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Göttin des Frühlings

Göttin des Frühlings

Titel: Göttin des Frühlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Tränen. »Hades«, flüsterte sie. »Du hast dich in meine Welt verliebt, aber ich verliebte mich in den Herrscher der Unterwelt.«
    »Gut!«, rief Persephone glücklich und drückte Linas Hand.
    »Wie kann das gut sein? Ich liebe Hades, aber er liebt dich.«
    Persephones Lachen war ein fröhliches Geräusch, das die Lichter in der Bäckerei heller leuchten zu lassen schien. »Wenn er
mich
liebt, warum weigert er sich dann, mich zu sehen?«
    »Du hast versucht, Hades zu besuchen?«
    »Ja, sicher. Mir war elend, weil mir deine Welt fehlte. Dann hörte ich Gerüchte, dass Hades verrückt geworden sei und Verwirrung unter den Geistern der Unterwelt herrsche und so weiter und so fort, weil die Königin der Unterwelt ihr Reich verlassen hat.«
    »Moment mal! Hades ist verrückt geworden?« Lina spürte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich.
    »Ach, das ist nichts. Er schmollt nur.« Persephone machte eine nachlässige Bewegung mit ihrer schlanken Hand. »Aber die Gerüchte brachten mich auf die Idee, dass ich mit meiner Traurigkeit vielleicht nicht allein bin. Deshalb besuchte ich die Unterwelt.«
    »Und?« Lina hätte die Göttin am liebsten durchgeschüttelt.
    »Und als Erstes weigerte sich dieser furchtbare dreiköpfige Hund, mich durchzulassen.« Persephone erschauderte. »Edith Anne hat deutlich bessere Manieren.«
    »Zerberus hat es dir schwergemacht?«
    »Schwergemacht? Er hat mir den Weg verstellt, hat geknurrt und gesabbert. Ich hatte Angst, ihm näherzukommen. Ich musste sogar um Hilfe rufen.« Angewidert schüttelte Persephone den Kopf.
    »Aber Hades kam nicht?«
    Die Göttin runzelte die Stirn. »Stattdessen tauchte sein Daimon auf. Mit dem grässlichen schwarzen Pferd.«
    »Orion war böse zu dir?«
    »Er legte seine spitzen Ohren an und bleckte die Zähne.«
    »Das tut mir leid. Ich habe mit Orion schon über sein Verhalten gesprochen. Er hat wohl erst gedacht, du wärst ich, und als er merkte, dass es nicht so ist … Na ja, er hätte sich besser benehmen sollen«, sagte Lina.
    »Ja, hätte er. Jedenfalls sagte ich dem Daimon, dass ich mit Hades sprechen will. Er fragte mich, ob ich die Göttin des Frühlings oder diese sterbliche Frau sei, Carolina.« Persephone wirkte verärgert. »Als ob er das nicht schon längst wusste! Selbst die Geister der Toten wussten es. Die ganze Zeit beobachteten sie mich, als ich diesen düsteren schwarzen Weg hinunterging. Zuerst wirkten sie ganz glücklich, aber als ich sie ansprach – ich wollte einfach nur höflich sein –, zogen sie sich zurück. Ich hörte sogar, dass sie so etwas flüsterten wie: ›Da gibt sich jemand als Königin der Unterwelt aus.‹« Verärgert schob die Frühlingsgöttin eine Haarsträhne zurück, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. »Ich kann dir sagen, es war auf jeden Fall eine verstörende Erfahrung.«
    Sie hielt inne und musterte ihre perfekt manikürten Fingernägel. Lina hätte sie am liebsten wieder durchgeschüttelt.
    »Nun, ich versicherte dem Daimon, dass mein Körper und meine Seele mir gehören. Er verschwand, und als er zurückkam, sagte er, dass sich sein Herr weigere,
Persephone
zu treffen, er würde mir befehlen, sein Reich zu verlassen und ihn nicht weiter zu belästigen.«
    »Und wie soll das beweisen, dass er dich nicht liebt? Hades ist sehr stur.« Lina warf Demeter einen kurzen Seitenblick zu, die so tat, als betrachte sie ihren Wein. Sie beugte sich vor und senkte die Stimme. »Manchmal dauert es sehr lange, bis er sich entspannt und spricht. In Wirklichkeit ist er romantisch und leidenschaftlich. Du solltest es noch mal versuchen. Beim nächsten Mal wird er dich wahrscheinlich empfangen.« Linas Magen zog sich zusammen. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, hasste sie sich dafür. Sie wollte nicht, dass Hades sich mit Persephone traf. Sie wollte nicht, dass er irgendjemanden außer ihr traf.
    »Ich denke,
du
solltest es versuchen«, sagte Persephone bestimmt.
    »Ich?« Lina blinzelte überrascht. »Wie soll ich das tun?«
    »Wir könnten wieder unsere Körper tauschen.« Persephone zeigte auf Demeter. »Mutter wird uns dabei helfen. Sie hat erkannt, dass ihr Plan nicht so aufgegangen ist, wie sie es erwartet hatte.«
    Lina sah die Erntegöttin an, die ihren Kopf leicht neigte, eine königliche Verbeugung. »Die Worte meiner Tochter entsprechen der Wahrheit. Es war ein Fehler, wie ich mit der Situation umgegangen bin.«
    Die furchtbare Szene im Schlafgemach blitzte in Linas Erinnerung auf. »Ich freue mich, dass

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