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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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seltsamen Trieben. Er hat Unterlagen, die bew eisen, dass der World- Automobile-Club nur Tarnung für eine Gruppe von Sadisten und Teufelsanbetern ist. Keine harmlosen, verschleierten Sex-Spielchen. Nein, ihr sollt sogar Opferkult an Kindern zelebrieren. Ich habe eine Akte im Computer einsehen können, er hat einiges an Bildmaterial gesammelt. Auf einem Schloss in Frankreich und in euren Autohallen rund um den Globus sollt ihr regelmäßig perverse, okkulte Handlungen vollziehen. Und er ist weiterhin davon überzeugt, dass ihr hinter den seltsamen Todesfällen steckt.
    Was soll ich denn nun glauben? Sage mir, dass es nicht wahr ist. Beweise es!«
    James sah sie durchdringend an, sie erschrak ein wenig.
    » Glaubst du immer, was du siehst und hörst? Handelst du jetzt in diesen Moment rational oder mehr emotional?
    Wo ist deine intelligente Herangehensweise an komplexe Situationen, die dich in New Orleans ausgezeichnet ha t, nur geblieben?
    Du enttäuschst mich! Du müsstest es doch besser wissen, wie oft Unterlagen gefälscht und manipuliert werden, in all en Bereichen der Gesellschaft. Viele Menschen lassen sich von gewaltigen Bildern und angeblichen Fakten irreleiten. Man kann solch eine Beweisführung grandios manipulieren, heute viel leichter als noch vor fünfundzwanzig Jahren. Durch technische Hilfsmittel der Digitalisierung, Bildbearbeitungssoftware, Hochleistungscomputer und kranke Menschen, die damit gut umgehen können.
    Sie haben S paß daran und machen es einfach so oder sie lassen sich sogar für diese Betrügereien fürstlich bezahlen. Oder sie sind Angestellte eines Geheimdienstes, einer anderen Behörde oder Institution.
     
     
    Die Motive liegen im Verborgenen oder werden oft auch offen gezeigt.
    Sie sind politisch, es geht um Wirtschaftsinteressen, um Geltungsbedürfnis, Machtgier, Hass, Eifersucht, Neid, Stolz, Verblendung oder auc h nur um verletzte Eitelkeit oder verschmähte Liebe. Auf alle Fälle eine grausame Möglichkeit, zu Felde zu ziehen. Mit dem Internet hast du dann heute auch noch ein Medium, um Nachrichten weltweit in kürzester Zeit zu verbreiten.
    Du brauchst heute keine große Tageszeitung mehr, vor allem keinen politisch neutralen Chefredakteur, der vernünftig recherchiert oder einfach nur moralische Bedenken äußert. Das ist n icht erwünscht und nicht nötig.
    Das geht im Internet viel besser. Halleluja!
    Das Gefährliche daran ist nur, dass man so manipulierte Bilder und T exte erst mal lanciert und sie ungefiltert einer großen breiten Masse zugänglich macht.
    Ob gut oder schlecht, richtig oder falsch - we n interessiert das schon?
    Heute passt dieser Spruch leicht abgewandelt noch viel besser:
    Das Wort und Bild ist mächtiger als das Schwert! Alles, was er dir in Bildern gezeigt hat, ist manipuliert oder arrangiert.
    Jedes Wort auf irgendwelchen Dokumenten von seinem oder dienstbaren, verwirrten Gehirnen nur ausgedacht.
    B itte geh jetzt, dein Chauffeur wartet schon.«
    Draußen hatte ein Wagen vor dem Haus gehalten, man konnte es nicht hören.
    Eine Überwachungskamera zeigte ihm an einem Monitor, der nicht in ihrem Blickfeld lag, den Besuch an.
    » Ich will aber nicht mehr gehen.«
    » Dann gehe hinaus und sage dem Typ, dass du noch ein wenig Small Talk mit dem perversen Professor abhalten möchtest, und ich dich dann in die Stadt fahre, nachdem ich dir von unseren Dämonen erzählt habe.«
    James lächelte sie honigsüß an.
    Samantha stand auf, ging nach draußen und war zwei Minuten später wieder bei ihm.
    »Hast du Hunger ?«
    Sie nickte lächelnd.
    »Gut, dann lasse ich uns ein paar Sandwiches machen.
    Ich muss duschen, ein Telefonat führen und uns eine Flasche Wein aus dem Keller holen. Mache es dir vor dem Kamin auf dem Sofa bequem, zieh deine Schuhe aus, nimm eine Decke und mummle dich schön ein.
    Ich brauch e eine kleine Weile.«
    Samantha entschwand in Richtung Sofa , wie er es eben gesagt hatte.
    S ie würde bei ihm schwach werden, jetzt wusste sie es genau. Mehr als eine Stunde dauerte sein Telefonat. Als er aus seinem Büro zurück ins Wohnzimmer kam, befand sich vor ihr auf dem Tisch ein leer gefegter Teller und sie schlief tief und fest. James füllte ein Glas mit Bordeaux, setzte sich gegenüber auf einen Sessel und betrachtete sie. Er hatte sich in eine völlig fremde Frau verliebt, nicht von ihrer vorhandenen Schönheit inspiriert, nein es war ihre Persönlichkeit. Bei ihrem Äußeren würde jeder Mann schwach werden, aber nicht James. Er war sich

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