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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Gold heraus, ehe sie nicht tiefer gebohrt haben, als der Bagger der früheren Unternehmer gekommen war, verstehen Sie. Aber sobald sie auf den Felsgrund stoßen, tun sie tüchtig Gold 'rein. Wenn Sie die Zahlen lesen, was die da angeblich aus einem Bohrloch an Gold gewinnen, und mal überschlagen, wieviel Land sie sich zum Bohren gesichert haben — na, dann könnte die staatliche Münzanstalt Pleite machen, und sie müßten ganz Kentucky als Tresor für ihr Gold ausbauen.«
    »Aber für diese Praktiken müssen sie doch eine Menge Gold zur Verfügung haben?«
    »Was? Um ein Bohrloch zu spicken? Salzen nennen wir das übrigens.«
    »Ja, das meinte ich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, da brauchen sie nicht viel. Und doch sind die Kerle saudämlich. Die werden bestimmt geschnappt.«
    »An wie vielen Stellen haben sie denn schon gebohrt?«
    »Drei Bohrungen bis jetzt. Eine vierte haben sie gerade angefangen.«
    »Wissen Sie vielleicht, wer hinter der Sache steckt?«
    »Nee. Sind Leute aus dem südlichen Teil des Staates, und da verkaufen sie auch hauptsächlich ihre Aktien.«
    »Wie denkt man denn in der Stadt über das Unternehmen?«
    »Oh, da sind die Meinungen geteilt. Die einen unken, die andern versprechen sich wer weiß was davon. In dem Moment, wo's so aussieht, als wollte die Gesellschaft einen Bagger einsetzen, könnten Sie erleben, daß man in der Handelskammer vor Freude kopfsteht und mit den Zehen wackelt — aber einen Bagger werden diese Leute nicht benutzen.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil dann ihre Interessenten selbst zuviel sehen könnten. Sobald in diesem Gebiet ein Bagger anfängt, müßte es herauskommen, daß der Boden >gesalzen< wird. Ich glaube jedenfalls nicht, daß die für einen Bagger überhaupt Geld ausgeben würden. Die reden bloß 'n dicken Strahl, schütten Gold in die Erde und holen's wieder heraus, nur um es ins nächste Bohrloch zu praktizieren. — Wie wär's mit noch einem Gläschen?«
    »Nein, danke«, sagte ich, »dieser Schnaps hat's in sich.«
    »Ja, der haut hin. Dazu habe ich ihn ja auch gebraut.«
    »Trinken Sie ruhig weiter, aber ich muß ja im Auto noch nach Hause fahren«, sagte ich.
    »Ich bin auch nicht gerade ein Säufer, trinke aber gern, wenn ich so gemütlich sitze und mich mit einem Bekannten unterhalte. Sie sind ein netter Mensch — Schriftsteller, wie?«
    »Hm.«
    »Was schreiben Sie denn meistens?«
    »Artikel über alles mögliche.«
    »Von Bohrungen und so verstehen Sie nicht viel, wie?«
    »Keinen Dunst.«
    »Wie kommt es dann, daß Sie sich gerade das für einen Artikel ausgesucht haben?«
    »Nun, weil ich mir dachte, die Leute würden so etwas besonders gern lesen — nicht in einer Fachzeitschrift natürlich, sondern in landwirtschaftlichen Familienblättern.«
    Eine ganze Weile betrachtete er mich stumm, dann drückte er den Tabak in seinem Pfeifenkopf zusammen und qualmte behaglich weiter.
    Alsbald erklärte ich ihm, ich müsse nun abfahren, käme aber vielleicht in Kürze wieder, um meine neuen Kenntnisse noch zu erweitern. Ich sei gern bereit, ihm pro Abend fünf Dollar zu geben. Er bezeichnete das als anständig, und wir drückten uns die Hände. »Sie können mich jederzeit wieder besuchen«, sagte er, »das soll Sie aber nicht fünf Dollar kosten. Sie gefallen mir und passen in die Welt. Ich lasse noch lange nicht jeden in mein Haus, um mich mit ihm so zu unterhalten. Und noch nicht einer von hundert kriegt eine Probe von dem da.« Er wies mit dem Kopf nach dem Glas auf dem Tisch.
    »Das kann ich verstehen. Na, dann auf Wiedersehen.«
    Ich fuhr zum Autohotel zurück. Ein großes, spiegelblankes Sportcoupé stand vor der Kabine, die ich gemietet hatte. Ich holte meinen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür. Als ich in der Kabine nebenan Geräusche hörte, schloß ich schnell die Tür. Einen Moment später vernahm ich Schritte auf dem Kiesweg, leichte Schritte auf der kleinen Veranda und dann ein Klopfen an meine Tür.
    Nun war es also soweit! Ich hatte mein Bestes getan, das zu vermeiden...
    Ich öffnete die Tür.
    Alta Ashbury stand auf der Schwelle. »Hallo«, begrüßte sie mich.
    »Hier zu erscheinen ist für Sie nicht gerade gut«, sagte ich zu ihr.
    »Warum denn nicht?«
    »Aus vielerlei Gründen. Erstens, weil Detektive nach mir fahnden.«
    »Hat mir Papa schon erzählt.«
    »Zweitens würden, wenn man uns entdeckte, die Zeitungen eine pikante Story daraus zusammenbrauen.«
    »So à la Liebesnest, meinen Sie?«
    »Richtig.«
    »Wie

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