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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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euch Bullen auf zehn Kilometer Entfernung.
    Die Kleine bekommt ihr nie im Leben …«

Kapitel 14
     
    Vor ihnen stand der Schatz. Ehrfürchtig öffnete Celine die Schatulle und klappte sie gleich wieder zu. Wie schon einmal … mit einem stolzen Lächeln lehnte sie sich zurück.
    » Celine, sie ist nicht aus Papier, so schnell fällt sie nicht auseinander.«
    » Blödi!«
    Sie befanden sich in der technischen Fachhochschule von St. Gallen. Im Institut für Materialp rüfung empfing sie Dr. Suerli. Ein erfahrener Ingenieur für mechanisch-technologische Untersuchungen und Doktor der Geologie. Zwei Tage hatte er das sonderbare Stück zur Begutachtung. Dr. Suerli erhält jährlich hunderttausend Euro Forschungsgelder von der Familie Dubloné.
    Dafür führt er immer mal wieder Altersbestimmunge n und Materialuntersuchungen an Fundstücken durch. Vieles lag nicht einmal in seinem Fachgebiet, er suchte immer einen Weg, ihnen Hilfestellung zu geben.
    » Da haben Sie aber ein geschichtsträchtiges Zeugnis angeliefert, Frau Baronin. Schade, dass ich zum Stillschweigen verpflichtet bin. Ich denke, das gute Stück würde in der musealen Zunft erhebliches Aufsehen erregen.«
    Celine und Pierre schmunzelten sich an.
    »Wie immer habe ich Ihnen ein handschriftliches Gutachten erstellt, es gibt keinerlei digitale Aufzeichnungen oder Fotos. Alle Komponenten zusammen sind höchst interessant, sie vereinen mehrere Zeitepochen. Die inneren fünf Täfelchen sind aus Blei. Sehr gut zu bestimmen, auf etwa tausendfünfzig Jahre nach Christus. Die Metallurgie liefert uns in diesem Fall eindeutige Fakten. Details entnehmen sie bitte dem Dokument. Die Holzschatulle ist aus Eichenholz, die äußere Lackierung eine Mischung aus Pech und Harzen. Insgesamt etwas schwerer einzugrenzen, etwa aus der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts.
    Die Röntgenfluoreszenz analyse brachte sichere Fakten, diese entnehmen Sie bitte auch dem Dokument. Sicherlich werden Ihnen die diversen Inschriften und Zeichen auch noch so einiges verraten.
     
    Das ist ja nicht Gegenstand meiner Analyse und leider auch nicht mein Fachgebiet. Äußerst ärgerlich ist, dass ein Vandale ein Schloss auf der Vorderseite eingebaut hat. Die vier Metallkanten an den Ecken sind auch neueren Datums. Wohl in den letzten hundert Jahren angebracht, sicherlich wurde zur selben Zeit dieser gewöhnliche Schließmechanismus eingebaut. Laienhaft. Ich vermute, dass das intelligente Objekt von einem dummen Subjekt mit Gewalt geöffnet wurde, weil er den ursprünglichen Mechanismus nicht kannte. Er wollte unbedingt an den Inhalt … ich zeige es Ihnen.«
    Er str eifte erst seine Latex-Handschuhe über, öffnete den Deckel und entnahm die Bleitäfelchen.
    » Sehen sie hier.
    An der Oberseite wurde mit einem harten Gegenstand der Deckel aufgehebelt, diese einkerbenden Spuren bezeugen es. Das alte Schließsystem, dahinter ist ein verborgenes Labyrinth von teilweise umbauten und sichtbaren Riegeln. Der reine Wahnsinn! Eine geniale Konstruktion eines Meisters, nein, mehr ein künstlerisches Wunderwerk. Das funktioniert jetzt nicht mehr. Diese Holzriegel, hier außen im Deckel als Tiere verkleidet, verschieben sich nach links und rechts. Im Inneren verriegelt es ein oder mehrere Geheimfächer oder Ebenen. Ein ausgeklügeltes System, komplex und irreleitend. Die fünf Täfelchen haben eine Gesamthöhe von fünfzehn Zentimeter n. Die Schatulle ist aber sechsundreißig Zentimeter hoch. Ich konnte chemische Spuren von Gold nachweisen, also wird das edle Metall innen etwas umhüllen oder vielleicht liegt etwas Besonderes darin? Man müsste sie in all ihre Einzelteile zerlegen, um es tatsächlich herauszufinden. Diese Entscheidung obliegt natürlich Ihnen ganz allein.
    Dieses Objekt ist ein es der interessantesten, die ich in all den Jahren für Sie prüfen durfte. Wirklich fantastisch! Ich hoffe, ein wenig beim Enträtseln geholfen zu haben. Vielleicht offenbart Sie Ihnen ja ein außergewöhnliches Geheimnis.«
    »Lieben Dank, Dr. Suerli.«
     
     
    Sie standen auf, Pierre verstaute alles in den Transportkoffer und sie verabschiedeten sich.
    Draußen warf Celine Pierre den Autoschlüssel zu.
    » Fahre du, ich muss nachdenken und telefonieren.«
    »Sehr gern.«
    Er öffnete den Kofferraum des Aston Martin DB9 per Knopfdruck und legte die Schatulle hinein. Sie saßen im Auto, Pierre drückte den Startknopf noch nicht, fuhr nicht los, weil Celine etwas erwähnte, das ihn irritierte.
    » Die Täfelchen sind doch

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