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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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nach. Heinz dachte an die innere Zerrissenheit aller.
    Einer von ihnen starb, seltsam erscheinende, rationale Entscheidungen standen an. Gerade bei Irvine, weil es keine lebenden Verwandten mehr gab.
    Das Leben am Ende ist immer ein Trauerspiel mit Folgen. James dachte just in diesem Moment an seine verstorbene Frau, seine große Liebe, mit der ihm nur elf irdische Monate vergönnt waren. Das Drama lag nun schon acht Jahre zurück. Er kämpfte sich zu seinem Haus zurück, wild entschlossen, sich so abzulenken. Es ging über Stock und Stein, ein Strauch wurde ihm fast zum Verhängnis. Gerade so konnte er einen Sturz verhindern. Nun fuhr James wieder gemächlich, die letzten hundert Meter fast im Schritttempo. Sein Herz pochte wild durch das zackige Treiben mit dem Bike, und weil er seinen Porsche Panamera vor der Tür stehen sah. An diesem lehnte sich ein teuflisches Geschöpf oder doch ein Engel an. Er musste laut über sich selbst lachen. Sie sah einfach atemberaubend aus.
    » So sportlich?«
    » Ein Mann meines Alters muss auf sich achten. Warum hast du nicht geklingelt?«
    » Ich bin gerade ausgestiegen und sah eine Staubwolke. Erst dachte ich, da kommt ein Pferd mit Reiter, aber dann erkannte ich deine Konturen.«
    » Kein Pferd, nur ein Drahtesel mit noch einem oben darauf.«
    Sie lachten beide verhalten.
    James rollte ganz dicht an sie heran, nahm den Helm ab und küsste sie.
    Samantha drehte den Kopf leicht zur Seite.
    » James, das geht nicht.
    Ich bin nur hergekommen , um dein Auto wiederzubringen und dir etwas zu geben. Ich werde gleich von einem Mitarbeiter abgeholt und habe mir dafür eine halbe Stunde erbeten.«
    » Dann komme kurz herein, wir trinken etwas.«
    » Nein! Bitte, mache es mir nicht noch schwerer als es ist.
    Lass e uns hier draußen reden.«
    » Sorry, aber ich muss etwas trinken.
    Ich schwitze ein wenig.«
    James ging zur Haustür, hielt seinen Daumen an den Scanner, sie öffnete sich und er ging hinein. Samantha trottete missbilligend hinterher. Seine gute Fee brachte Eistee, sie saßen wieder am Esstisch. Samantha öffnete ihre Handtasche und holte einen Gegenstand heraus, der in einem seidenen Halstuch eingewickelt war.
    » Das könnte mich meinen Kopf kosten. Es ist mir aber gleichgültig. Ich habe sowieso meine Kündigung eingereicht, also alles halb so schlimm!«
    James nahm das Geschenk an, es war ein von ihr getragenes Seidentuch, ihr Duft wehte ihm entgegen. Es kribbelte sofort in seiner Lendengegend. Als er es auswickelte, waren diese Gedanken sofort verflogen. Seine Augen wurden nun schon innerhalb weniger Minuten ein weiteres Mal feucht und er melancholisch. Hier an dieser Stelle setzte eine komplexe Trauer ein. James riss sich zusammen, dennoch kullerten ein paar Tränen seine Wangen herunter. Samantha streichelte zärtlich diese Stellen.
    » Was hast du? Ich wusste ja, dass du diesen Dolch erkennen würdest, aber was löst er in dir aus?«
    Jetzt war er wieder verunsichert, was ihre Person angeht. Wollten sie sehen, wie er darauf reagieren würde? Oder sollte es doch eine wichtige, ehrliche Geste ihrerseits sein?
    »Wo hast du ihn her?«
    » Aus Kanada, Ermittler haben ihn in einem Hotel in Brandon gefunden. Er lag im Koffer zwischen allerlei Anziehsachen eines Thomas Sicker. Wir haben diese Person aber nicht gefunden. Er ist in laufende Ermittlungen gegen den WAC verstrickt gewesen, die ja dann auf Anweisung von ganz oben sämtlich eingestellt wurden. Nicht auf Anordnung von Minister Sarkos, sondern weil unser Präsident ihn dazu genötigt hat. Eure Macht und Einfluss ist wirklich beeindruckend und zugleich beängstigend. Dieser Dolch ist aus massivem Gold, was hat er für eine Bedeutung? Erst habe ich gedacht, es wäre ein Brieföffner mit Scheide.«
    » Samantha, ich danke dir für dieses Geschenk, wie du schon geahnt hast, bedeutet er mir eine Menge.«
    Sie schaute ihn mit großen Augen an.
    »Ich bin völlig neben der Spur. Mein inneres Gleichgewicht ist verloren gegangen. Ich habe ein so gutes Gefühl bei dir, wie noch bei keinem anderen Mann in meinem Leben. Verrückt, ich weiß. Sarkos hat mich wieder völlig aus der Bahn geworfen.
     
    Ich wollte ihn eigentlich nicht mehr sprechen, nur meinen Rücktritt einreichen und den Dolch holen. Er hat mich aber über zwei Stunden zugetextet und mir Beweise vorgelegt. Auch wenn er vom Präsidenten genötigt wurde, seine Unterlagen sind erdrückend und da wird auch noch was nachkommen.
    Ihr seid eine geheime Gesellschaft mit

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