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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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verschossen.«
    »Und?«
    »Wenn ich offen sein soll, Donald«, sagte sie, »an dem bewußten Mann gefiel mir verschiedenes nicht; anderes wiederum gefiel mir an ihm sehr. Er konnte sich über einfache Dinge freuen. Wir hatten wirklich viel Spaß.«.
    »Sie wußten, als Sie zurückkamen, noch nicht, daß er verheiratet war?«
    »Ganz recht.«
    »Und er hatte Ihnen gesagt, er sei Junggeselle?«
    »Ja, das betonte er ein paarmal.«
    »Und dann?«
    »Dann schrieb er mir Briefe.«
    »Antworteten Sie darauf?«
    »Nein. Inzwischen hatte ich erfahren, daß er doch verheiratet war.«
    »Wie heißt er denn?«
    »Darauf komme ich noch.«
    »Weshalb sagen Sie's mir nicht gleich?«
    »Nein. Erst müssen Sie sich noch das übrige anhören.«
    »War dieser Mann etwa — Ringold?«
    »Um Himmels willen — nein!«
    »Also, wie ging's weiter?«
    »Ich wollte seine Briefe nicht beantworten, weil ich wußte, daß er verheiratet war, nahm sie aber doch gern an. Es waren, wie gesagt, Liebesbriefe, voll von Erinnerungen an unsere gemeinsame Schiffsreise, und die war wirklich herrlich gewesen.«
    »Klingt so, als wäre es ein Stoff, für den gewisse Zeitschriften gern ein gutes Honorar zahlen, und doch sehe ich nicht ein, weshalb Sie dreißigtausend Dollar für Briefe zahlen sollten, die Sie nicht beantwortet haben.«
    »Sie werden es verstehen, wenn ich's Ihnen erkläre.«
    »Na, dann packen Sie aus.«
    »Der Name des Mannes«, sagte sie, »war..,« Sie hielt inne.
    »Sein Name ist mir gar nicht mehr so wichtig«, sagte ich.
    Sie holte tief Atem, dann platzte der Name förmlich heraus: »Hampton G. Lasster.«
    »Ein komischer Name zum Erwecken romantischer Gefühle«, sagte ich. »Sie scheinen zu glauben, das sei von Bedeutung. Was ist der Mann denn? Ein...« Und urplötzlich flammte etwas wie in Leuchtschriften vor meinem inneren Auge auf. Ich starrte sie an, ohne meinen Satz zu Ende zu sprechen. »Ach du Schreck«, sagte ich, »das ist der Mann, der seine Frau ermordet hat.«
    Sie nickte.
    »Hat da nicht ein Prozeß stattgefunden?«
    »Noch nicht. Nur eine Voruntersuchung. Er wurde bedingt freigelassen.«
    Ich packte sie bei den Schultern und drehte sie jäh um, so daß ich ihr in die Augen sehen konnte. »Sie haben zu diesem Mann doch nicht etwa...«
    »Nein!« unterbrach mich Alta.
    »Hat er Sie nach Ihrer Rückkehr wiedergesehen?«
    »Nein.«
    »Und Sie haben ihm nie geschrieben?«
    »Nein.«
    »Was geschah mit seinen Briefen?«
    »Die wollte ich zurückkaufen.«
    »Wie ist Ringold an sie gekommen?«
    »Ein paar smarte Detektive vom Ressort des Staatsanwalts sagten sich, daß zum Erfolg eines Prozesses gegen Lasster ein starkes Motiv beschafft werden müsse, um die Geschworenen sofort gegen ihn einzunehmen. Sie verfolgten seinen Lebensweg soweit zurück wie möglich. Über einen Zeitraum von acht Sommerwochen, als seine Frau verreist war, konnte er keine Aufklärung geben; auch die Detektive bekamen es nicht heraus.
    Als sie dann auf seinem Grandstück einen Holzschuppen durchsuchten, stießen sie auf einen alten Koffer mit dem Etikett von einem Schiff. Dieser Hinweis brachte sie auf seine Südseereise, indem sie sich die Passagierlisten von damals verschafften und Passagiere ausfragten, die jene Reise mitgemacht hatten. So führte die Spur ganz leicht zu mir, und sie stellten einwandfrei fest, daß Lasster sich für mich interessiert hatte.«
    »Und doch«, sagte ich, »wenn Sie beide einigermaßen diskret gewesen sind, hätte der Staatsanwalt damit kein für den Prozeß wesentliches Material — jedenfalls nicht, wenn Lasster seinen Mund hält.«
    »Aber verstehen Sie es denn nicht? Die Leute hatten doch genau die richtige Fährte gefunden! Sie warteten nur noch auf die passende Gelegenheit, um heimlich hier einzubrechen. Gingen, als ich nicht da war, in mein Zimmer und — na ja, da fanden sie eben die Briefe. Und was das bedeutet, sehen Sie wohl ein? Ich schwöre, daß ich an Lasster weder jemals geschrieben noch ihn wiedergesehen habe, seitdem ich wußte, daß er verheiratet war. Aber glauben würde mir das keiner.«
    »Wie kommt es denn, daß Sie die Briefe in drei Raten zurückkauften?«
    »Es waren drei Detektive«, sagte sie. »Als sie das Beweismaterial in Händen hatten, haben die darüber nachgedacht. Ihre Bezüge waren bescheiden. Wenn sie dem Staatsanwalt die Briefe einfach auslieferten, hätte ihnen das nicht einmal eine Gehaltserhöhung eingebracht. Andererseits galt ich ja als reiche Frau. Selbstverständlich traten

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