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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Hälfte der Familie um das Kind kämpfen, was bedeutet, dass einer der beiden entweder von den eigenen Eltern oder Geschwistern getötet wird oder sie töten muss«, beendete Helen den Satz und nickte niedergeschlagen. »Es gibt keine Möglichkeit, vorher zu wissen, ob das Haus des Vaters oder das der Mutter das Kind für sich beansprucht, aber einer von beiden versucht immer , es zu töten, was bedeutet, dass nach der Geburt beide Eltern da sein müssen … um einander bis zum Tod zu bekämpfen, damit das Leben des Kindes verschont bleibt.«
    »Das ist widerlich«, stieß Lucas hervor. Helen nickte.
    »Da hast du recht. Kinder sollten nicht in die Blutfehde hineingezerrt werden. Daphne hat sich geschworen, die Furien loszuwerden, damit Rogues wie ich mit beiden Elternteilen aufwachsen können und niemand mehr die Qualen durchmachen muss, sein eigenes Kind töten zu wollen. Sie hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Scions für immer vom Fluch der Furien zu befreien.«
    Lucas nickte. Jetzt hatte er alles verstanden. Er stand auf und begann, nervös herumzulaufen, als könnte er unmöglich still halten, während sich in seinem Kopf so viele Gedanken überschlugen.
    »Was machen wir jetzt? Wir können nicht voneinander lassen«, sagte er und blieb vor Helen stehen, die immer noch zusammengesunken auf dem Boden hockte.
    »Ich weiß. Aber wir können auch nicht zusammen sein«, sagte sie und stand mit einem Seufzen auf.
    Lucas stöhnte und schlug sich die Hände vors Gesicht. Sie konnten sich nicht ansehen, aber sie griffen blindlings nach einander und umarmten sich. Trost brauchten sie jetzt beide.
    »Meine Mutter und ich wollten heute abreisen«, flüsterte Helen.
    »Verlass mich nicht«, flüsterte Lucas zurück und drückte sie fester an sich.
    »Was sollen wir nur tun?«, murmelte Helen verzweifelt, obwohl sie wusste, dass auch er keine Antwort darauf hatte.
    Sie hielten sich in den Armen, und das Prasseln des Regens gegen die Scheiben war das einzige Geräusch, bis sie schließlich besorgte Stimmen hörten, die ihre Namen riefen.
    »Ich glaube, ich kann das nicht«, sagte Helen. Sie löste sich aus seiner Umarmung und strich sich das Haar von der glühenden Stirn. »Ich kann das nicht noch einmal erklären.«
    »Ich werde es tun«, sagte Lucas und griff instinktiv nach ihrer Hand, doch dann bremste er sich und zog seine Hand zurück.
    Hector hatte die Tür gerade erreicht, als Lucas sie öffnete. Sein Gesicht war angstverzerrt und seine Brust hob und senkte sich im Takt hastiger Atemzüge. Sein Blick wanderte ein paarmal zwischen ihren Gesichtern hin und her, bis er begriffen hatte, dass ihnen nichts fehlte.
    »Ihr beide seid … am Leben«, seufzte er erleichtert.
    »Wir sollten zurückgehen«, sagte Lucas mit ausdrucksloser Miene. Er ging den Flur hinunter und ließ Helen bei Hector zurück.
    »Daphne hat es uns gesagt«, berichtete Hector ohne Umschweife. »Es tut mir leid, Cousine.«
    Helen nickte nur. Zu ihrer Überraschung legte ihr Hector im Gehen den Arm um die Schultern. Einen Moment lang drückte er sie an sich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Erst als sie sich dem bewohnten Teil des Hauses näherten, wurde Helen bewusst, wie sehr sie sich von ihm stützen ließ.

18
    I m Schatten vor dem Haus der Hamiltons zu warten, war vielleicht nicht sehr Erfolg versprechend, aber Kreon hatte keine andere Wahl. Er konnte sich dem Delos-Anwesen nicht mehr nähern, weil die Verräter jetzt gewarnt und entsprechend wachsam waren. Es war knapp gewesen, sehr knapp, aber seinen Cousin zu unterschätzen, hatte ihn den Triumph gekostet. Lucas war stärker, als er gedacht hatte. Diesen Fehler würde er kein zweites Mal machen, denn es war gut möglich, dass dieser eine schon ausreichte, ihn vom Retter zum Versager werden zu lassen.
    Jetzt, wo seine Beute von der eigenen Familie bewacht wurde, blieb ihm nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass sie dumm genug war, allein hinauszugehen. Er hoffte, dass sie dann zu diesem Haus kommen würde, das sie als ihr Zuhause ansah.
    Sehr gut standen die Chancen zwar nicht, aber er hatte keine andere Wahl. Er konnte nicht auf die Jacht zurückkehren und seinen anderen Cousins mit leeren Händen gegenübertreten. Er musste etwas vorweisen können – eine Spur, eine Gelegenheitzum Zuschlagen, irgendetwas –, bevor er zuließ, dass sich einige der Hundert Cousins einmischten. Wie immer es auch ausging, sein Vater durfte niemals erfahren, wie er vor dem Hotel versagt

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