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Göttin des Frühlings

Göttin des Frühlings

Titel: Göttin des Frühlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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rechnete damit, dass sie auf die Worte ihrer Tochter reagierte, doch die Göttin nippte schweigend an ihrem Wein.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Gibt es nichts in der Unterwelt, das dir fehlt?«, fragte Persephone flehend.
    Lina richtete sich auf. »Was meinst du damit?«
    Persephone suchte in den Augen der Sterblichen nach einer Antwort. »Wir können uns nicht anlügen.«
    »Ich versuche gar nicht, dich anzulügen«, gab Lina zurück. »Es ist einfach nur, dass …«
    »Dass es wehtut«, beendete die junge Göttin ihren Satz. »Ich weiß. Ich habe auch versucht, an all das nicht zu denken, was mir fehlt. Ich dachte, es wäre einfacher, wenn ich mich nicht daran erinnere.«
    Lina nickte. Sie hatte Mühe, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.
    »Dann fange ich halt an.« Persephone lächelte sehnsüchtig. »Mir fehlt die Bäckerei – der produktive Trubel, die Gerüche und Geräusche, und dass sie ein Treffpunkt für so viele unterschiedliche Sterbliche ist. Mir fehlen auch diese Kleinigkeiten, zum Beispiel, dass Tess Miller ihr Glas Weißwein jeden Tag genau zur selben Uhrzeit bekommt. Ich vermisse auch ihren kleinen Hund, obwohl er Tess so einen Schreck eingejagt hat, als er mich anbellte, dass sie ihm drohte, mit ihm zum Hundepsychologen zu gehen. Tiere reagieren auf mich nicht so wie auf dich.« Persephone sah Lina mit gerunzelter Stirn an. »Du weißt bestimmt, dass die Verbindung, die du zu Tieren hast, sehr sonderbar ist.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Ich glaube, was mir am meisten fehlt, ist die Art und Weise, wie mich immer alle angesehen und darauf gewartet haben, dass ich die Probleme löse. Hier war ich nicht die junge, weniger kluge Tochter meiner Mutter. Wenn ich eine Entscheidung traf, lief anschließend keiner zu ihr, um sich zu vergewissern, dass ich auch wirklich klug entschieden hatte. Hier wurde ich respektiert, meinem Urteil wurde vertraut.«
    »Du hast hervorragende Urteilskraft bewiesen, Persephone«, versicherte ihr Lina. »Die Bäckerei blüht und gedeiht. Alle sind glücklich.
Merda!
Du hast es sogar geschafft, mich in Form zu bringen.«
    Persephone musterte sie abschätzend. »Dein Körper war eine angenehme Hülle. Unterschätze nicht deine Schönheit.« Die Göttin lächelte spöttisch, und Lina fühlte sich an eine Katze vor einer Schale mit Sahne erinnert. »Das ist auch etwas, das ich vermisse. Sterbliche Männer sind so unglaublich
dankbar

    »Scott«, bemerkte Lina trocken.
    »Scott«, bestätigte Persephone. »Ich fand, er war eine interessante Liebschaft.«
    »Er hat sich in dich verliebt.«
    »Natürlich.« Persephone zuckte mit den Schultern. »Er wird sich davon erholen, und die Erfahrung wird ihn zu einem besseren Menschen machen. Eigentlich sollten alle Männer lernen, wie man eine Göttin glücklich macht.«
    Bei der Vorstellung musste Lina lächeln.
    »Mir fehlen sogar diese beiden Kreaturen, die bei dir leben, besonders die Katze«, gestand Persephone.
    Lina musste lachen. »Flecki-Floh von und zu ist furchtbar, aber liebenswert.«
    »Schreckliches Tier«, neckte Persephone.
    Lina nickte.
    »Jetzt bist du an der Reihe. Was fehlt dir von der Unterwelt?«
    »Mir fehlt Eurydike«, sagte Lina nach nur kurzem Zögern. »Der kleine Geist war für mich wie eine Tochter. Ich mache mir Sorgen um sie.«
    »Was noch?«
    »Mir fehlt Orion. Ich weiß, eigentlich soll er ein Streitross sein, aber er hat mich eher an einen übergroßen Labradorwelpen erinnert.«
    »Und?«
    »Ich vermisse es, wie der Himmel dort aussieht. Das Tageslicht war wie ein Aquarellgemälde, dem Leben eingehaucht wurde. Ich merke jetzt, dass es seltsam klingt, weil ich über das Land der Toten spreche, aber es war dort nicht dunkel oder düster, zumindest nicht im Elysium. Eigentlich war es der unglaublichste Ort, den ich je gesehen habe und den ich mir je vorstellen könnte.« Lina ließ ihre Gedanken wandern. Da sie nun angefangen hatte zu erzählen, wollte sie gar nicht mehr aufhören. »Wusstest du, dass der Nachthimmel von den Seelen der Hyaden beleuchtet wird, so dass alles wie ein wunderschöner vergessener Traum aussieht, wenn es Abend wird im Elysium?«
    »Nein, das wusste ich nicht«, sagte Persephone.
    »Und die Seelen der Toten sind nicht angsteinflößend oder ekelhaft. Es sind einfach Menschen, deren Körper weniger wichtig geworden ist. Aber sie können immer noch lieben, lachen und weinen.«
    Persephone nahm Linas Hand. »Und was fehlt dir am meisten?«
    Linas Augen füllten sich mit

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