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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Jackpot-Gewinnerin verkündete. Angewidert verfolgte Artemis die Szene. »Die modernen Sterblichen wären viel interessanter, wenn sie niedlich wären und Töne von sich geben würden wie Welpen oder so. Stattdessen sehen sie aus wie überfressene, schlachtreife Schweine.«
    »Sie sind weder Haus- noch sonstige Tiere«, entgegnete Apollo ernst. »Und Zeus hat klipp und klar angeordnet, dass wir uns nicht in ihre Angelegenheiten einmischen sollen.«
    »Ich hab mich nicht eingemischt, ich habe dieser Sterblichen nur ein Geschenk gemacht. Das ist etwas grundlegend anderes. Wenn ich mich einmischen wollte, dann hätte ich ihre scheußlichen Klamotten in Flammen aufgehen lassen.« Artemis lachte über ihren eigenen Scherz, und ihr Lachen klang so angenehm melodisch, dass mehrere Männer ihr begehrliche Blicke zuwarfen, was die Göttin allerdings geflissentlich ignorierte.
    Statt einer Antwort brummte ihr Bruder nur vor sich hin.
    »Apollo, was ist denn los mit dir?«
    »Gar nichts«, antwortete er, nahm wieder ihren Ellbogen und lotste sie zwischen den geschäftigen Blackjack- und Roulette-Tischen hindurch zu einer der zahlreichen kleinen Bars, die praktischerweise überall im Casino verteilt waren. Obgleich die beiden Unsterblichen in zueinander passende antike Tuniken gekleidet waren, die einen großen Teil ihrer schlanken Körper unbedeckt ließen, verschmolzen sie problemlos mit dem bunten Völkchen aus Casino-Angestellten und Vegas-Fans. Natürlich bemerkten die Menschen ihre hinreißende Schönheit und die einzigartige Anmut, mit der sie sich bewegten. Wie hätte es anders sein können? Aber niemand fand den Anblick eines Paars ungewöhnlich, das aussah, als gehörte es eigentlich auf die Straßen des Alten Rom. Schließlich befand man sich in Caesars Palace in Sin City. Hier musste man sich auf alles gefasst machen.
    Apollo griff in die Falte seiner Tunika und holte ein Papier hervor, das Bacchus widerwillig unter den Olympiern verteilt hatte, während er erklärte, dass es in der modernen Welt als Währung verwendet wurde. Dann winkte er die Kellnerin herbei und bestellte, obwohl es erst sein dritter Ausflug in das Königreich Las Vegas war, mit geschmeidigem Selbstbewusstsein den Drink, den die Unsterblichen bereits sehr zu schätzen gelernt hatten. »Zwei Wodka Martini, sehr kalt, mit extra Oliven. Geschüttelt, nicht gerührt.«
    »Wer bist du denn, Schätzchen?« Die Kellnerin klimperte kokett mit verdächtig kompakten Wimpern. »Cäsar oder James Bond?«
    »Keiner von beiden«, antwortete er mit einem bittersüßen Lächeln. »Ich bin Apollo.«
    »Könnte ich beinahe glauben, mein Hübscher.« Sie musterte seinen muskulösen Körper mit anzüglichen Blicken und tänzelte dann hüftwackelnd zur Bar zurück.
    »Belanglose Kreaturen«, meinte Artemis und verzog den Mund, während sie der Kellnerin nachschaute.
    »Sie sind nicht belanglos, sie haben sich einfach verändert.«
    Artemis schüttelte den Kopf. »Was ist denn los mit dir?«
    Einen Augenblick spielte Apollo mit der Idee, seiner Schwester seine standardmäßige »Mit mir ist alles in Ordnung«-Antwort zu geben, aber als sich ihre Blicke begegneten, entdeckte er in ihren Augen echte Besorgnis. Trotzdem versuchte er ein lässiges Achselzucken.
    »Vielleicht hab ich mich auch verändert.«
    Artemis spürte, wie sich der kleine Sorgenknoten in ihrem Magen ausweitete und verfestigte. »Verändert? Was meinst du damit?«
    Erst nachdem die Cocktailkellnerin die bestellten Drinks vor ihnen auf den Tisch gestellt hatte, beantwortete Apollo die Frage seiner Schwester. Seine tiefe Stimme klang ein bisschen wehmütig.
    »Hast du dich jemals gefragt, wo die Liebe eigentlich ihren Sitz hat – im Körper oder in der Seele?«
    »Wo die Liebe ihren Sitz hat? Was für eine komische Frage ist das denn?«, fragte sie zurück.
    »Eine Frage, die mir von einer Sterblichen gestellt worden ist und die ich nicht beantworten konnte. Anscheinend kannst du es auch nicht, Schwester.«
    Artemis, die gerade an ihrem Drink nippte, ließ sich die beunruhigende Bemerkung ihres Bruders durch den Kopf gehen. »Bestimmt diese verdammte konfuse Sterbliche, die Persephones Körper übernommen hat. Das hat
sie
dir angetan, stimmt’s?«, fauchte sie dann.
    »Die Sterbliche war kein bisschen konfus. Ihre Entscheidung war klar, sie wollte lieber Hades als mich. Und der Gott der Unterwelt hat sie allen anderen Frauen vorgezogen, sterblich oder unsterblich.«
    »Tja, dann kann ich nur hoffen,

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