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Götterschild

Titel: Götterschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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Geist lesen«, schlug Arton vor. »Damit werdet Ihr nicht wortbrüchig und müsst mir trotzdem die Wahrheit nicht vorenthalten, zumal Ihr den Grund dafür, wie Ihr selbst gesagt habt, ohnehin nicht verstehen könnt.«
    Verzagt schloss Nataol die Augen. »Das sind Spitzfindigkeiten, die der Citarim so nicht akzeptieren wird.«
    »Von mir wird er es nicht erfahren«, beteuerte Arton und der Ausdruck in seinem Gesicht wurde milder. »Ich dagegen werde Eure Offenheit nicht vergessen.«
    »Dann schnell«, forderte Nataol ihn auf, ohne die Augen zu öffnen, »bevor ich mir dieser Torheit ganz bewusst werde.«
    Behutsam sandte Arton seinen Geist aus und suchte tastend nach der gewünschten Antwort. Da auch Nataol wie er selbst zum Volk der Fardjani gehörte, verfügte dieser im Gegensatz zu den Menschen über die Fähigkeit, seinen geistigen Schutzwall fast völlig fallen zu lassen und so den eigenen Gedanken, aber auch denen anderer ungehinderten Durchlass zu gewähren. Auf diese Weise fand Arton rasch, was er suchte. Und die Erkenntnis brachte sein Blut zum Kochen.
    »Arden!«, brüllte er. »Er ist der neue König von Citheon! Das kann unmöglich die Wahrheit sein.«
    Nataol ging augenblicklich in die Knie. »Zieht Euch zurück!«, stöhnte er offensichtlich unter Schmerzen. »Raus aus meinem Kopf! Ich ertrage das nicht.«
    Unwillkürlich machte Arton einen Schritt rückwärts, während er gleichzeitig erschrocken über seinen unbeherrschten Wutausbruch Nataols Geist freigab. »Verzeiht«, murmelte er.
    »Ihr müsst endlich lernen, Eure Gefühle im Zaum zu halten«, schimpfte der Priester, der offenbar keinen ernsthaften Schaden genommen hatte. »Helft mir auf!«
    Arton tat, wie ihm geheißen, doch sobald Nataol wieder auf den Beinen war, fragte er anklagend: »Warum habt Ihr mir das nicht schon viel früher gesagt? Und wie konnte das überhaupt geschehen? Ein unpassenderer Thronfolger hätte sich in den Ostlanden wohl kaum finden lassen.«
    Nataol klopfte immer noch ungehalten den Schnee von seinen Beinkleidern. »Er ist der Sohn Ecorims und er führt dessen Schwert Fendralin. Es war nur nahe liegend, ihn auf den Thron zu setzen.«
    »Er ist ein Nichtsnutz, ein eitler Geck, ohne Sinn und Verstand für die bedeutenden Ereignisse, die uns allen bevorstehen.« Arton ballte die Fäuste. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er überhaupt ein Heer befehligen oder gar zu diesem Zwecke Fendralins Macht wecken kann. Das Schwert hätte einem anderen zufallen sollen, Arden ist einer solchen Verantwortung nicht gewachsen.«
    Nataol kniff alarmiert die Augen zusammen. »Und an wen habt Ihr da gedacht? Es gibt nicht viele, die dafür infrage kämen.«
    »Ich hätte Fendralin sicherlich in größeren Ehren gehalten«, entgegnete Arton impulsiv, »schließlich haben mir die Götter schon Themuron anvertraut.«
    »Kein Sterblicher sollte über so viel Macht gebieten«, mahnte der Citdiener nachdrücklich. »Es gibt aus gutem Grund zwei Träger der Götterklingen. Ihr führt mit Themuron die Themuraia und Arden befehligt mit Fendralin die Menschen, so wie einst Torion und Caras gemeinsam an der Spitze der vereinigten Heere der Ostlande standen. So und nicht anders haben es die Götter gewollt und so wird es auch geschehen.«
    »Ich werde niemals mit Arden zusammen ein Heer in die Schlacht führen.« Artons Tonfall ließ keinen Zweifel an der Endgültigkeit dieser Aussage. »Er kennt weder Ehre noch Verantwortung. Nur weil er zufällig Ecorims Sohn ist und deshalb auch noch unverdient zum König von Citheon aufsteigen konnte, werde ich meine Meinung über ihn nicht ändern. Er stellt eine Gefahr für unsere göttliche Mission dar und es erschüttert mein Vertrauen in den Citarim, wenn er solch einen Tunichtgut zum Herrscher Citheons erwählt hat.«
    Nataol seufzte und rieb sich entnervt die Stirn. »Ihr seid ein streitbarer Mann, Arton Erenor, und wenn seine Heiligkeit Eure lästerlichen Reden hören würde, dann wäre er sicherlich nicht sehr erbaut. Ich kann Euch nur noch einmal daran erinnern, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht. Hier ist göttliches Wirken am Werk, nicht das der Sterblichen. Es ist mit absoluter Sicherheit kein Zufall, dass Euer Bruder Arden der Fendralinträger wurde. Ich vermag noch nicht zu erkennen, was diese Fügung für Auswirkungen haben wird auf die kommenden Geschehnisse, aber seid gewiss, dass dies alles Teil des himmlischen Plans ist.« Demonstrativ zog er die Kapuze seines Mantels über den

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