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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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reizvoll«, sagte sie und fügte nach einer kleinen Pause hinzu: »Ich hätte nichts dagegen — bereitet Ihnen das etwa Sorge?«
    »Tut es, jawohl.«
    »Angst um Ihren guten Ruf?«
    »Nein, um Ihren.«
    Sie sagte: »Papa will auch herkommen, er wird gegen Mitternacht hier sein.«
    »Womit kommt er?«
    »Flugzeug.«
    »Woher wußten Sie, in welchem Autohotel ich abgestiegen bin?«
    »Habe sie alle abgeklappert, bis ich Sie fand. Vier sind's aber nur, und hier bin ich erst beim zweiten.«
    »Weshalb kommt Ihr Vater her?«
    »Ihm Wird wohl der Boden zu heiß.«
    »Was hat sich denn inzwischen entwickelt?«
    »Mr. Crumweather rief mich an und bat mich, morgen nachmittag um zwei Uhr zu ihm ins Büro zu kommen.«
    »Fahren Sie nicht hin.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich vermute, daß er die noch fehlenden Briefe hat und im Begriff ist, die Daumenschrauben anzuziehen.«
    »Meinen Sie, daß er alle Briefe gehabt hat?«
    »Ja.«
    »Also glauben Sie nicht, daß die Detektive der Staatsanwaltschaft damit ein Geschäft gemacht haben?«
    Ich antwortete kopfschüttelnd. »Wenn Sie schon hergekommen sind, dürfen Sie es sich auch gemütlich machen und vergnügt sein.«
    »Donald, Sie haben getrunken!«
    »Und wie!«
    »Was war denn der Anlaß zum Feiern?«
    »Hatte eine Sitzung mit einem Schnapsschmuggler.«
    »Haben Sie welchen mitgebracht?«
    »Nur, was ich davon in mir trage.«
    »Es riecht, als sei das eine ganze Menge.« Sie kam näher und schnupperte. »Und Knoblauch noch dazu!«
    »Stört Sie das sehr?«
    »Überhaupt nicht. Ich bin nur böse, weil Sie mich nicht mitgenommen haben. Zigarette da, Donald?« fragte sie. »Ich war so aufgeregt, als ich Sie eben ankommen hörte, daß ich meine Handtasche liegenließ.«
    »Wo denn?«
    »In der Kabine nebenan.«
    Ich reichte ihr eine Zigarette. »Ist Geld darin?« fragte ich.
    »Etwas.«
    »Wieviel?«
    »Sechs- oder siebenhundert, genau weiß ich's nicht.«
    »Dann holen Sie lieber die Tasche.«
    »Oh, die nimmt schon keiner weg. Nun sagen Sie mir aber, Donald, weshalb Sie wirklich hierher fuhren.«
    »Ich wollte Material gegen Crumweather auftreiben.«
    »Und weshalb?«
    »Damit ich, wenn er Druck auf Sie ausübt, ihn in die Zange nehmen kann.«
    »Werden Sie das können?«
    »Weiß noch nicht. Er ist ein gerissener Kunde.«
    »Dies ist doch die Gegend, wo Roberts Firma die Ländereien hat, nicht wahr?«
    »Sind Sie denn darüber im Bilde?«
    »Nur ganz allgemein. Was Robert mir selbst erzählt hat.«
    Ich sah sie an. »Ich muß Ihnen jetzt eine Frage stellen, die Sie vielleicht nicht beantworten möchten.«
    »Lassen Sie das lieber, Donald, wir verstehen uns doch so gut. Ausfragerei hasse ich.«
    »Warum denn?«
    »Gewiß, weil ich gern unabhängig sein und ein Leben nach eigener Fasson führen will. Wenn man mir zuviel Fragen stellt und mich zum Antworten drängt, habe ich das Gefühl, mein Privatleben zu verlieren. Ist mir der Fragende sympathisch, dann antworte ich, aber hinterher bereue ich's doch. So bin ich schon immer gewesen.«
    »Trotzdem werde ich meine Frage stellen.«
    »Und?«
    »Haben Sie Ihrem Stiefbruder jemals Geld gegeben?«
    Alta zog die Brauen zusammen. »Vermutlich will Papa das wissen«, sagte sie.
    »Nein, ich.«
    »Jawohl«, gab sie zu.
    »Viel?«
    »Nein.«
    »Geld als Einlage in seine Firma?«
    »Nein, keinen Cent. Nur so viel, daß er nicht in Bedrängnis geriet und sich weiterhelfen konnte, als Papa ihm jede Unterstützung entzog.«
    »Wieviel?«
    »Muß ich das beantworten?«
    »Ja.«
    »Ich will es aber nicht.«
    »Ich bestehe darauf.«
    »Wenn Sie mich zwingen, sage ich's, doch es wird Ihnen nachher leidtun.«
    »Wieviel also?«
    »Ungefähr fünfzehntausend Dollar.«
    »In welchem Zeitraum?«
    »Etwa im Lauf von zwei Monaten.«
    »Wann gaben Sie ihm zuletzt etwas?«
    »Als er seine neue Tätigkeit aufnahm.«
    »Und seitdem nichts mehr?«
    »Nein.«
    »Er verlangte aber auch dann noch Geld, nicht wahr?«
    »Ja. Und das erbitterte mich. Verstehen Sie recht, Donald — ich mag ihn im Grunde nicht leiden und finde, er ist ein Ekel, aber schließlich gehört er zwangsläufig zum Familienkreis, und ich muß möglichst gut mit ihm auskommen oder mich von der Familie trennen.«
    »Und weshalb tun Sie das nicht?«
    »Weil Papa alles so schrecklich verpfuscht hat.«
    »Meinen Sie damit seine zweite Ehe?«
    »Ja.«
    »Wie wurde er denn in die hineingelockt?«
    »Das weiß ich wirklich nicht, Donald — ach, es ist so scheußlich, darüber zu reden.«
    »Reden

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