter. Aber Kel, Nitis und Bebon waren sehr wohl noch am Leben und bewiesen einmal mehr gefährliche Geschicklichkeit.
    Plötzlich kam dem Richter ein merkwürdiger Gedanke. Hatte der schlaue Schauspieler – das konnte nur Bebon sein – sich die Geschichte ausgedacht, oder stand er wirklich in Diensten von Henat? Hatte ihn Henat vielleicht als Kundschafter eingeschleust, damit er weiter an Kels Seite bleiben und so alle Helfershelfer und das gesamte Vorhaben ausforschen konnte?
    So ein Alleingang würde jedenfalls gut zu Henat passen, der am liebsten immer sein einsames Spiel spielte und unfähig war, mit dem Gesetz zusammenzuarbeiten.
    Vielleicht konnte der Richter diese Umstände zu seinen Gunsten nutzen. Auf keinen Fall wollte er Henat weitere Auskünfte liefern, sondern seine Untersuchung dann lieber auch allein führen.
    Kel und Nordwind hielten sich im Hintergrund, während Nitis im Hafen auf und ab ging. Sie versuchte herauszufinden, ob Bebon auf einem Schiff der Flusswache festgehalten wurde. Soldaten kamen und gingen und wirkten sehr aufgeregt.
    Schließlich sprach sie einen Offizier an, der es besonders wichtig zu haben schien.
    »Ich soll hier eigentlich mein Gemüse ausliefern, aber jetzt hat mir jemand gesagt, dass gerade ein Gefangener entflohen ist und keiner zu den Schiffen darf, solange nach ihm gesucht wird.«
    »Ganz richtig, junge Frau. Geh nach Hause und komm erst wieder, wenn man dich ruft. Andernfalls kriegst du nur Ärger.«
    Gehorsam entfernte sich Nitis und kehrte zu Kel zurück.
    »Bebon konnte ihnen entkommen«, berichtete sie. »Außerdem habe ich Unmengen von Insekten gesehen, die auf dem Wasser herumhüpfen und ein ganz bestimmtes Geräusch machen: Sie dienen der Göttin Neith und kündigen die bevorstehende Nilschwemme an.«
    »Dann ist der Flussweg nicht mehr schiffbar! Wir müssen also auf dem Landweg weiter.«
    »Soldaten und Wachtruppen haben bestimmt alle Zugänge nach Theben abgeriegelt«, widersprach Nitis. »Auf den üblichen Wegen können wir unmöglich in die Stadt gelangen.«
    Im Gegensatz zu den beiden wirkte Nordwind sehr unternehmungslustig. Er hatte die Ohren aufgestellt und wollte offenbar los.
    »Gehen wir ihm einfach nach«, schlug die Priesterin vor.
    Der Esel umrundete die Stadt, schlug einen Weg ein, der an Äckern und Feldern vorbeiführte, und näherte sich dann von Osten dem Stadtrand.
    So gelangten sie zu einem Palmenhain, in dem etwa hundert Esel und viele Händler in bunten Gewändern Rast machten.
    »Eine Karawane. Der einzige Weg, über den wir entkommen können. Nordwind ist ein sehr kluger Esel«, meinte Kel. »Fragt sich nur, ob sie Richtung Süden zieht?«
    Die drei wollten zu den Händlern gehen, aber ein Wächter hielt sie auf.
    »Wir wollen mit dem Karawanenführer sprechen«, verlangte Kel.
    Der hieß Hassad, stammte aus Syrien, war etwa vierzig Jahre alt und trug ein Bärtchen.
    »Könnt Ihr uns sagen, wohin Euer Weg geht?«
    »Wir wollen durch die Wüste nach Koptos. Von dort aus geht unser Weg weiter Richtung Rotes Meer.«
    Koptos lag nördlich von Theben, nicht weit weg von Amons Stadt!
    »Erlaubt Ihr, dass wir mit Euch kommen?«
    Hassad schien nicht sonderlich begeistert.
    »Meine Karawane besteht aus lauter Kaufleuten. Sie teilen den Gewinn unter sich … und auch die Kosten.«
    Nitis zeigte ihm einen wunderschönen Lapislazuli.
    »Meint Ihr, der Stein genügt

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