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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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war, sondern auch, weil er wusste, wann man sich besser zurückhielt.
    Die Familie Delos hatte einen ähnlichen Geschmack, sowohl was die Gesprächsthemen anging als auch das Essen, was der lockeren Atmosphäre natürlich sehr diente. Jerry war von allen Gerichten begeistert, und seine vorsichtige Nachfrage ergab, dass Noel früher als Chefköchin in Frankreich gearbeitet hatte. Noel gestand sogar ein paar heimliche Besuche im News Store und räumte großzügig ein, dass Kates Croissants mit Meersalz, Rosmarin und Crème fraîche das Werk eines Genies waren. Jerry strahlte vor Stolz. Helen knuffte ihn mit dem Ellbogen in die Seite.
    »Du wirst ja ganz rot«, flüsterte sie ihrem Dad zu.
    »Und wieso wirst du nicht rot?«, konterte er.
    »Weil ich keinen Grund dazu habe«, sagte sie, doch auch auf ihren Wangen breitete sich eine verräterische Röte aus.
    »Ah-ha«, sagte er und glaubte ihr kein Wort. »Ist das jetzt der Moment, in dem ich den besorgten Vater raushängen lasse und dich frage, was zwischen dir und Mr Superfantastisch da drüben läuft?«
    »Nein. Jetzt ist der Moment, in dem du dich um deinen eigenen Kram kümmerst und dein Abendessen isst«, sagte Helen und klang genau wie eine Mutter.
    »Super! Dann hätten wir das Thema ja auch erledigt«, stellte er grinsend fest und bat um einen Nachschlag von Noels Kartoffelgratin.
    Der Rest des Abends verlief so glatt, wie Helen gehofft hatte,zumindest bis zum Ende. Helen unterhielt sich mit Jason, alberte mit Ariadne herum und sprach sogar kurz mit Pallas über seine Arbeit als Museumskurator. Bisher hatte sich Pallas ihr gegenüber abweisend, beinahe feindselig verhalten, aber als sie anfingen, sich über Malerei zu unterhalten, schien er ein wenig aufzutauen. Helen war keine Expertin, aber sie wusste genug über Kunst, um das Gespräch interessant zu halten. Sie waren beide überrascht, dass sie einen ähnlichen Geschmack hatten, und teilten sogar einen Augenblick der Bewunderung, als sie von einem ihrer Lieblingsmaler sprachen. Helen dachte schon, dass sie und Pallas vielleicht doch miteinander auskommen würden, aber nach ihrer Unterhaltung sah sie, wie er sich mit einem zutiefst misstrauischen Stirnrunzeln von ihr abwandte.
    Helen hörte ein Klimpern und drehte sich um, als sie eine Berührung am Arm spürte.
    »Nimm dir das nicht zu Herzen«, sagte Pandora tröstend. »Weißt du, ich liebe all meine Brüder, aber manchmal sind sie richtige Esel. Vor allem Pallas.«
    »Wenn ich doch nur wüsste, was ich getan habe«, sagte Helen frustriert.
    »Es geht nicht um dich! Du hast gar nichts getan. Dieser ganze Scion-Kram ist schon viel älter, als du denkst.«
    »Seit dem Anbeginn der Zeiten, richtig?«, fragte Helen humorvoll, obwohl sie immer noch verletzt war von der Art, wie Pallas sie behandelt hatte.
    »Ja, genau. Prinzipiell stimmt das, aber in dieser Familie gilt das für etwas Bestimmtes. Etwas, das passiert ist, kurz bevor du geboren wurdest – von diesem Zeitpunkt an ging alles zum Teufel.«
    Zu Helens Verblüffung nahm Pandora ihre Hand und führte sie in eine Ecke, wo sie sich hinsetzen konnten und ein wenig Ruhe hatten. Anscheinend wollte Pandora, dass das, was sie ihr erzählen würde, zwischen ihnen blieb.
    Die Familie Delos war groß genug, dass sich Cliquen bilden konnten, und wenn Helen die Familie betrachtete wie ihre Mitschüler an der Highschool, dann war Pandora das geheimnisvolle, künstlerisch begabte Mädchen, mit dem jeder befreundet sein wollte, was aber nur wenige schafften.
    »Lass mich damit anfangen, dass es für Pallas am schwersten war, weil er viel mehr verloren hat als wir anderen«, sagte Pandora traurig, aber dann setzte sie sich aufrecht hin und lächelte entschuldigend. »Versteh mich nicht falsch, mein Bruder ist trotzdem ein Idiot, so, wie er dich behandelt hat, aber vielleicht verstehst du ihn ein bisschen besser, wenn du bedenkst, dass dein Auftauchen unser Leben ebenso aus der Bahn geworfen hat wie deins. Weißt du, wie unser Aussehen vererbt wird?«
    Helen spürte, wie ihr Gesicht verwirrt zuckte.
    »Einigermaßen«, sagte sie. »Ich habe schon etwas über Archetypen gelernt und dass wir so ähnlich aussehen wie die Leute, die im Trojanischen Krieg gekämpft haben oder so.«
    »Nah dran. Wir sehen nicht so ähnlich aus wie die Leute, die in Troja gekämpft haben – wir sehen genauso aus. Wir haben also alle diese recycelten Gesichter, okay? Und wir sehen oft nicht so aus wie unsere Eltern, sondern vielmehr wie

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