Goldaktien
Aushilfssekretärin, als sie versuchte, jemanden aufzuhalten, der durchs Vorzimmer stürmte und schon am Türknopf polterte. Mit einem Ruck ging die Tür auf, und Henry Ashbury trat keuchend und pustend ein.
»Da sind Sie ja!« rief er mir zu. »Was führen Sie eigentlich im Schilde — soll ich durch Sie etwa noch einen Herzknacks kriegen?«
»Ich berichte Ihnen lediglich die Wahrheit, weiter nichts«, sagte ich.
»Na, wir beide müssen mal wieder zusammen reden. Kommen Sie, wollen das anderswo machen.«
Mit Würde sagte Bertha Cool: »Künftig, Mr. Ashbury, bekommen Sie die Informationen durch mich. Donald wird mir regelmäßig seine Berichte mit der Maschine geschrieben liefern, so daß ich eingehend informiert bin, und ich gebe diese an Sie weiter. In unserer Detektei wird mir der Betrieb jetzt zu bunt.«
Ashbury wandte sich ihr zu mit der Frage: »Wovon sprechen Sie eigentlich?«
»Über Ihre Wünsche und Bedingungen haben Sie mit mir verhandelt, also treffen Sie bitte künftig alle Vereinbarungen mit mir. Die gewünschten Informationen liefere ich Ihnen dann.«
Er betrachtete sie über den Rand seiner Brille und sagte mit tiefer, wohlklingender Stimme und äußerst höflich: »Also muß ich wohl annehmen, daß ich ein bißchen über die Stränge geschlagen habe?«
»Nein, Sie nicht, aber Donald.«
»Handelt sich's vielleicht um die Spesengelder?«
»Auch das spielt eine Rolle dabei.«
Ashbury sagte: »Kommen Sie mit, Donald, wir beide müssen noch etwas besprechen.«
Gallebitter sagte Bertha Cool: »Mich wollen Sie also ignorieren, ich bin ja nur seine Arbeitgeberin.«
Ashbury sah sie wieder an und sagte gelassen: »Mir geht es um meine eigenen Interessen, und zufällig bin ich derjenige, der für sämtliche Kosten aufkommt.«
Jetzt brachte Bertha sich vor Beflissenheit halb um. »Aber gewiß, Mr. Ashbury, wir nehmen Ihre Interessen in jeder Beziehung wahr. Nichts ist uns wichtiger als die Erfüllung Ihrer Wünsche.«
Ashbury ergriff meinen Arm: »Gut denn, kommen Sie.«
»Wohin gehen wir?«
»Hinunter in meinen Wagen.«
»Es wäre vielleicht gut, wenn du eine Reise antreten würdest«, sagte Bertha leise zu mir.
»Daran habe ich auch schon gedacht. Wo befindet sich unser Agenturkarren?«
»In der Garage.«
»Also bis später«, sagte ich.
»Wann kann ich Elsie zurückhaben?«
»Weiß ich noch nicht.«
Bertha Cool rang schwer um Beherrschung, während Ashbury mich unterhakte und mit mir das Büro verließ. Wir gingen zum Parkplatz, wo seine große Limousine stand. »Also«, sagte er, »wir werden hier im Wagen sprechen.«
Er setzte sich hinters Lenkrad, ich nahm neben ihm Platz.
»Was war das für ein Gerede über Robert?« begann er.
»Denken Sie doch nach«, sagte ich.
»Habe ich getan. Schon lange hätte ich es tun sollen, aber auf diese Möglichkeit bin ich niemals gekommen.«
»Welcher andere Grund könnte denn vorgelegen haben?«
»Ich glaubte, es sei eine abgekartete Sache, um mein Geld in diese Firma zu ziehen. Ich hielt Bernard Carter für den wirklichen Kopf des Unternehmens, der mit der Gesellschaft wer weiß wieviel Geld macht. Und habe auch geglaubt, meine Frau wollte ihm noch irgendwie leichte Gewinne verschaffen und die beiden hätten es für das richtigste gehalten, die Sache über Robert zu machen.
»Nun ja, eine Gaunerei ist es. Die Leute schieben Robert Tindle als Strohmann vor. Ich glaube allerdings, daß Bernard Carter damit nicht viel zu tun hat.«
»Mitten drin sitzt er jedenfalls.«
»Hinter den Kulissen ist aber noch einer, der raffinierter ist als Carter, und falls Carter beteiligt ist, wird wahrscheinlich nur seine Dummheit ausgenutzt. Nach allem, was ich in Erfahrung gebracht habe, wäre es nicht gerade Carters Wunsch, daß Mrs. Ashburys Sohn durch ihn in Schwierigkeiten geriete.«
Ashbury pfiff leise durch die Zähne. »Worin besteht denn die Gaunerei?« fragte er.
Ich sagte: »Sie haben in der Gegend von Valleydale ein bißchen Land mit wertlosen Erzabfällen gekauft und reden jetzt dicke Töne, es gäbe dort gewaltige Mengen Gold zu finden.«
»Ist daran etwas Wahres?«
»Ich glaube nicht. Die Baggerfirma hat seinerzeit nicht viel unternommen.«
»Das also ist der Plan, der dahintersteckt?«
»Jawohl.«
»Und wie gehen die vor?«
»Indem sie Aktien einer Firma, die das Zeitliche gesegnet hat, Aktien im Nennwert von je einem Dollar, für den >bescheidenen< Preis von fünfhundert Dollar pro Stück verkaufen.«
»Du meine Güte — wie
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