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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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antwortete ich.
    »Was wird hier getrieben?«
    »Sie schürfen nach Gold, anscheinend nur mit Bohrern. Für einen Boden, der nur noch wenig Gold pro Kubikmeter ergibt, braucht man nur wenig Gold, um eine angebliche Fundstelle zu >salzen< — und man kann dieselbe Goldmenge immer wieder benutzen.«
    »Wieviel ist das denn?«
    »Weiß ich nicht. Der Wert beträgt schätzungsweise nur einige Dollar.«
    »Wie stark >salzt< denn die Gesellschaft ihre Bohrstellen?«
    »Offenbar ziemlich kräftig.«
    »Und wie soll das weitergehen?«
    »Die Manager werden alles Geld der Aktionäre einstreichen und damit türmen. Einen Bagger einzusetzen, würden die nie riskieren. Täten sie das nämlich, dann ergäben sich in der Ausbeute so krasse Unterschiede, daß der Schwindel mit dem >Salzen< leicht nachzuweisen wäre.«
    Er biß die Spitze einer Zigarre ab und rauchte eine Weile schweigend. Zweimal sah ich, wie er über den Rand seiner Brille Alta musterte.
    »Nun?« fragte ich unvermittelt.
    »Wonach fragen Sie?«
    »Jetzt wären Sie mit einer Aktion an der Reihe«, erwiderte ich.
    »Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Kommt ganz darauf an, was Sie zu unternehmen gedenken.«
    »Ich überlasse alle notwendigen Maßnahmen Ihnen, zumal da ich davon überzeugt bin, daß Sie uns schützen können.«
    »Sie vergessen, daß ich morgen um diese Zeit wahrscheinlich bereits in einer Zelle sitze und mir ein Mordprozeß droht.«
    Alta Ashbury atmete unwillkürlich laut, einen Aufschrei unterdrückend.
    Ihr Vater streifte sie mit einem Blick, sah wieder mich an und sagte: »Was schlagen Sie vor?«
    »Wie wichtig ist es Ihnen, daß Robert Peinlichkeiten erspart bleiben?« fragte ich.
    »Verdammt wichtig. Ich betätige mich mit drei Teilhabern doch selbst propagandistisch für Aktienverkäufe. Wenn jetzt etwas Dummes passierte, das mein Boot ins Schaukeln brächte, käme ich in eine üble Lage — nicht finanziell, aber die Leute würden mich schief ansehen. Jedesmal, wenn ich den Klub betrete, würden die gerade geflüsterten Gespräche verstummen. Die kleinsten und schäbigsten Rufmordprozeduren würden sich vor meinen Augen abspielen, während ich immer so getan habe, als wüßte ich von der Geschichte überhaupt nichts.«
    »Es gibt nur eine Methode, nach der Sie verfahren könnten.«
    »Und welche?«
    Nachdenklich fuhr ich fort: »Wir könnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    »Welche wäre dann die zweite?«
    »Oh, die gerät nur nebenbei unter die Klappe.«
    Alta hob ihre Tasse zur Seite, neigte sich über den Tisch und sagte: »Papa, sieh mich mal an. Du machst dir Sorge, weil du glaubst, ich hätte mich in Donald verliebt, stimmt's?«
    Ashbury hielt ihren Blick ruhig stand. »Ja«, gab er zu.
    »Ich selbst glaube das aber nicht. Jedenfalls versuche ich, es nicht zu glauben. Donald hilft mir und ist dabei ein Gentleman.«
    »Mir ist inzwischen klargeworden«, sagte Ashbury bitter, »daß du ihn ins Vertrauen gezogen hast, mich jedoch nicht.«
    »Stimmt, Papa. Das hätte ich tun sollen. Wenn du willst, hole ich es jetzt nach.«
    »Nicht jetzt. Später vielleicht«, sagte er. »Donald, welche Idee hatten Sie?«
    Etwas hitzig antwortete ich: »Ich renne nicht den Millionen oder Hunderttausenden oder wieviel die Ashburys auch besitzen mögen, nach. Ich habe mich bemüht, Ihnen reelle Dienste zu leisten, wollte für Sie...«
    Seine Hand legte sich auf meinen Arm, und die Finger packten fester zu, als er mich unterbrach: »Ich beschwere mich ja auch nicht über Sie, Donald. Vielmehr über Alta. Meistens scharen sich die Männer um sie und tanzen nach ihrer Pfeife. Wie sie dann mit denen umspringt, ärgert mich stets, aber mein Ärger gilt nicht ihr, sondern den Männern, weil die sich so herumkommandieren lassen.« Er drehte sich plötzlich Alta zu: »Dir wird es vielleicht eine Last von der Seele nehmen, wenn ich dir jetzt mitteile, daß ich, ehe ich nach hier abfuhr, deiner Stiefmutter erklärt habe, sie könne sich zwecks Scheidung mit ihrem Anwalt besprechen, ohne Aufsehen nach Reno fahren und ihren Sohn mitnehmen. — Nun also, Donald, was für eine Idee hatten Sie?«
    Ich erklärte: »Der leitende Kopf hinter all diesen Manövern ist ein Rechtsanwalt namens Crumweather. Ich hatte gehofft, das Unheil abwenden und den Mann in die Zange nehmen zu können. Von einem Ende her kann ich das auch, aber vom anderen nicht. Es sind zu viele Aktien verkauft worden.«
    »Wie viele?«
    »Das weiß ich nicht, jedenfalls ein ziemlicher Stapel. Es

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