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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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oder? Und jetzt erzähl mir, was dich wirklich daran stört, mit mir gesehen zu werden. Hast du Angst vor dem Gerede?«
    »Ja und nein. Du verstehst das nicht, weil du noch nicht so lange hier bist, aber die angesagten Leute von der Schule haben etwas gegen mich und ein paar von ihnen sind ziemlich gemein zu mir. Ich habe nie richtig dazugehört.«
    »Das wirst du auch nicht«, sagte Lucas ernst. »Wohin du auch gehst, du wirst anders sein, Helen. Je früher du dich daran gewöhnst, desto besser.«
    »Ich bin daran gewöhnt! Ich hatte mein ganzes Leben, um mich daran zu gewöhnen!«, rief sie beim Abbiegen auf den Schulparkplatz.
    »Gut. Und jetzt hör auf, so auszuflippen, und hör mir zu. Diese Jungs haben uns nicht angestarrt, weil sie dich hassen. Sie haben so geglotzt, weil sie nicht begreifen können, wie ich es geschafft habe, ein Mädchen, das mich erwürgen wollte, in meinen Wagen zu locken und mit ihr Kaffee trinken zu gehen.«
    »Ach ja. Das hatte ich vergessen«, murmelte Helen und stieg aus. Sie warf sich ihre Tasche über die Schulter.
    »Und so werden wir es auch weiterhin halten. Wenn wir nie wieder davon reden, dass wir versucht haben, uns gegenseitig umzubringen, soll mir das nur recht sein«, sagte Lucas ruhig. Er hielt ihre Hand immer noch fest und zog sie so dicht an sich, dass ihre Schulter seinen Arm berührte, als sie das Schulgebäude betraten.
    Alle starrten sie an. Die Flure waren gesäumt von fassungslosen Gesichtern. Gespräche verstummten und wurden dann doppelt so laut fortgesetzt, sobald Helen und Lucas vorbeigegangen waren. Helen versuchte, ihre Hand zu befreien, aber Lucas hielt sie ganz fest. Er ließ sie erst los, als er merkte, dass Helen nicht nur verlegen war, sondern geradezu in Panik geriet.
    »Lennie?«, rief Claire verwundert. Helen lächelte Lucas kurz an und steuerte unmittelbar auf Claire zu.
    »Wo warst du das ganze Wochenende?«, fragte Claire und musterte Lucas misstrauisch.
    »Hast du versucht, mich anzurufen?«, fragte Helen und war dankbar, dass sie sich von Lucas lösen konnte und damit hoffentlich auch von den Blicken der anderen.
    »Nur fünf Mal oder so. Was war los?«
    »Mein Handy ist kaputt«, sagte Helen entschuldigend. Dann wandte sie sich an Lucas. »Ich muss vor der ersten Stunde noch an mein Fach. Vielen Dank fürs Mitnehmen«, meinte sie kurz angebunden.
    »Okay. Dann sehen wir uns später.« Er nahm es erstaunlich gelassen hin, dass Helen ihn einfach links liegen ließ. Er war kaumdrei Schritte von ihnen entfernt, als Claire Helen auch schon am Arm packte und zu ihrem Schließfach zerrte.
    »Was, zur heiligen Handgranate, war das denn?«, schrie Claire ihre Freundin beinahe an. Helen bedeutete ihr verzweifelt, sich zu beruhigen, und fummelte an ihrem Schloss herum.
    »Wir haben lange geredet«, sagte Helen hastig. »Wir hassen uns jetzt nicht mehr.«
    »Ihr habt geredet? Wer’s glaubt. Ich glaube gern, dass ihr etwas mit euren Zungen gemacht habt, aber Reden war das sicher nicht.« Claire sah ziemlich gereizt aus, aber Helen wurde plötzlich noch viel gereizter.
    »Hör auf damit, Claire! Das ist mein Ernst! Ich hatte echt ein hartes Wochenende. Es tut mir leid, dass ich dich gestern Abend nicht angerufen habe, aber mein Vater war stinksauer, weil ich ihn auf dem Flughafen habe stehen lassen.«
    »Dann erzähl mir eben jetzt, was Sache ist«, erwiderte Claire defensiv. »Auch wenn du gar nicht viel sagen musst, weil jeder sehen kann, dass du und Lucas plötzlich ein Paar seid.«
    »Ich weiß nicht, was wir sind, aber es ist nichts, was sich so einfach mit dem Stempel ›Paar‹ versehen lässt, okay?« Vollkommen gestresst, raffte Helen ihre Bücher zusammen und bemerkte, dass sie keine ihrer Hausaufgaben gemacht hatte.
    »Warum kannst du nicht einfach ehrlich mit mir sein? Du hast mit ihm geschlafen«, warf Claire ihr vor. Helen sah ihr an, wie verletzt sie war, und erkannte, dass sie ihre Freundin nicht vollständig aus dieser Sache ausschließen konnte.
    »Ehrlich? Ich habe mit ihm geschlafen. Zwei Mal. Aber nicht so, wie du denkst«, antwortete sie und steuerte mit Claire inRichtung von Hergies Klassenraum. »Wir haben uns nicht einmal geküsst.«
    »Quatsch!«, rief Claire und blieb mitten auf dem Flur stehen.
    »Frag ihn selbst. Du hast doch den ganzen Tag Kurse mit ihm«, konterte Helen todernst. Die Schulglocke läutete, und sie mussten losrennen, um noch durch die Tür zu kommen, bevor Hergie sie schloss.
    Helen hatte einen grauenvollen

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