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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Fingern zu Staub.
    »Gute Nacht«, sagte ich und steuerte aus der Veranda und auf die Treppe zu.
    Sie schwieg, bis ich im Begriff war, die Tür hinter mir zu schließen.
    »Donald!« rief sie dann — es war ein schriller Aufschrei. Ich drehte mich nicht zu ihr um, sondern zog die Tür hinter mir zu, ging die Treppe hinauf und legte mich zu Bett.

5

    Die Sirene des Polizeiwagens heulte gegen drei Uhr morgens. Ich konnte sie schon von weither hören und wollte sofort aufstehen, um zur Stelle zu sein, sobald der Stein ins Rollen kam. Doch dann mußte ich an meine eigene Situation im Rahmen dieser Affäre denken und legte mich wieder ins Bett.
    Aber es war gar nicht Alta Ashbury, die von der Polizei aufs Korn genommen wurde. Die Beamten trommelten an die Haustür, bis Ashbury aufstand und öffnete. Und dann schienen sie nur mit Robert Tindle reden zu wollen.
    Ich zog Hosen und Jackett über den Schlafanzug und schlich zum Treppenende, unmittelbar nachdem Tindle die unten gelegene Bibliothek betreten hatte. Die Polizisten dämpften angesichts der ungewöhnlichen Besuchsstunde weder ihre Stimmen, noch ließen sie die Katze aus dem Sack. Sie wollten nur wissen, ob Tindle einen gewissen Jed Ringold kannte.
    »Nun — ja, wir haben einen Reisenden dieses Namens«, sagte Robert Tindle.
    »Wo wohnt der Mann? Wissen Sie das?«
    »Nein, ich weiß es nicht. Steht aber in den Personalpapieren in unserem Büro. Weshalb fragen Sie? Was hat er ausgefressen?«
    »Ausgefressen hat er nichts«, sagte der Polizist. »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »Gesehen habe ich ihn schon drei oder vier Tage nicht.«
    »Welche Tätigkeit übt er aus?«
    »Er ist Aktienverkäufer. Das heißt, er fühlt nur vor. Macht potentielle
    Kunden ausfindig und gibt telefonisch Hinweise durch. Die Abschlüsse tätigen dann unsere Spezialisten.«
    »Um was für Aktien handelt es sich?«
    »Bohrungen. Nach Mineralien und so weiter.«
    »Wie heißt die Firma?«
    »Gesellschaft für Schadensregelung zwangsverkaufter Landwirtschaften.«
    »Und was ist deren Zweck?«
    »Fachliche Informationen jeder Art zu liefern«, antwortete Tindle, und es klang wie auswendig gelernt. »Ich muß Sie bitten, sich mit unserer juristischen Abteilung in Verbindung zu setzen, die Layton Crumweather leitet. Die Büros befinden sich im Fidelity Building.«
    »Und warum können Sie uns die Frage nicht beantworten?«
    »Weil es dabei um gewisse juristische Dinge geht und ich in meiner Eigenschaft als leitender Mitarbeiter die Firma in irgendeinem schwebenden Zivilprozeß festlegen könnte.« Seine Stimme wurde freundlicher, als er hinzufügte: »Wenn Sie mir genau sagen, worauf Sie hinauswollen, kann ich Ihnen vielleicht mehr Auskünfte geben, doch der Anwalt unserer Firma hat mich ausdrücklich gewarnt, ohne sein Wissen über geschäftliche Details- etwas zu sagen, weil meine Äußerungen als bindend für das Unternehmen betrachtet würden, und es könnte dabei die eine oder andere der vielen Rechtsfragen berührt werden, die...«
    »Schluß damit!« sagte der Polizist. »Ringold wurde ermordet. Wissen Sie davon etwas?«
    »Ermordet?«
    »Sie haben richtig gehört.«
    »Gütiger Himmel — wer hat das denn getan?«
    »Wissen wir nicht.«
    »Und wann ist es passiert?«
    »Fast genau um elf Uhr, also vor vier Stunden.«
    Tindle sagte: »Das ist ja für mich ein furchtbarer Schlag. Ich kannte den Mann zwar persönlich wenig, aber er war immerhin Teilhaber unserer Firma. Parker Stold sprach gerade gestern abend mit mir über ihn — es muß ungefähr zu der Zeit gewesen sein, als er getötet wurde.«
    »Wer ist Parker Stold?«
    »Einer von meinen Partnern.«
    »Wo führten Sie denn das Gespräch?«
    »In unserem Büro. Ich unterhielt mich mit Stold, und wir kamen auch auf unsere Verkaufsplanung zu sprechen.«
    »Wissen Sie, ob der Mann Feinde hatte?«
    »Ich weiß über ihn eigentlich so gut wie gar nichts«, antwortete Tindle. »Meine Tätigkeit beschränkt sich hauptsächlich auf unsere Geschäftspolitik Für Personalfragen ist Mr. Bernard Carter zuständig.«
    Die Polizisten verplemperten noch Zeit mit allerlei unnützen Fragen. Ich sah, wie Alta auf Zehenspitzen aus ihrem Zimmer schleichen wollte, schob sie wieder hinein und sagte: »Schon gut, gehen Sie ruhig schlafen. Die Polizei wollte nur Mr. Tindle sprechen.«
    »Aus welchem Grunde denn?«
    »Anscheinend ist Ringold für ihn tätig gewesen.«
    Ich bemühte mich, ein harmloses Gesicht zu machen.
    »Kamen die etwa ausgerechnet

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