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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Zimmers lag. Daran war nichts Geheimnisvolles. Die Zwerge fertigen sie in Massenproduktion an. Maggie fuhr mit der Hand in einer kreisförmigen Bewegung darüber, als wollte sie ihn polieren. Zwischen dem Metall und ihrer Hand bildete sich ein Nebel, der rasch verflog. Jetzt zeigte der Spiegel nicht mehr länger das Hier und Jetzt.
    Es war eine Szene in den Wäldern. Männer ritten tief über die Mähnen ihrer schweißnassen Pferde gebeugt, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Um sie herum hagelte es Pfeile. Ein Reiter stürzte getroffen vom Gaul. Die anderen suchten Schutz in einem Wald, dessen Bäume so dicht standen, daß die Reiter kaum vorwärts kamen. Sie stiegen ab und flohen zu Fuß weiter. Einer führte sie zu einem versteckten Pfad.
    »Amis der Dritte. Auf der Flucht vor dem Aufstand, hinter dem sein Bruder Alis steckte. Er hatte versäumt, ordentliche Opfer darzubringen. Infolgedessen haben wir weggesehen. Damals waren wir noch sehr mächtig. Hier, das ist der Schatz, den sie mitschleppen konnten. Sie haben ihn in einer Dachshöhle verscharrt. Dort ist er immer noch.« Sie machte erneut diese kreisförmige Handbewegung. Die Perspektive vergrößerte sich, so daß ich sehen konnte, wo ich zu suchen hatte. Dann änderte sich die Ansicht.
    Jetzt waren die Flüchtigen eingekreist. Ihr Anführer hatte sie in eine Falle gelockt. Und ihre Verfolger zeigten keine Gnade.
    »Die Stelle ist jetzt innerhalb der Stadtgrenzen, richtig?«
    »Ja.«
    »Wunderbar. Das genügt als Honorar, falls es immer noch da ist.«
    »Im anderen Fall hätte ich es nicht ausgewählt. Noch eins.« Sie löste eine Schnur von ihrer Hüfte, die erst sichtbar wurde, als sie sie heruntergewickelt hatte. Sie war etwa einszwanzig lang. Das eine Ende wickelte sie einmal um ihre linke Hand, ließ die Kordel zwischen Daumen und Zeigefinger herunterbaumeln und fuhr mit Daumen und Zeigefinger ihrer rechten Hand an dem herabhängenden Ende der Schnur entlang.
    Sie wurde so steif wie ein Pfeil. »Schöner Trick.«
    Sie stieß damit wie mit einem Schwert in meinen offenen Mund.
    »Uff«, sagte ich.
    »Hätte ich das Ende zu einer Spitze verjüngt, so, siehst du, dann hätte es deinen Nacken durchstoßen.«
    »Oh.«
    Sie holte mit dem Strick aus und schlug gegen meinen rechten Ellbogen, genau auf den Musikknochen. Ich sagte etwas wie: »Autsch! Schweinescheißende Schlammscheißer scheißen schweinescheißenden Schlamm. Das tat weh!«
    »Schmerz ist der beste Lehrer. Paß auf!« Sie wiederholte ihre Bewegungen andersherum. Die Kordel wurde schlaff. Sie war Linkshänderin, was mich nicht überraschte. Die meisten Künstler und Zauberer, die ich kennengelernt habe, waren Linkshänder. Genauso wie die meisten erfolgreichen Verbrecher. Die wirklich dummen Ganoven, solche, die in ein Haus durch den Schornstein einsteigen, ohne sich vorher zu vergewissern, ob ein Feuer im Kamin brennt, sind immer Rechtshänder. Aber ich bin selbst Rechtshänder, also können nicht alle Rechtshänder blöd sein.
    Magodor faßte die Mitte des Seils mit beiden Händen und zog. Es wurde länger. »So geht es, Garrett. Hände ausstrecken, Handflächen nach oben, Handwurzeln zusammen. Von der Mitte aus nach außen ziehen. Es dehnt sich so lang, wie du es haben willst.«
    »Das ist ein ziemlich praktisches Stück Tau.«
    »Allerdings.« Sie hörte auf, als sie acht Meter Seil hatte. »Man kann es auch als Garrotte benutzen.«
    »Das hab ich mir gleich gedacht.« Es sah den rituellen Würgeschlingen sehr ähnlich, die die Kef Sidhe bei ihren heiligen Morden benutzen.
    »Gib genau acht. Wenn du es wieder kürzen willst, dann knäuel es zu einem Ball zusammen. So.« Es war ein kleiner Ball. Dann zog Magodor an den beiden Enden, die herausragten und… das Seil war wieder einszwanzig lang.
    Sie dehnte es auf drei Meter Länge. »Wenn du mehr als ein Stück Seil brauchst, dann binde eine Schleife in der Mitte. Und zerschneide sie genau im Knoten.« Sie hielt das Seil mit zwei Händen am Knoten. Mit einem kleinen Messer in ihrer dritten Hand durchschnitt sie den Knoten. Ihre vierte Hand hielt das abgeschnittene Stück Seil, das sie mir gab. Sie ließ ein Ende des Seils fallen, packte den Knoten und streifte ihn zum Ende hinunter.
    Den Trick mit dem angeblich zerschnittenen Seil kannte ich. Er gehörte zum Standardrepertoire der meisten Straßenillusionisten. Nur handelte es sich diesmal nicht um einen Trick.
    Sie nahm mir das Seil wieder weg, knüllte es mit dem anderen Stück zusammen,

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