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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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besser fühlte. Cassandra bemühte sich, ihren Gefühlsausbruch unter Kontrolle zu bekommen, und Helen lächelte sie verständnisvoll an. Cassandra nickte und packte den Griff des Schwerts mit beiden Händen. Dann schwang sie es über ihre Schulter und wartete darauf, dass Helen bereit war.
    Helen hätte vor Angst fast geschrien.
    Wenn Cassandra, das Orakel von Delphi, ihren Tod vorhergesehen hatte, was für einen Sinn machte es dann, sich dagegen zu wehren? Hatte Helen überhaupt eine Wahl?
    Cassandra schwang das Schwert. In der Millisekunde, die ihr noch blieb, wurde Helen klar, dass sie ein gutes Leben gehabt hatte, denn sie liebte es plötzlich so sehr, dass sie vor Dankbarkeit hätte weinen können. Sie hatte tolle Freunde, den besten Dad der Welt und einen starken, gesunden Körper. Sie hatte sogar die Freude des Fliegens erfahren dürfen. Und einmal, mitten in der Nacht, hatte sie beinahe den einzigen Jungen geküsst, den sie jemals gewollt hatte …
    Helen spürte ein merkwürdiges, vibrierendes Kitzeln, als hätte ihr jemand einen Massagestab an die Halsseite gedrückt. Sie sah, wie Cassandras Augen immer größer wurden, als sie das Schwert von Helens Hals wegzog und ungläubig anstarrte.
    Das Schwert war in der Mitte vollkommen verbogen und verknittert. Cassandra sah Helen einen Moment lang geschockt an. Tränen der Erleichterung strömten ihr über die Wangen.
    »Ich hatte recht.« Sie ließ das Schwert fallen und warf sich Helen an den Hals. Dann fing sie an, ausgelassen auf und ab zu hüpfen, und Helen musste wohl oder übel mitmachen. »Du bist nicht tot! Das ist … Du hast keine Ahnung, wie glücklich ich bin, dass ich dich nicht umgebracht habe!«, jubelte sie.
    »Das geht mir genauso«, sagte Helen benommen.
    »Warte. Das müssen wir noch mal testen«, sagte Cassandra aufgeregt und rannte zu einer Kiste mit Waffen, die in einer Ecke des Platzes stand. Sie klappte den Deckel hoch und holte Pfeil und Bogen heraus. Grinsend schoss sie mit dem Pfeil auf Helen.
    Helen hörte Ariadne hinter sich kreischen, und jemand rannte mit Halbgott-Tempo los, um den Pfeil zu überholen, aber es war zu spät. Der Pfeil traf sie und prallte mit einem sirrenden Laut von ihrer Brust ab. Für Jason war es zu spät, die Richtung zu ändern, und so rammte er Helen und stieß sie um. Sie rollten über den Boden, bis er, auf die Ellbogen gestützt, über ihr lag und ihre Brust ungläubig anstarrte.
    »Ich habe gesehen, wie der Pfeil dich getroffen hat«, beteuerte er, als würde er eine Aussage vor Gericht machen.
    »Das hat er auch«, bestätigte Cassandra vom anderen Ende des Tennisplatzes und strahlte vor Freude.
    »Ich glaube, jetzt ist Cassie durchgedreht«, flüsterte Hector Ariadne traurig zu.
    »Nein, ich bin nicht durchgedreht, Hector. Ich habe es gesehen «, verbesserte ihn Cassandra, die immer noch von einem Ohr zum anderen grinste. »Waffen können Helen nicht verletzen. Probier es doch selbst aus.« Sie holte ein Schwert aus der Kiste und hielt es ihm hin.
    »Cass, leg das Schwert weg«, sagte Ariadne und hob beschwichtigend die Hand. »Wir können darüber reden.«
    »Ich bin nicht verrückt!«, schrie Cassandra plötzlich voller Wut.
    »Sie ist nicht verrückt«, bestätigte Helen entschieden, befreite sich von Jason und stand wieder auf. »Los, Cass. Erschieß mich.«
    Cassandra legte einen weiteren Pfeil ein und schoss auf Helen – diesmal in den Kopf. Ariadne kreischte auch diesmal, aber ihr Schrei verklang, als sie den Pfeil abprallen sah. Einen Moment lang sagte keiner ein Wort.
    »Ist nicht wahr!«, brüllte Hector dann, und ein Anflug von Eifersucht ließ ihn beinahe wütend klingen.
    »Hat das wehgetan?«, fragte Jason und sah Helen ungläubig an.
    »Nur ein bisschen«, sagte Helen, aber Jason war zu aufgeregt, um zuzuhören. Er rannte zur Waffenkiste, holte einen Wurfspeer heraus und schleuderte ihn auf Helen. Er prallte einfach ab.
    »Also, das hat wehgetan«, sagte Helen und hob die Hände, um ihnen auf freundliche Weise zu sagen, dass sie genug hatte, aber Hector hatte sich schon ein Schwert gegriffen und kam auf sie zu.
    »Ich höre sofort auf, wenn du anfängst zu bluten, okay?«, sagte er beiläufig, bevor er anfing, auf sie einzuschlagen. Nach vier Hieben war die Klinge ruiniert.
    Helen stolperte mit erhobenen Armen rückwärts und fiel hin. Sie war nicht verletzt, aber ihr Instinkt, sich zu schützen, war noch da, und Hector war ein Furcht einflößender Anblick. Der Schlaghagel endete

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