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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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— bringt diese Gesellschaften wieder in Gang und läßt sie in einer ganz anderen Branche arbeiten. Um das tun zu können, kauft er zunächst die Aktien dieser eingegangenen Gesellschaften auf. Er braucht eine Firma, die alle ihre Aktien schon an den Mann gebracht hatte und keine rechtsverbindlichen Schulden hat. Also: zuerst kauft er die Aktien, die in den Händen der gutgläubigen Erwerber Privateigentum geworden sind, für ein Butterbrot auf, und dann organisiert er die Gesellschaft neu. Er läßt seine Mitarbeiter sondieren, zu welchem Kurs man die neuen Aktien absetzen kann, und läßt sie dann durch seine Vertrauensleute zu einem Preis, bei dem er — an jeder abgesetzten Aktie — zehn Prozent verdient, an den Mann bringen. Seinen Mitarbeitern schärft er ein, nicht den Eindruck zu erwecken, als seien die Aktien ganz allgemein dem Publikum zugänglich, vielmehr veranlaßt er sie beziehungsweise ermöglicht er ihnen, jeweils auch privatim Abschlüsse zu tätigen.«
    »Na und?« fragte Bertha.
    »In der Erpressungsfrage kommen wir an den Kerl nicht heran, weil er viel zu gerissen ist und sich ganz im Hintergrund gehalten hat. Festnageln können wir den nur dadurch, daß wir eine seiner betrügerischen Firmengründungen zum Platzen bringen, und das wird nicht leicht sein, weil er auf diesem Gebiet äußerst beschlagen ist.«
    »Wie hast du das nur alles feststellen können?« fragte Bertha Cool, die mein Gesicht ständig beobachtete.
    »Indem ich Spesengeld ausgab«, antwortete ich und hatte sie damit mattgesetzt.
    »Wie kommst du mit dem jungen Mädchen zurecht?«
    »Recht gut.«
    »Sie vertraut dir?«
    »Ich glaube, ja.«
    Bertha seufzte erleichtert. »Dann werden wir den Job doch noch behalten?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Donald, du bist ein Genie!«
    Ich nahm die Gelegenheit wahr, zu sagen: »Ich bin bereits mit Crumweather in Fühlung, als angeblich zukünftiger Kunde, weil ich glaubte, auf diese Weise an den Kern heranzukommen. Das geht jedoch nicht, denn der Bursche ist zu wachsam. Bei jedem Schachzug, den ich mache, kontert er so, daß ich weiter im Dunkeln tappe. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit.«
    »Und die wäre?«
    »Als argloser Käufer, der gern Geld anlegen will, einen Posten Aktien von einer der Firmen, die Crumweather lanciert, zu erwerben.«
    »Wie kommst du eigentlich darauf, daß dieser Crumweather der Erpresser sein soll?«
    »Er muß es sein, andernfalls wäre alles Unsinn. Noch vor kurzem hatte ich angenommen, es könnte eine vom Staatsanwalt gestellte Falle sein, doch das kann nicht stimmen, denn der hätte sie jetzt schon zuschnappen lassen. Crumweather vertritt einen Klienten in einer wichtigen Sache, die stark ins Licht der Öffentlichkeit rücken wird. Ihm bietet sich dabei die Chance, als Verteidiger die erste Geige zu spielen. Fast könnte man meinen, er täte das nur, um bekannt zu werden, doch Crumweather ist von anderem Kaliber. Als er die Gelegenheit, Alta Ashbury unter Druck zu setzen und sie zum Zahlen zu zwingen, erkannt hatte, tat er das prompt. Zwanzigtausend hat er von ihr schon ergattert, mit den letzten zehntausend ist etwas schiefgegangen.«
    »Donald, jetzt will ich dich mal was fragen und verlange, daß du mir die volle Wahrheit sagst.«
    »Was denn?«
    »Hast du ihn umgebracht?«
    »Na, was meinst du wohl?«
    »Ich glaube nicht, daß du's getan hast, Donald, darauf könnte ich zehntausend zu eins wetten, aber es sieht aus — na, du weißt ja selber, wie es aussieht. Du bist doch ganz der Typ, der sich Hals über Kopf in ein hübsches Mädel verknallt und dann, um es zu retten, irgendeine Verzweiflungstat begeht.«
    Ich bremste vor einer Verkehrsampel ab und unterdrückte ein Gähnen.
    Bertha sagte kopfschüttelnd: »Du bist doch der kälteste Bursche, der mir je vorgekommen ist. Wögest du nur fünfzig Pfund mehr, so wärst du für Bertha eine Goldmine.«
    »Zu schade«, sagte ich.
    Eine Zeitlang fuhren wir schweigend weiter, bevor ich sagte: »Ich werde eine Sekretärin und ein Büro brauchen. Entweder engagiere ich mir eine, oder ich muß mir Elsie Brand ausleihen.«
    »Donald, bist du wahnsinnig? Ich kann dir doch kein Extrabüro einrichten! Das kostet Geld. Alles kostet sowieso schon zuviel. Da mußt du dir schon eine andere Methode ausdenken, um deine Fabrik zu betreiben. Und Elsie Brand kann ich nicht fortlassen, nicht einmal halbtagsweise.«
    Jetzt fuhr ich so lange stumm weiter, bis Bertha richtig gallig wurde. Kurz bevor ich auf den Parkplatz bei der

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