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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hatte. Vermutlich hatte der Tote Mann ihn ermutigt. Den Toten Mann interessierte es nicht, ob Trinken oder Essen gut für einen ist oder nicht.
    »Wenigstens ist das ursprüngliche Problem gelöst.«
    Wirklich?
    »Es besteht nicht mehr die Notwendigkeit, zwischen den Shayir oder den Godoroth zu wählen. Sie existieren nicht mehr.«
    Nog ist Unentrinnbar.
    »O Scheiße!« Ich schnappte nach Luft. Den hatte ich vollkommen vergessen. Konnte er nicht wenigstens warten, bis ich etwas geschlafen hatte? Dann begriff ich es. »Du hast mich reingelegt.«
    Ich gebe selten der Versuchung nach, dir einen Schabernack zu spielen, richtig?
    »Jedenfalls nicht so oft.«
    Betrachte es als eine dramatische Warnung.
    »Du warst es doch?«
    Ich wollte dich daran erinnern, daß der letzte Überlebende des Massakers am Verwunschenen Zirkel sehr wahrscheinlich einen gewissen Groll gegen dich hegt.
    »Ich wünschte, ich könnte einen Weg finden, dich als Sündenbock hinzustellen. Aber ich kann immer nur daran denken, daß ich solche Probleme erst habe, seit ich mit dir zusammenwohne.«
    Früher war das Leben einfacher gewesen. Vielleicht nicht erfreulicher, aber auf jeden Fall einfacher. Das Leben auf den Inseln war auch einfacher gewesen, wenn es auch die reinste Hölle war.
    Der Tote Mann gab ein mentales Schnauben von sich, das äußerstes Mißfallen ausdrückte. Wenn es eine Anormalität gibt, dann bin ich selbst blind dafür. Vielleicht steckt doch nichts dahinter. Vermutlich hatte niemand einen echten, langfristigen Plan. Sie sind zwar die selbsternannten Meister des Universums, aber trotzdem ist alles, was sie tun, reine Improvisation.
    »Um dir die Wahrheit zu sagen: Ich habe noch nie einen Gott gesehen, der tiefgründiger war als ein paar Seiten in einem Buch.«
    Schlauer Bursche.
    »Ja. Ich bin sogar so schlau, daß ich Rothaarige jage, weil sie interessant aussehen. Ich bin tot. Ich kann keine zwanzig Sekunden länger wach bleiben.«
    Warte noch.
    »Komm schon, es kann noch ein paar Stunden warten.«
    Die Rothaarige. Die Gestaltwandlerin. Adeth? Sie dürfte eigentlich gar keine Rolle spielen.
    »Das habe ich dir doch schon erzählt. Sie hat mich in die Sache hineingerissen, aber war seitdem nicht oft zu sehen. Sie hat mich einmal besucht, ich glaube jedenfalls, daß sie es war, als die Godoroth mich gefangen gehalten haben. Sie hat nicht viel Sinnvolles gesagt. Und einmal habe ich sie im Verwunschenen Zirkel gesehen. Vielleicht noch bei ein oder zwei anderen Gelegenheiten. Sprich mit Cat über Adeth. Sie weiß etwas, das sie mir nicht sagen will.« Ich machte mir nicht die Mühe, Cat anzusehen. »Ich gehe nach oben. Sag Dean, er soll mit diesen Leuten machen, was er will.«
    Das Bier hatte mir den Rest gegeben, obwohl es so ziemlich die wundervollste Flüssigkeit war, die ich jemals zu mir genommen hatte.
    Ich begegnete Dean im Flur, als er gerade unterwegs ins Zimmer des Toten Mannes war. Ich schnappte mir ein fettiges Würstchen von dem Teller, den er in der Hand hatte, und gab ihm eine Kurzfassung des Berichtes, den ich Seiner Ehrwürden gegeben hatte.
    Ich schlief ein, bevor mein Kopf die Gänsedaunen berührte.
     
     

 
56. Kapitel
     
    Ich sank schneller in die Tiefen des Schlafs, als ich es jemals geschafft hatte, ohne daß mir jemand dabei geholfen hatte, indem er mir einen Prügel über den Schädel zog. Nur wurde aus dem Brunnen ein Tunnel. An seinem anderen Ende wartete eine unglaubliche Frau, strahlend in ihrer finsteren Schönheit. Sie streckte eine Klaue zur Begrüßung aus und bot mir ihre grünen Lippen zum Kuß. Von ihrem Kopf zwinkerte mir eine Schlange zu.
    »Nicht jetzt, Magodor.«
    Sie lächelte. Eine Ecke ihres Reißzahns funkelte, obwohl es kein Licht gab. Sie lächelte immer noch, während sie meine Wange mit ihrem Zeigefinger berührte, dann riß sie die Haut mit ihrem scharfen Nagel ein. Ich fühlte mein heißes Blut auf der kühlen Haut. Es war kalt hier, obwohl mir das bis jetzt nicht aufgefallen war. Schon bald überstieg die Kälte alle Vorstellungskraft.
    Magodor zog an meiner Hand. Sie sprach nicht, weil die Stimme hier nicht klang. Sie führte mich aus dem Tunnel heraus zum Rand eines ungeheuer schwarzen Kliffs, auf eine Balkonloge, von der aus man über einen riesigen schwarzen See auf eine Stadt am anderen Ufer blickte. Die war so riesig, daß TunFaire dagegen wie ein Fischerdorf wirkte. Einige der Türme waren umgestürzt. Es war kein Licht zu sehen. Nirgendwo. Die Sonne am Himmel

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