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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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zurückzuweichen, stieß sie mit jemandem zusammen, der direkt hinter ihr stand. Das Heulen der Furien wurde so laut, dass sie es kaum mehr aushielt.
    Sie wirbelte herum und wurde von einer gewaltigen Person gestoppt, die vor ihr aufragte. Unter den goldenen Locken starrten ihr leuchtend blaue Augen entgegen. Ihr fiel sofort auf, dass diese Person aussah wie eine blonde Version von Michelangelos Adam an der Decke der Sixtinischen Kapelle, frisch vom Putz befreit und jetzt in drei gigantischen Dimensionen unterwegs. Helen hatte in ihrem ganzen Leben noch nie solche Angst verspürt.
    Sie wich zurück und stieß gegen ihren Einkaufswagen. Ihr Keuchen schmerzte in ihrem Rachen, als sie zur Seite auswich. Dann blitzte etwas auf und er zuckte blitzschnell zurück.
    Helen roch die widerliche Mischung aus verbrannten Haaren und Ozon, bei der sie jedes Mal ein mulmiges Gefühl hatte. Die Erinnerung an die Fähre tauchte in ihrem Kopf wieder auf, während sie den blonden Riesen vor sich anstarrte und herauszufinden versuchte, was eigentlich passiert war. Nach einer Schrecksekunde hatte er sich wieder im Griff und beugte sich mit einem bösartigen Grinsen auf seinem Engelsgesicht über Helen. Er war ihr so nah, dass sie die Wärme spürte, die sein Körper ausstrahlte.
    »Hector!«, sagte eine strenge Stimme. Helen erkannte Lucas, der ihren Arm packte und sie von seinem Cousin wegzerrte. Sofort war ihre Angst wie weggeblasen und sie verspürte nur noch Wut. Sie fuhr herum und schüttelte seine Hand ab.
    »Fass mich nicht an«, zischte sie. Ihr war ganz schwindelig. »Warum lässt du mich nicht in Ruhe?«
    »Warum bleibst du nicht zu Hause?«, entgegnete er. »Hattest du gestern Abend noch nicht genug Spaß?«
    »Ich habe Besorgungen zu machen! Ich kann mich doch nicht für den Rest meines Lebens in meinem Zimmer verstecken, nur weil irgendeine Frau …« Helen fiel auf, dass sie immer lauter geworden war. Sie zügelte sich und senkte ihre Stimme. »Folgst du mir immer noch?«
    »Du kannst froh sein, dass das alles ist, was ich tue. Und jetzt geh nach Hause«, knurrte er und packte sie wieder am Arm.
    »Vorsicht, Luke«, warnte Hector, aber Lucas lächelte nur.
    »Sie kann es noch nicht kontrollieren«, sagte er.
    »Was kann ich nicht kontrollieren?«, stieß Helen wutentbrannt hervor. Ihre Geduld war am Ende.
    »Nicht hier und nicht jetzt«, sagte Jason energisch. Lucas nickte zustimmend und zerrte Helen in Richtung Ausgang.
    Helen riss sich erneut aus seinem Griff los. Ungerührt nahm er ihre Hand und hielt sie eisern fest. Helen blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder fing sie mitten im Laden an zu kämpfen oder sie ging an der Hand des abscheulichsten Jungen der ganzen Welt aus dem Supermarkt. Sie war so frustriert, dass ihr ein unterdrückter Wutschrei die Luft abschnürte, aber sie hatte keine Wahl.
    Lucas zerrte sie an einer rothaarigen Schönheit vorbei, die Helen für seine Cousine Ariadne hielt. Sie versuchte, Helen einfühlsam zuzulächeln, obwohl die Furien sie offensichtlich genauso aufgehetzt hatten wie alle anderen. Einen Moment lang überlegte Helen zurückzulächeln, aber sie verfügte nicht über Ariadnes Selbstbeherrschung. Sie war einfach zu wütend, um ein Lächeln zustande zu bringen. Im Vorbeigehen dachte sie kurz, dass Ariadne der netteste Mensch der Welt sein musste, wenn sie in einem Augenblick wie diesem auch noch versuchte, freundlich zu sein.
    »Sieh meine Schwester gefälligst nicht an«, knurrte Lucas mit zusammengebissenen Zähnen und riss brutal an Helens Hand, als sie an der kleinen Cassandra vorbeikamen. Cassandra wollte ihrem Bruder etwas sagen, wandte sich dann aber doch schnell ab.
    »Ich habe nichts mehr zu essen im Haus. Was glaubst du, womit ich jetzt was kochen soll?«, beschwerte sich Helen trotz zugeschnürter Kehle.
    »Sehe ich so aus, als würde mich das interessieren?«, erwiderte er grob und zerrte sie zur Tür hinaus.
    »Das kannst du nicht mit mir machen«, empörte sie sich, als er sie über den Parkplatz zog. »Wir hassen uns. Warum halten wir uns nicht einfach voneinander fern?«
    »Und wie hat das bisher geklappt?«, fragte Lucas resigniert. »Kommst du jetzt jeden Samstag zur selben Zeit in diesen Laden oder war das heute eine spontane Entscheidung?«
    »Nein, normalerweise nie. Samstag ist der wichtigste Tag in unserem Geschäft. Aber ich musste noch etwas einkaufen«, stotterte Helen. Er lachte ungläubig und umklammerte ihre Hand noch fester.
    Plötzlich erkannte

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