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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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wenden und die Straße überqueren, dann kommen wir zu einem Teich mit prächtigen tanzenden Fontänen.«
    »Die Bellagio-Fontänen. Von denen habe ich schon gehört, sie aber noch nie gesehen.«
    »Er meinte, sie seien ganz in der Nähe.« Phoebus zog die Augenbrauen in die Höhe und sah Pamela erwartungsvoll an.
    Was zur Hölle sollte sie jetzt machen? Natürlich wollte sie mit ihm gehen, aber war es denn klug, so spät zu den Bellagio-Fontänen zu gehen? Sie warf einen Blick auf ihre Uhr – tatsächlich, es war gleich elf. Natürlich war das in Las Vegas nicht wirklich spät, und auf den Straßen wimmelte es bestimmt von Menschen, die von einem Casino zum nächsten eilten. Also war es okay.
    Andererseits wollte sie sich natürlich nicht wie ein naives Dummchen benehmen. Und ganz bestimmt wollte sie nicht von einem hübschen, aber irren Serienkiller in Stücke gehackt werden. Sie legte keinen Wert darauf, dass ihre letzten Stunden als CSI -Episode fürs Fernsehen aufbereitet wurden.
    »Pamela«, sagte er und gab ihren Arm frei, um ihre Hand zu nehmen. »Von mir hast du nichts zu befürchten.« Wieder schaute er ihr tief in die Augen und sah dort ihr Zögern. Eine schreckliche Vorstellung, dass sie ihm nicht vertraute. Wenn sie wüsste, wer er war! Aber er verdrängte den Gedanken rasch. Wenn sie wüsste, wer er war, dann würde sie auch über seine Vergangenheit Bescheid wissen, darüber, dass er zahllose sterbliche Frauen verführt und später verlassen hatte. Wenn sie die Wahrheit wüsste, würde sie sich bestimmt von ihm abwenden. Und er hätte ihr keinen Vorwurf daraus machen können. Aber sie hatte keine Ahnung, sie dachte, er wäre ein Arzt, ein sterblicher Heiler. Also hatte sie auch keinen Grund, sich abzuwenden. Entschlossen straffte er das Kinn. Er wünschte sich, dass es diesmal anders wurde – und er würde es schaffen.
    »Ich würde dir niemals etwas zuleide tun, noch würde ich zulassen, dass jemand dir wehtut. Σου δίνω τον όρκο μου«, platzte es aus ihm heraus, ehe er es verhindern konnte.
    Die fremden Worte schienen in der Luft um sie herum zu schweben, und einen Moment sah Pamela sie in ein strahlendes goldenes Licht getaucht. Dann blinzelte sie, und das Bild löste sich auf wie Rauch im Schatten.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte sie.
    »Ich habe gesagt, ich schwöre es dir. Du musst wissen, dass ein Schwur in meinem Heimatland heilig ist. Wer sich nicht daran hält, hat keine Ehre.«
    Seine Worte berührten sie, aber noch mehr berührte sie dieser Mann. Seine körperliche Anziehungskraft war nicht zu leugnen, aber das war längst nicht alles, was sie an ihm faszinierte. Nein, er hatte etwas an sich, was sie kannte, etwas, was eine Saite tief in ihrem Innern zum Klingen brachte. Ihr Herz jagte, als ihr plötzlich klar wurde, was es war: Sie sah sich selbst in ihm. In seinen Augen erkannte sie das Echo von etwas, was sie seit Jahren mit sich herumtrug, die Sehnsucht nach mehr … und die Unfähigkeit, dieses Mehr zu finden.
    »Warum sind Sie eigentlich nicht mit irgendeiner netten Frau zusammen, statt eine Wildfremde zu bitten, mit Ihnen auszugehen?«
    Sein Lächeln kam ihr vor wie die aufgehende Sonne nach der dunklen Nacht. »Ich bin mit einer netten Frau zusammen. Mit dir.«
    Seufzend hakte sie sich wieder bei ihm unter. »Dann habe ich wohl keine andere Chance, als dich zu duzen und mit dir zu den Fontänen zu gehen.«
    »Richtig«, sagte er und setzte sich in Bewegung, »aber ich glaube nicht, dass irgendeine andere Entscheidung besser gewesen wäre.«
    »Nur damit du es weißt, ich nehme deinen Eid ernst und dich beim Wort.«
    Er lächelte zu ihr herab. »Ich würde es nicht anders wollen, Pamela.«

8
    Arm in Arm wanderten sie an den Geschäften vorbei auf den Haupteingang von Caesars Palace zu. Pamela konnte nicht umhin wahrzunehmen, wie viele Blicke Phoebus auf sich zog, aber sie merkte auch etwas anderes: Phoebus interessierte sich nicht für andere Frauen. Er erwiderte weder ihr Lächeln, noch irrten seine Augen umher, um hier und dort »zufällige« Blicke einzufangen.
    Dafür achtete er sorgfältig darauf, langsam zu gehen, und seine großen Schritte ihren wesentlich kürzeren Beinen anzupassen. Außerdem war er ganz Ohr bei allem, was sie sagte, seine Antworten waren geistreich und interessant. Und er betrachtete gerne Schaufenster. Wirklich. Ohne gezwungen, ausgetrickst oder bestochen worden zu sein.
    Er schien es tatsächlich zu genießen.
    Der Gedanke

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