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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Puffer und Sirup.«
    »Klingt ja ganz schmackhaft«
    »Sie sind doch nicht etwa Wildhüter?«
    »Nein.«
    »Gut. Ich habe nämlich auch noch zwei gebratene Wachteln, kalt. Wollen erst mal essen, nachher können wir reden.«
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Nee. Sitzen Sie man still, am besten da in der Ecke, damit ich Platz habe.«
    Ich sah zu, wie er das Abendessen vorbereitete, und merkte, daß ich neidisch auf ihn wurde. Seine Wohnung war primitiv, aber sauber. Alles tadellos in Ordnung, jeder Gegenstand lag oder hing, wo er hingehörte. Schränke hatte er aus Kisten gebaut, die einst mit Kanistern voll Öl angekommen waren.
    Das Essen schmeckte mir gut. Ich bat Pete, ihm beim Geschirrwaschen helfen zu dürfen, doch noch während wir darüber hin und her redeten, hatte er es schon abgespült und getrocknet. Dann stellte er die Petroleumlampe mitten auf den selbstgezimmerten Tisch.
    »Mögen Sie Zigaretten?« fragte ich.
    »Nee, bleibe bei meiner Pfeife. Ist billiger und schmeckt mir. So gibt der Tabak mehr her.«
    Ich rauchte eine Zigarette, Pete zündete seine Pfeife an, einen wahren Bottich, dessen Holz so voll Nikotin gesogen war, daß ein fast betäubender, wenn auch angenehmer Geruch mit dem Qualm den ganzen Raum erfüllte.
    »Na, was wollen Sie also wissen?« forderte Pete mich zum Sprechen auf.
    »Sie waren Goldsucher, ja?«
    »Jawohl.«
    »Welche Methode wendeten Sie an? Ich dachte, hier hätte man gar nichts ausrichten können, weil die goldführende Schicht unter dem Grundwasser lag?«
    »Damals hatten wir den sogenannten Keystone-Bohrer, mit dem ging's ganz einfach«, belehrte er mich. »Man treibt ein Bohrrohr bis auf den Felsgrund durch, dann kann man mit einer Sandpumpe die Bodenschicht nach und nach hochsaugen. Alles, was herausgeholt wird, die sogenannten Bohrkerne, kommt in eine Wanne, wird durchgesiebt und das Goldfarbene ausgesondert.«
    »Das Goldfarbene?« fragte ich.
    »Jawohl. Es ist nämlich Gold, das durch die Bewegung der Flüsse und Gletscher vor Abertausenden von Jahren zu ganz winzigen Flocken abgeschliffen wurde, die nicht größer als ein Stecknadelkopf und papierdünn sind. Manchmal gehören viele solche Teilchen zu einem Cent Goldwert.«
    »Dann mußten Sie ja aus jedem Bohrloch ziemlich viel herausholen, damit sich's lohnte.«
    »Nee, das konnte man nicht. Die großen Bagger freilich konnten den Boden mit Gewinn durcharbeiten, wenn der Kubikmeter für nur zehn Cent Gold ergab. Aber mit den alten Methoden war ein Kubikmeter kaum an einem ganzen Tag zu schaffen.«
    »Aber wie konnten sie denn die Werte abschätzen, die durch das Baggern gewonnen wurden?«
    »Sehr einfach«, antwortete er. »Die Techniker wußten bis auf ein oder zwei Kubikzentimeter genau, wieviel Erde sie bei jedem Durchstoß auf den Felsgrund im Rohr hatten, also im Bohrkern. Und Gold bekamen sie aus jedem Bohrloch. Diese Menge wurde sorgfältig gewogen, und dann führte man die weiteren Bohrungen in genau berechneten Abständen durch, alle paar Fuß eine.«
    »Und große Mengen Gold gewannen Sie bei keinem Bohrloch?«
    »Nee, bloß Farben, wie wir das nannten.«
    Ich schwieg ein Weilchen, bevor ich sagte, als hätte ich nur laut gedacht: »Meiner Ansicht nach wäre es dann leicht gewesen, bei dieser Art des Goldschürfens die Ergebnisse zu fälschen.«
    Pete nahm seine Pfeife aus dem Mund und sah mich lange, mit ganz schmal zusammengepreßten Lippen, eindringlich an, ohne jedoch etwas zu sagen.
    »Ist dies die einzige Gegend, in der Sie Gold gesucht haben?« fragte ich, wieder ablenkend.
    »Nee. Nachdem ich erst richtig Bescheid wußte, wie man's machen kann, wurde ich in verschiedenen Gegenden als Fachmann zugezogen. Ich habe oben am Klondyke geschürft, wo der Boden so hart und tief gefroren war, daß man ihn erst durch Heißdampf auftauen mußte, sonst ließ sich einfach kein Loch bohren. Unten in Südamerika war ich auch auf Goldsuche, kreuz und quer und überall — und dann kam ich wieder hierher und wurde Baggerführer.«
    »Haben Sie denn Ihr Geld gespart?« fragte ich
    »Nicht einen Cent.«
    »Aber jetzt arbeiten Sie doch nicht?«
    »Nee. Komme schon so zurecht.«
    Nach einigem Schweigen fuhr er fort: »Mich kostet mein Lebensunterhalt so gut wie nichts. Fast alles, was ich brauche, suche ich mir in der Umgebung zusammen. Ab und zu kriege ich mal einen Sack Bohnen, und einen kleinen Gemüsegarten habe ich ja selbst hier beim Hause. In der Stadt kaufe ich mir nur meinen Tabak, ein bißchen Zucker und Mehl.

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