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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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wurde vollkommen von dem Toten Mann kontrolliert. Als er wegflog, ließ er ein Geschenk fallen, das Morpheus’ schicke Klamotte ruiniert hätte, aber Ahrm war viel zu wachsam und reaktionsschnell. Er wich dem Geschoß elegant aus.
    Ich kicherte, ließ den Vorhang fallen, warf mir einen einigermaßen repräsentablen Fummel über und stampfte die Treppe hinunter. Mir tat alles weh. Und mein Kopf schmerzte immer noch. Für nichts und wieder nichts. Mist! Wenn man schon aufsteht und sich mies fühlt, sollte man wenigstens in der Nacht zuvor gesoffen und sich amüsiert haben!
     
     

 
58. Kapitel
     
    Als ich unten ankam, ging ich geradewegs in die Küche. Dean war noch nicht zurück. Ich schnappte mir ein paar frische Brötchen, brach sie auf, bestrich sie mit Butter und schmierte Honig darauf. Dann schenkte ich mir einen Tee ein und süßte ihn mit Honig. Danach kramte ich eine alte Teekanne heraus und machte etwas Wasser heiß, damit ich einen Sud aus Weidenrinde aufsetzen konnte.
    Dean kam kopfschüttelnd herein. »Hoffentlich weiß er, was er tut.«
    »Diese Kanne ist für Weidenbirkentee.«
    »Sprechen Sie nicht mit vollem Mund. Sie haben gestern nacht doch gar nichts getrunken.«
    »Nur einen Humpen. Die Kopfschmerzen hab ich vom Job.«
    Er musterte mich mißtrauisch. »Was ist das eigentlich für ein Job? Nichts Ehrliches würde soviel Geld bringen.«
    Er macht sich immer Sorgen, daß wir überhaupt bezahlt werden. Ich habe noch nie gehört, daß er sich darüber beklagt hätte, daß wir zuviel bezahlt würden. »Häh?«
    »Mr. Ahrm hat gerade etwas gebracht, was wie ein Piratenschatz aussieht.«
    »Heiho! Und zwar ein großer, aye, Kamerad?«
    »Viel zu groß.«
    »Großartig. Dann brauche ich ja eine Weile nicht zu arbeiten.«
    »Falsch. Mr. Weider verlangt nach Ihrer Hilfe, sobald Sie dieses Chaos beseitigt haben.«
    Ich seufzte und strich Butter auf ein frisches Brötchen. »Es muß sich um eine Verschwörung handeln. Alle glauben, daß ich arbeiten sollte. Hast du jemals eine Katze mehr tun sehen, als unbedingt nötig war? Die Welt wäre viel schöner, wenn wir uns alle an den Katzen ein Beispiel nehmen würden.«
    »Katzen hinterlassen ihren Kindern nichts.«
    »Dean, zähl doch mal kurz durch. Wieviele Kinder findest du? Wer von uns könnte überhaupt noch Kinder bekommen? Wir brauchen keinen Heller um die verdammte Nachwelt zu geben, weil wir keine Nachfahren haben!«
    Dean seufzte. »Vielleicht nicht. Sie jedenfalls sind noch nicht mal in der Lage zu lernen, nicht mit vollem Mund zu reden.«
    Dean wäre eine großartige Mutter gewesen. Er war eine schlimmere Nervensäge, als meine Mom es je gewesen war. Und er war viel hartnäckiger.
    »Ich seh mal nach, was die anderen machen.« Damit ließ ich ihn allein.
    Ich warf erst einen Blick durch das Guckloch auf die Straße. Die Grolle und Dojango hockten draußen und plauderten auf grollisch. Dojango Roze war so groß wie Morpheus, behauptete aber felsenfest, er und die beiden Zwillinge wären Drillinge von verschiedenen Müttern. Morpheus unterstützte ihn. Ich hatte das immer für einen schlechten Witz gehalten, aber nachdem ich ein paar Tage bis über die Haarwurzeln in Mythologien gesteckt habe, hatte ich keine Schwierigkeiten, mir eine Religion vorzustellen, die auf irgendeiner gräßlichen Prophezeiung fußt, daß irgendwann Drillinge von zwei Müttern geboren werden würden.
    Verstohlen spähte ich in den kleinen Salon. Keine Eulenmädchen. Vielleicht waren sie mit Dem Gottverdammten Papagei unterwegs. Es überraschte mich nicht, daß sie verschwunden waren.
    Ich ging ins Zimmer des Toten Mannes. »Hast du die Katze rausgelassen?«
    Cat ist oben und schläft.
    Der Cherub war nach wie vor unbeweglich. Und sichtbar. Beißer und Paddel beäugten ihn neugierig. »Und die Eulen?«
    Sie sind weggeflogen. Sie haben sich gelangweilt. Aber sie werden zurückkommen. Ich fürchte, daß sie so schlichten Gemütes sind, daß sie nicht wissen, wohin sie sich sonst wenden könnten.
    »Das dürfte ganz schön interessant werden.«
    Pah!
    »Ich dachte, du magst keine Katzen«, meinte Morpheus.
    »Du kennst mich doch. Ich habe eine Schwäche für Streuner.«
    »Schon, aber nur für die zweibeinige Sorte. Unter fünfundzwanzig und weiblich.«
    Ich drehte mich um. »Wie geht’s, Paddel? Hi, Beißer. Läuft das neue Geschäft gut?«
    »Kannste wohl sagen, Garrett. Das einzige Problem ist das Volk, mit dem du es zu tun hast. Diese eingebildeten, arroganten Fürze

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