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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Miene plötzlich sorgenvoll. »Ich kann mir denken, daß Sie genau wissen, was Sie tun, Lam«, sagte er, »aber wenn ein Barscheck über zehntausend gestohlen worden ist und wenn die Person, die ihn zwecks Auszahlung vorgelegt hat, in Bedrängnis kommen und gewisse Aussagen machen sollte, und...«
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht mehr den Kopf. Es wird nichts dergleichen passieren.«
    Er sagte bedeutungsvoll: »Wenn Sie die Zeitungen gelesen hätten, wäre Ihnen aufgefallen, daß die männlichen Zeugen widerspruchsvolle Beschreibungen des mysteriösen John Smith gegeben haben. Gerade diese Widersprüche sind für einen Menschenkenner von Gewicht. Die junge Frau hat John Smith in ein viel freundlicheres Licht gestellt.«
    Ich unterdrückte jeden Kommentar.
    »Wissen Sie, Lam, ich vertraue in dieser Angelegenheit stark auf Ihre Diskretion. Ich hoffe zuversichtlich, daß Sie nicht — daß Sie nicht bereits — hm, daß nicht durch Übereifer Ihrerseits vielleicht schon der Grund für etwas Schlimmeres gelegt worden ist. Für etwas, was über das hinausgeht, was Sie in Ordnung bringen sollten.«
    »Das wäre peinlich, nicht wahr?«
    »Sehr sogar. Sie vertrauen gewiß Dritten nicht viel an?«
    »Ich ziehe es vor, ganz allein zu handeln, wo es nur möglich ist.«
    Er sagte: »Ich könnte unbegrenztes Vertrauen zu Ihnen haben, mein lieber Donald — absolut unbegrenztes —, wenn ich nur eins wüßte.«
    »Und das wäre?«
    »Ob bei Ihrem Plan die Gefahr berücksichtigt war, daß so ein Zehntausenddollarscheck ans Tageslicht kommt.«
    Jetzt hatte ich die Chance, mich groß herauszustreichen, und ich konnte ihr nicht widerstehen. »Mr. Ashbury«, sagte ich, »den bewußten Scheck habe ich gestern abend auf Ihrer Veranda persönlich verbrannt und die Asche mit meinen Fingerspitzen zu Pulver zerdrückt. Also brauchen Sie sich darum gar keine Sorge mehr zu machen.«
    Er sah mich mit Augen an, die so groß wurden, daß ich schon glaubte, sie würden ihm die Brille vom Nasenrücken stoßen. Dann packte er meine Hand und schüttelte sie gewaltig. Ich hielt ihm die vier Cocktails zugute, doch auch so war es eine stattliche Ovation. »Sie sind ein Wunder, mein Junge, tatsächlich ein Wunder! Dies soll das letztemal gewesen sein, daß ich Sie ausgefragt habe. Gehen Sie von jetzt an nur nach Ihrer eigenen Methode vor. Das ist ja großartig!«
    Ich sagte: »Danke. Sie wissen, daß dies vielleicht einiges Geld kosten wird.«
    »Was es kostet, ist mir verdammt egal. Nein, so buchstäblich meine ich das nicht. — Nun, Sie wissen schon, wie ich's meine.«
    »Bertha Cool«, sagte ich, »übt sich manchmal in falscher Sparsamkeit Sie kargt mit den Pennies und geht mit den Pfunden leichtsinnig um.«
    »Das braucht sie nicht. Erklären Sie ihr das. Sagen Sie ihr, daß...«
    »Ihr das zu sagen nützt gar nichts«, entgegnete ich, »sie kann aus ihrer Haut nicht heraus.«
    »Nun, was wünschen Sie denn?«
    »Ist Ihnen noch nicht der Gedanke gekommen, daß ich vielleicht jemanden bestechen muß.«
    »Nein.«
    »Nun, diese Möglichkeit sollte in Erwägung gezogen werden.«
    Das schien ihn wenig zu beglücken. Er sagte: »Na ja, natürlich, wenn Sie in Nöte geraten sollten, gibt's nur eins — daß Sie zu mir kommen, und...«
    »Und Ihnen sage, wen ich besteche, wieviel ich dem zahlen muß und warum?« ergänzte ich.
    »Hm — ja.«
    »So daß, wenn etwas schiefgeht und sich die Sache als Falle erweist, Sie derjenige sind, der gecatcht wird.«
    Ich sah sein Gesicht die Farbe wechseln. »Wieviel wollen Sie denn haben?« fragte er.
    »Geben Sie mir lieber gleich tausend Dollar«, sagte ich. »Ich werde die bei mir haben für den Fall, daß ich sie brauchen sollte. Vielleicht komme ich wieder und ersuche um mehr.«
    »Das ist eine Menge Geld, Donald.«
    »Allerdings«, bestätigte ich. »Wie groß ist denn Ihr Vermögen?«
    Er wurde rot. »Ich sehe nicht ein, was das damit zu tun hat.«
    »Wie viele Töchter haben Sie?«
    »Nur die eine, selbstverständlich.«
    Ich schwieg, während er über die Geldfrage grübelte, und sah, wie es ihm langsam einging. Er zog seine Brieftasche und zählte mir zehn Hundertdollarnoten hin.

    Am Abend gegen acht Uhr rief Bertha Cool an und berichtete mir, sie hätte es furchtbar schwer gehabt, ein Büro im gewünschten Stil für mich zu finden, doch es sei ihr gelungen, einen entsprechenden Raum zu mieten, und zwar unter dem Namen Charles E. Fischler, Zimmer 622 im Commons Building. Elsie Brand werde am nächsten

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