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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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zu erleben. Die vernünftige Mrs. Braxton kann die Oberhand zurückgewinnen, wenn wir wieder beim Haus sind, beschloss sie und erlaubte ihrer Stute, loszupreschen.
    Kit folgte ihrer zierlichen Gestalt mit den Blicken und fragte sich, warum er sich das körperliche Unbehagen zumutete, Mrs. Miranda Braxton zuzuschauen, wie sie wie der Wind ritt. Miranda hatte sich in letzter Zeit zurückhaltender denn je gegeben. Eine innere Stimme sagte ihm, dass es seiner ganzen Überzeugungskünste bedurfte, sie zur Gemahlin zu gewinnen, aber sie gewinnen, das würde er. Er stand in Flammen, wenn er sie nur sah. Anhaltende Leidenschaft war keine Liebe, suchte er sich selbst zu beruhigen, denn Liebe würde nur alles verderben. Beim bloßen Gedanken, dass Miranda mit ihm das Ehebett teilte, durchfuhr ihn schmerzliches Verlangen. Um sich davon abzulenken, ließ er Maharajah schließlich seinen Willen, und sie flogen mit einer Schnelligkeit über den Weg, wie man es außerhalb der Rennstrecke nur selten sah. Rücksichtsvoll, wie er war, erlaubte er seinem Pferd zwar nicht, volles Tempo zu gehen, dennoch waren sie viel zu schnell für die kleinere Stute, auch wenn sie eine ausgezeichnete Reiterin auf dem Rücken trug.
    „Oh, das war wunderbar. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich danach gesehnt habe, das zu tun“, erklärte Miranda ungestüm, als sie die Pferde schließlich zügelten und im Schritt gehen ließen, da der Pfad sich nun wieder aufwärts schlängelte.
    „Ich kann mir vorstellen, wie sehr die einengenden Regeln von Anstand und Etikette Ihnen widerstreben müssen.“
    Kaum waren die unbekümmerten Worte über seine Lippen, wusste er, dass er sie verletzt hatte. Unvermittelt wirkte ihr Lachen aufgesetzt, ihre eben noch strahlenden Augen hatten mit einem Mal den freudigen Glanz verloren.
    „Es ist höchste Zeit für die Rückkehr“, sagte sie mit ausdrucksloser, höflicher Stimme und lenkte die Graue auf einen Weg, der sie zu dem großen Tudorhaus zurückführen würde, das er immer noch nicht sein Heim nennen konnte.
    Du Narr, schimpfte er sich. Schließlich wollte er sie davon überzeugen, dass sich eine Ehe mit ihm in jeder Hinsicht von der Ehe mit einem versoffenen Halunken unterschied und dass ihr zweifelhafter Ruf, die Gerüchte über sie, völlig ohne Belang für ihn waren. Nun aber hatte er ihre Gefühle verletzt, und dieses Ziel schien in weite Ferne zu rücken.
    Mit den Blicken folgte er ihrer anmutigen Figur. Sie entfernte sich so weit von ihm, dass ein Gespräch unmöglich wurde, wollte man sich nicht über das Getrappel der Hufe hinweg anbrüllen. Nur unter größter Anstrengung gelang es ihm, seine Empfindungen zu unterdrücken und Maharajah anzuleiten, hinter Miranda zurückzubleiben, während er überlegte, wie er seinen Fehler wiedergutmachen und ihre verletzten Gefühle heilen konnte.

10. KAPITEL

    Ein ohrenbetäubender Knall, laut wie Donner, dröhnte unvermittelt über den ausgetretenen Pfad, den sie als schnellsten Weg nach Hause gewählt hatten. Miranda spürte etwas schmerzhaft auf ihren Oberarm prallen und zuckte zusammen, während sich Moonchaser vor Schreck aufbäumte, um gleich darauf in wilder Hast davonzugaloppieren.
    „Verdammt noch mal, du dummes Tier!“, hörte Miranda Seine Lordschaft lauthals fluchen. Zur gleichen Zeit wurde sie von einem seltsamen Schwächegefühl übermannt, und sie spürte, wie ihr die Zügel entglitten. Sie verlor den Halt, hart traf sie auf dem Boden auf. Wie aus weiter Ferne drangen einige weitere erfindungsreiche Flüche Seiner Lordschaft an ihr Ohr, da sprang er auch schon vom Pferd und kniete neben ihr nieder, ohne sich darum zu kümmern, was der Hengst ohne seine Führung zu tun beliebte.
    „Weiß nicht, warum ich die Zügel losgelassen habe. Großvater wäre richtig wütend auf mich geworden“, flüsterte Miranda mit dünner, atemloser Stimme.
    Pein stand in Carnwoods Gesicht, und die Lippen hatte er zu einer einzigen dünnen Linie fest zusammengepresst. Es schien, als müsse er sich mühsam zurückhalten, seine Gefühle herauszuschreien, als er sich mit deutlich sichtbarer Sorge im Blick über sie beugte.
    „Kümmere dich nicht darum“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und riss den Ärmel ihres Reitkleides heraus.
    „Aufhören!“, protestierte sie schwach, vom dünnen Klang ihrer Stimme und dem Summen in ihren Ohren verwirrt. „Du ruinierst mein Kleid“, schalt sie, als ob nichts anderes in dieser katastrophalen

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