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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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der Couch, und Apollo, der offensichtlich nicht stillsitzen konnte, wanderte vor dem Panoramafenster auf und ab.
    »Genau genommen war es kein Zauber. Sondern ein Beschwörungsritual. Sehr alt und machtvoll. Wie Apollo schon gesagt hat, hätte es gar nicht möglich sein dürfen, dass alle dafür notwendigen Elemente zusammenkommen …«
    »… aber offensichtlich hatte Bacchus seine Finger im Spiel. Er muss die Ereignisse irgendwie manipuliert haben«, vollendete Apollo die Erklärung seiner Schwester.
    »Manipuliert – das ist ja eine tolle Beschreibung dafür.« Pamelas Gesicht zeigte überdeutlich, was sie von dieser Beschwörung hielt.
    »Nein, so ist es nicht. Unsere Gefühle waren nicht manipuliert, nur die Ereignisse, die uns zusammengebracht haben.«
    »Du hast mich angelogen«, sagte Pamela.
    »Ich habe nicht gelogen, ich bin wirklich Arzt und Musiker.«
    »Eigentlich ist er sogar
der
Arzt und
der
Musiker der antiken Welt«, stimmte Artemis ein.
    »Mein Knöchel!«, rief Pamela. »In der Nacht, als es so geregnet hat, hast du bestimmt irgendwas mit meinem Knöchel angestellt.«
    »Er war gebrochen. Ich habe ihn einfach nur geheilt.«
    Pamela starrte ihn an, als wären ihm plötzlich Hörner und ein Schwanz gewachsen.
    »Und der Jackpot?«, fragte sie weiter.
    »Du hast dir diese Tasche so sehr gewünscht, und es hat mir Spaß gemacht, dir diesen Wunsch zu erfüllen.«
    Wenn er so grinste, sah er aus wie ein kleiner Junge, der beim Naschen erwischt worden ist, fand Pamela. Automatisch wollte sie zurücklächeln – er kam ihr so normal vor. Aber dann dachte sie wieder daran, wie es sich angefühlt hatte, als ihr Körper seine Form verloren und sich in eine Pflanze verwandelt hatte, und ihr Entschluss festigte sich. Ihre nächste Frage brachte das jungenhafte Lächeln sofort zum Erlöschen.
    »Und der Sex? Was für eine Magie hast du benutzt, um mich ins Bett zu kriegen?«
    »Gar keine«, antwortete er scharf. »Ich habe dir nicht als Gott den Hof gemacht, nicht als Apollo, ich habe dich als Phoebus umworben und mit dir geschlafen wie ein ganz normaler sterblicher Mann.«
    »Also bitte!«, schnaubte Pamela. »Ich war dabei! Mit dir war es anders, so etwas habe ich noch nie erlebt. Und es ist auch total untypisch für mich, dass ich mit einem Wochenendflirt einfach so ins Bett hüpfe. Irgendetwas musst du also mit mir angestellt haben.«
    Apollo hielt in seinem Auf- und Abgehen inne und ging zu ihrem Sessel hinüber. »Ich habe keine göttlichen Kräfte eingesetzt, um dich zu verführen. Und was wir zusammen erlebt haben, war kein Wochenendflirt.«
    Als er ihr so nahe kam, wurde Pamelas Mund trocken, und ihr Magen krampfte sich zusammen. »Du tust es schon wieder«, zischte sie. »Ich will, dass du damit aufhörst.«
    Jetzt kehrte Apollos jungenhaftes Lächeln mit aller Kraft zurück. »Liebste Pamela, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Meine Schwester hat es ja bereits am eigenen Leib erfahren – seit das Portal geschlossen ist, können wir unsere Kräfte nicht mehr einsetzen. Bis zur Abenddämmerung am nächsten Freitag habe ich genau die gleiche Fähigkeit, dein Herz zu erobern, wie jeder andere sterbliche Mann.«
    »Und wenn du auf jemanden wütend sein möchtest, weil er dich mit einem Zauberbann belegt hat, kannst du ja auf mich wütend sein«, sagte Artemis und sah auf ihre Fingernägel. »Ich habe bei der Vorstellung neulich ein bisschen von meiner Magie auf dich gestreut. Und ich habe das Essen gestern Abend mit der Macht der Verführung gewürzt.«
    »Warum hast du das gemacht?«, fragte Pamela.
    »Wir haben dir ja schon das mit dem Beschwörungsritual erklärt. Bis Apollo deine Herzenssehnsucht gestillt hatte, war ich an dich gebunden.« Die Göttin strich sich eine goldene Locke aus dem Gesicht. »Und ich hatte es absolut satt, an dich gebunden zu sein. Du brauchtest einen kleinen Schubs, um dir einzugestehen, dass Apollo deine Herzenssehnsucht ist. Also habe ich dich geschubst. Dank der neun Musen hat es funktioniert.«
    »Du bist keine sonderlich nette Person, oder?«, sagte Pamela, an die Göttin gewandt.
    Die Frage schien Artemis nicht im Geringsten zu beleidigen. »Nett? Was sollte mich zwingen, nett zu sein?«
    Das Telefon klingelte. Immer noch kopfschüttelnd ging Pamela an den Apparat.
    »Pamela, hier ist James, Mr. Fausts Assistent«, meldete sich eine Männerstimme.
    »Oh, hallo James.« Pamela wurde ein wenig flau im Magen. Es war Montag, heute Vormittag sollte sie mit ihrer

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