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Götterschild

Titel: Götterschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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kommenden Reitern des Citarim konnte er irgendetwas spüren, aber wahrscheinlich hing das damit zusammen, dass sie Fardjani waren und daher ihre Gedanken und Gefühle besser kontrollieren konnten. Für Arden erwies es sich als ungeheuer schwer, etwas zu suchen, von dem er nicht genau wusste, wie es aussah. Zwar gab es da dieses sanfte Zupfen in seinem Geist, vergleichbar mit einem Kind, das um Aufmerksamkeit heischend am Ärmel zieht. Diese Wahrnehmung ließ sich jedoch nicht einordnen oder irgendwie interpretieren. Es handelte sich einfach um ein ganz neutrales Ereignis, das in seinem Kopf stattfand. Aber vielleicht war es genau jenes unscheinbare Signal, nach dem er gesucht hatte?
    Aber wenn er davon ausging, dass dies ein Zeichen auf das versteckte Seewaither Heer darstellte, dann musste er von dem erhöhten Punkt, wo er jetzt stand, auf jeden Fall auch etwas von diesen Truppen erkennen können. Aber er sah nur nach Osten hin zunehmend dichter werdende Grasinseln, weiter nichts. Lediglich eine unübersehbare Anzahl kleiner Erhebungen etwa fünfhundert Schritt entfernt fiel ihm ins Auge. Hatte sich einer davon gerade bewegt?
    Endlich begriff er. Arden rannte los, den Hügel hinab auf die ominösen grünen Erhöhungen zu. Als er nur mehr zehn Schritt davon entfernt war, schien es, als rissen diese plötzlich auf. Im nächsten Moment hatten sich mehrere Pferde vor ihm erhoben, jedes mit einer Reiterin im Sattel, die Pfeil und Bogen auf ihn anlegten. Die vermeintliche Oberfläche der Erhebung entpuppte sich jetzt als sorgsam aus Gras, Moosen und anderen Steppengewächsen zusammengeflochtene Decke, die eine perfekte Tarnung abgab.
    »Nicht schießen«, rief Arden beeindruckt von der zur Schau gestellten Reitkunst. »Ich bin gekommen, um euch vor einem nahenden Heer der Kirche zu warnen. Ihr müsst sofort fliehen, sie sind euch weit überlegen!«
    »Wir haben sie längst gesehen«, entgegnete eine der in unauffällige graubraune Wollgewänder gekleidete Bogenschützinnen grimmig. »Unsere Tarnung wäre ein ausreichender Schutz vor Entdeckung gewesen, wenn du die Feinde nicht geradewegs hierher geführt hättest. Wie ist dein Name?«
    »Ich heiße Arden Erenor«, erwiderte Arden gehetzt. »Und auch wenn ich gerade vielleicht nicht danach aussehe, bin ich dennoch nach wie vor der König von Citheon. Lasst mich mit eurem Heerführer sprechen, ich denke, er kennt mich. Es ist sehr wichtig, dass wir jetzt keine Zeit verlieren.«
    »Arden?« Ein groß gewachsener Kämpfer in der gleichen unauffälligen Gewandung wie die Bogenschützinnen kam auf ihn zu. Arden erkannte in ihm sofort Meatril, doch seiner anfänglichen Freude folgte sogleich die Sorge, wie sein einstiger Schwertbruder auf dieses Wiedersehen reagieren würde. Schließlich hatte er noch immer allen Grund, wütend auf Arden zu sein.
    Meatril musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Bei den Göttern, du siehst schlecht aus.« Unvermittelt umarmte er ihn. »Aber ich danke den Himmelsherrschern, dass dir nichts Ernsthaftes zugestoßen ist.« Auch Targ trat nun hinzu und schloss den ebenso verdutzten wie erfreuten König von Citheon in seine Arme.
    Mit einem glücklichen Lächeln löste sich Arden wieder aus der Umarmung. »Es gäbe so viel zu bereden, Meatril, Targ, ich müsste euch so vieles erklären und für so vieles um Verzeihung bitten. Aber dafür bleibt jetzt keine Zeit. Die gesamte Reiterei des Citarim ist auf dem Weg hierher. Ihr müsst sofort umkehren und fliehen.«
    »Fliehen?«, riefen Meatril und Targ fast gleichzeitig.
    »Wir haben fast eintausend Kriegerinnen der Istanoit im Eilmarsch hierhergebracht«, erklärte Targ aufgebracht, »dazu noch ein paar Hundert Stadtgardisten aus Seewaith, denen ebenfalls Pferde von den Istanoit zur Verfügung gestellt wurden. Wir sind gekommen, um dir und deinem Heer in Arch Themur beizustehen, und genau das werden wir auch tun.«
    »Aber begreift doch!« Arden sah sich beim Sprechen mehrfach nach hinten um, da er jeden Moment das Auftauchen der kirchlichen Reiterscharen über der Hügelkuppe fürchtete. »Sie sind euch zehn zu eins überlegen, dazu noch schwer gepanzert und sie verfügen über bessere Waffen als ihr. Ihr habt nicht die geringste Chance!«
    »Sie werden uns nicht finden«, meinte Meatril. »Mit den Tarndecken der Istanoit sind wir in der Steppe so gut wie unsichtbar.«
    Arden schüttelte betrübt den Kopf. »Das sind alles Fardjani, sie können eure Anwesenheit fühlen. Auf die gleiche Weise habe ich euch

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