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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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einige Geschichten gehört. Geglaubt hab ich sie aber nicht.«
    »Die Wahrheit ist schlimmer, als alles, was du gehört hast.«
    Ich nahm einen Halben, trank einen langen Schluck und erzählte ihm, was in den letzten anderthalb Tagen passiert war.
    »Hoffentlich hast du eine Mistgabel mitgebracht, Garrett.«
    »Häh?«
    Er tat so, als prüfe er seine Schuhsohlen. »Wenn du keine Mistgabel dabei hast, dann mußt du den Mist, den du gerade verzapft hast, mit deinen bloßen Händen raustragen.«
    Er glaubte mir also nicht.
    »Ich hab selber lange gebraucht, bis ich es geglaubt hab, Beetle. Ich wünschte, ich könnte dich den Eulenschwestern vorstellen.«
    »Das würde meine Frau niemals akzeptieren.«
    »Wo sind die anderen? Ich hab seit der Totenwache für Tommy Mack diese Kneipe nicht mehr so leer erlebt.«
    »Das liegt am Wetter.«
    Irgendwas beunruhigte ihn. »Ist das alles?«
    Er beugte sich vor. »Ein großer Teil liegt daran, daß der RUF mich nicht auf seine Freundesliste gesetzt hat. Weil ich auch Nichtmenschen hier trinken lasse.«
    Nur Zwerge und Rattenmänner trinken viel. Und die Zwerge pflegen es zu Hause zu tun.
    Für Rattenmänner habe ich nicht viel übrig und mußte mich zusammenreißen, damit ich die Worte über die Lippen brachte: »Ihr Geld hat dieselbe Farbe wie das der anderen.«
    »Es gehen erschreckende Dinge vor sich, Garrett.«
    Ich berührte meine Wange, wo das Hagelkorn mich getroffen hatte. »Wie recht du hast, dabei weißt du nicht mal die Hälfte. Was hast du auf dem Ofen?«
    Er hatte mir noch einen Krug Dunkelbier hingestellt. Ich legte eine Münze auf den Tresen. Der würde eine Weile halten.
    »Spezialität des Hauses. Würstchen und Sauerkraut. Oder Würstchen und schwarze Bohnen. Ansonsten hat die Alte noch einen Bohnenauflauf gemacht, den nur der alte Amboß da drüben verputzt hat.« Er deutete auf den am wenigsten respektablen seiner wenigen Gäste.
    »Wo ist denn Hammer?« Amboß war die eine Hälfte des einzigen eineiigen Säuferzwillingspärchens, das ich je gesehen hatte.
    Käfer zuckte mit den Schultern. Wenn er sie so hob, dann wußte man, woher er seinen Spitznamen hatte. »Hab gehört, daß sie sich gestritten haben. Wegen einer Frau.«
    »Scheiße. Der Kerl ist doch hundertzwölf.«
    »Nur in Straßenjahren, Garrett. Er ist nur wenig älter als du.«
    Ich leerte meinen Humpen und schob ihn Käfer hin, damit der ihn nochmal füllte. »Gib mir Würstchen mit Sauerkraut. Und erinnere mich daran, daß ich mich nie so sehr auf mein Glück verlasse, daß ich irgendwann wie ein Rattenmann leben muß.«
    Käfer kicherte, während er in einem Topf rührte. Er gab mir eine Wurst extra. Beide sahen ein bißchen verkrumpelt aus. Offenbar hatten sie schon lange im Wasser gelegen.
    »Heh, Garrett, verlaß dich nicht auf dein Glück. Und versuche, das Biertrinken wieder zu deinem Hobby zu machen. Wenn du es zum Beruf machst, landest du vielleicht da unten.«
    »Was ist das mit dem RUF? Versuchen sie, diese Schutzgeldnummer bei dir abzuziehen?«
    »Sie nennen es nicht so, aber darauf läuft es hinaus.« Er legte zwei gekochte Kartoffeln auf den Teller mit dem Kraut.
    »Ich kenne jemanden, der sie dir vom Hals schaffen könnte.«
    Das wär genau die Sache, nach der sich Daumen-Schrauber und seine Geheimpolizisten die Finger lecken würden. Und für den RUF hatte ich nicht das geringste übrig.
    »Das war nicht schlecht.« Käfer wandte sich zu mir und reichte mir den Teller. Dabei fiel sein Blick über meine Schulter. Er wurde kreidebleich.
     
     

 
45. Kapitel
     
    Ich drehte mich um.
    Ein riesiger Bogen aus schwarzem Papier schwebte durch die Tür. Er ritt auf keinem spürbaren Wind. Ihm folgte ein riesiger Hund, dem die Zunge fast dreißig Zentimeter aus dem Maul baumelte und dessen Augen rot glühten. Ihm folgte ein zweiter und dann die Schwarze Mona höchstpersönlich. Sie hielt sich ganz gut unter dem Gewicht ihrer Waffen.
    »Was hast du jetzt wieder angestellt?« wollte Käfer wissen.
    Konnte er sie etwa sehen?
    »Wer, ich?«
    »Hinter mir sind sie ganz bestimmt nicht her, Garrett.«
    »Ja, da hast du recht.«
    Der Türrahmen hinter Federlappen glühte golden auf.
    Schatten krochen herein. Der gute alte Streuner war auch da. Vielleicht feierten sie ja ein Shayir-Familienfest.
    Hatten sie die Godoroth ausgeschaltet?
    Ich schlang Kraut und Würstchen hinunter. Die Shayir starrten mich finster an.
    Käfer füllte zitternd meinen Krug. »Was sind das für Dinge?«
    »Es ist besser,

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