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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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gemacht!« Dann stand er abrupt auf, und seine tiefe Stimme dröhnte laut durch die Villa. »Phoebus! Kommen Sie her!«
    Pamela wollte etwas sagen, wollte etwas rufen wie: »Warten Sie, Eddie! Doch nicht jetzt sofort!«, aber der große Mann ignorierte ihr hektisches Geflüster einfach. Als Apollo eilig auf sie zukam, merkte sie zu ihrem Entsetzen, dass ihr wieder einmal das Blut ins Gesicht stieg – sie errötete wie ein Schulmädchen. Na toll.
    »Da sind Sie ja, mein Junge! Ich habe eine Bitte an Sie.«
    »Was kann ich für Sie tun, Eddie?«
    »Ich glaube, Pamela hat sich überanstrengt. Nun habe ich die strikte Regel, dass Arbeit unbedingt mit ein bisschen Vergnügen gemischt werden muss. Unsere Pamela kannte diese Regel bisher nicht und hat sich deshalb auch nicht daran gehalten«, erklärte Eddie, als würde Pamela nicht mit knallroten Wangen direkt neben ihm sitzen.
    »Ja, das habe ich auch schon bemerkt«, sagte Apollo, und es kostete ihn einige Anstrengung, ein neutrales Gesicht zu machen.
    »Gut! Dann wissen Sie ja sicher, was zu tun ist.« Als der goldene Zwilling ihn daraufhin verständnislos anstarrte, stand Eddie auf und klopfte ihm auf die Schulter. »Na, gehen Sie mit ihr raus, Mann! Machen Sie einen Spaziergang mit ihr. Besuchen Sie die Quellen und erfrischen Sie sich. Ich werde James Bescheid sagen, dass er ein leckeres Abendessen für Sie einpackt, und vor Einbruch der Dunkelheit erwarten wir Sie nicht zurück.«
    Apollo sah genauso verblüfft aus, wie Pamela sich fühlte.
    »James!«, bellte Eddie, und wie üblich erschien sein Assistent. »Sagen Sie Robert, er soll Pamela und Phoebus zur Ranch zurückfahren, und lassen Sie den beiden ein gutes altmodisches Picknick einpacken. Sie brauchen ein bisschen Zeit zum Ausruhen und …« Er zögerte und zwinkerte Phoebus zu, »… und um sich zu regenerieren.«
    »Selbstverständlich, Eddie«, sagte James und eilte davon.
    »Fort mit euch«, sagte Eddie zu Pamela und Apollo. »Und keine Sorge, Pamela – Diana und ich werden es schaffen, den Marmor für die Badezimmer auszusuchen.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie mich nicht brauchen, um mit dem Kalksteinlieferanten alles noch einmal zu überprüfen?«
    »Nein, nein, nein«, wischte Eddie ihre Bedenken vom Tisch. »Der Mann hat seinen Grundriss, verschwinden Sie.«
    Da sie keine andere Wahl zu haben schien, stand Pamela auf und machte sich mit Apollo auf den Weg durch den Innenhof. Die Türen standen offen, und die Sonne glänzte auf der silbernen Kühlerhaube der Limousine, die gerade vorfuhr. Apollo blieb stehen.
    »Vergessen Sie nicht, Phoebus, Sie müssen den Drachen töten, ehe Sie die schöne Jungfrau bekommen!«, rief Eddie hinter ihnen her.
    Der Gott des Lichts hob die Hand und winkte Eddie lächelnd zu, aber Pamela hörte sein Seufzen und hatte auch gesehen, wie bleich er beim Anblick der Limousine geworden war. Aber jetzt straffte er die Schultern und ging auf den Wagen zu.
    »Gibt es in der antiken Welt auch Drachen?«, fragte Pamela und folgte ihm.
    »Ja, aber dafür keine Metallmonster. Und ich kann dir sagen, dass ich lieber mit einem Drachen kämpfen würde.«
    »Ich setze mich zu dir nach vorn.«
    »Ich kann das Ding also nicht erschlagen?«
    »Ich glaube, das wäre keine gute Idee«, antwortete Pamela und versuchte vergeblich, nicht zu lachen.

27
    Am Pike Peak zu walken waren schon lange Pamelas Hobby und ihre liebste Art, Bewegung zu bekommen. Warum sollte sie in einem stickigen Fitnessstudio Sport treiben, wenn es die Schönheit der Colorado Rocky Mountains gab? Sie war kein knallharter Rucksack- und Campingfan, der den Annehmlichkeiten des modernen Lebens abgeschworen hatte. An einem nackten Felsen hochzuklettern hatte sie noch nie gereizt, genauso wenig wie auf dem Boden zu schlafen. Aber auf einem Pfad entlangzulaufen, der sich am Berghang emporschlängelte, vor allem früh am Morgen, wenn alles rein, still und ungestört war, machte ihr Spaß. Seit sie Duane verlassen hatte, legte sie ihre Termine so, dass sie sich mindestens viermal pro Woche diesem Vergnügen hingeben konnte. Walken war für sie ein Synonym für Freiheit. Und ganz gleich, wie träge oder gestresst sie sich am Beginn fühlte – wenn sie eine Stunde später zurückkam, war sie entspannt und erfrischt. V nannte es gern ihren »Bewusstseinswandel«.
    Deshalb erschien ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie die nagelneuen Shorts samt T-Shirt und Wanderschuhen auf ihrem Bett entdeckte. Schnell zog sie sich um, und

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