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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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modifiziert … weniger perfekt.
    Und Artemis hatte ganz recht – Pamela erinnerte sich. Sogar an solche Kleinigkeiten wie an den Umstand, dass Phoebus den ganzen Nachmittag in der prallen Wüstensonne liegen konnte, ohne auch nur zu schwitzen, geschweige denn zu verbrennen. Aber auch an große Dinge, wie die Tatsache, dass er gestern Nacht in Flammen aufgegangen war, als sie sich geliebt hatten. Und dann war da noch der unleugbare Sachverhalt, dass sie durch eine schimmernde Tür gegangen und in etwas definitiv nicht Menschliches verwandelt worden war …
    Es konnte nicht sein. Es war schlicht unmöglich. Aber in ihrem Innern wusste Pamela dennoch, dass die beiden die Wahrheit sagten. Sie waren Götter.
    »Was war dieses Ding in der Kammer?«, fragte sie flüsternd.
    »Es war ein Portal, durch das Zeus einen Durchgang vom Olymp in das Königreich Las Vegas geschaffen hat«, antwortete Apollo.
    »Warum?«
    Apollo zuckte die Achseln und versuchte ein Lächeln. »Wer durchschaut schon die Motive des Obersten Herrschers des Olymps?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hat er etwas davon gesagt, dass wir eure Welt kennenlernen und uns an ihr erfreuen sollen«, sagte Artemis.
    Pamela sah ihr ins Gesicht. »Du meinst, es ist so eine Art Experiment? So etwas wie eine makabre Folge von
Star Trek

    »Verstehst du etwa, was sie meint?«, fragte Artemis ihren Bruder.
    »Nein, aber ich weiß, dass du wieder nicht hilfreich bist!«, antwortete er zähneknirschend.
    Pamela starrte ihn an. »Was ist mit mir passiert, als ich durch dieses Portal zu euch zurückgekommen bin? Irgendetwas ist mit meinem Körper geschehen – etwas Schreckliches. Was habt ihr mit mir angestellt?«
    »Das war nicht ich! Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass ich dir wehtun würde!«, protestierte Apollo.
    Pamela wandte sich ab. »Das hast du doch schon längst.«
    »Das war Bacchus, diese widerliche Kröte«, griff Artemis ein. »Er muss das Portal mit einem Zauber belegt haben.« Sie hielt inne und überlegte. »Du hast dich in eine Blume verwandelt.«
    »Eine Jasminblüte, wegen ihres Namens«, sagte Apollo. »Die süßeste aller Blumen.«
    »Sehr romantisch«, schnaubte Artemis. »Also hat Bacchus das Portal mit einem Zauber belegt, der bewirkt, dass die Sterbliche sich, wenn sie es ohne dich durchquert, in die fundamentalste Form verwandelt, auf die sich ihr Name reduzieren lässt.«
    Pamela hatte das Gefühl, dass ihr Herz gefühllos und taub geworden war. »Genau wie in den Mythen. Ihr benutzt die Menschen, und wenn ihr sie dann nicht mehr braucht, verwandelt ihr sie in etwas … etwas nicht Menschliches.«
    »Ich finde das nicht ganz zutreffend«, meinte Artemis beleidigt.
    Apollo wandte seiner Schwester den Rücken zu. »Lass es mich erklären«, sagte er zu Pamela. »Zwischen mir und dir ist es ganz anders.«
    »Nein. Ich habe die Nase voll davon, euer Versuchskaninchen zu sein«, sagte Pamela und warf Artemis einen angewiderten Blick zu. »Und ich möchte es mir auch nicht erklären lassen. Ich möchte nur, dass ihr dorthin zurückgeht, wo ihr hergekommen seid, und mich endlich in Ruhe lasst.«
    »Nichts lieber als das, aber wie es aussieht, stecken wir hier bis zum nächsten Wochenende fest«, erwiderte Artemis schnippisch.
    Doch Apollo schüttelte den Kopf. »Das gilt vielleicht für meine Schwester«, sagte er zu Pamela, »aber mein größter Wunsch ist es, mit dir zusammen sein – und dir alles zu erklären.«
    »Aber es interessiert mich nicht, was …«, setzte sie an, während sie wieder versuchte, sich aus Apollos starken Armen zu befreien. Eine scharfe Stimme unterbrach sie.
    »Gibt es hier ein Problem?«
    Ein Sicherheitsmann in blauer Uniform stand am Eingang zum Korridor. Er war klein und rundlich, hatte aber eine Marke, eine Waffe und einen Gesichtsausdruck, dem deutlich zu entnehmen war, dass er seinen Job sehr ernst nahm.
    »Ach, mach, dass du wegkommst«, sagte Artemis und wedelte automatisch mit den Fingern in seine Richtung. Aber dann fiel ihr ein, dass sie machtlos war, und ihr verächtlicher Ausdruck verschwand.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte der Mann und musterte die schöne Frau in der kurzen Tunika.
    Apollo ließ Pamelas Arme los und trat vor sie und seine Schwester. Pamela sah, wie sich sein Gesicht verdunkelte, und auf einmal wurde ihr klar, dass er ein sehr gefährlicher Mann sein konnte, mit oder ohne göttliche Kräfte.
    »Nein, es gibt kein Problem, Officer«, sagte Pamela rasch und stellte sich

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