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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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dass nicht nehmen. Kämpft, beißt und kratzt. Ich habe es leider krankheitsbedingt nicht mehr umsetzen können. Vielleicht ist ja auch schon einer von euch beiden tot, dann habe ich mich halt wieder mal geirrt und das Glück ist an euch vorbeigelaufen.
    Wenn ihr den Koffer in euren Händen haltet, müsstet ihr so um die Mitte fünfzig sein. Das war auch meine beste Zeit … i n diesem Sinne.
    William Peckington
     
    » Ihr Gesicht spricht Bände, Sebastian.
    Was sa gen Sie denn zu diesen Zeilen?«
    » Es ist irgendwie – unfassbar.«
    » Ja stellen Sie sich mal vor, wie wir beiden Hübschen uns in diesem Moment gefühlt haben. Unsere Mütter haben unseren Erzeuger verschwiegen, weil sie wohl Angst vor William hatten. Er war kein Kind von Traurigkeit. Auch das haben wir noch in Erfahrung gebracht. Malcolms Mutter hat ihm erzählt, dass sein Vater bei einem Brand ums Leben kam. Von Beruf Feuerwehrmann - ein Held!
    Meine Mutter war wieder einmal kreativer.
    Sie hat mir erzählt, dass sie nicht weiß, wer mein Vater war. Es wäre in Ausübung ihrer Pflichten geschehen … so ziemlich jeder ihrer damaligen Freier könnte infrage kommen! Ihr wäre bei einigen das Kondom geplatzt. Das war echt nett. Immer, wenn ich durch Londons Straßen lief, stellte ich mir vor - welcher von den Gestalten mein Dad sein könnte. Kein schönes Gefühl, aber irgendwann ist auch das in Vergessenheit geraten. Kommen wir mal zum Ende; wir haben recherchiert und uns vorbereitet. Malcolm kennt Kowalsky, weil er sich mal Geld von ihm geliehen hatte.
    Ich kenne ihn und seine beiden Affen von Söhnen auch schon ein paar Jahre, er hat für mich Geld von säumigen Mietern eingefordert. Malcolm hat diesen Typen von Sothebys ins Spiel gebracht. Ich versichere Ihnen, dass es nicht unsere Absicht war, dass diesem Mann Leid zugefügt wird. Ich habe nur aus Erklärungsnöten zu Kowalsky gesagt, dass der Zwerg von Sothebys nicht mehr Informationen über die Familie Dubloné geliefert hatte.
    Das war aber auch alles.
    Dass die ihm als Sündenbock die Beine brechen, ist so krank. Als wir das erfahren haben, fanden wir das auch nicht lustig. Der alte Kowalsky ist wegen seiner Tochter völlig ausgetickt. Er hat mir ein Strafgeld aufgebrummt, in Höhe der vollen Kaufsumme. Von dem Jaguar habe ich ihm nichts erzählt, sonst hätte er mir den auch noch weggenommen. Der ist brandgefährlich, seine prolligen Söhne sind auch Psychopathen, ihr könnt froh sein, dass die im Knast sitzen. Die machen auch vor euch Superreichen nicht Halt.
    Ich bin zwar gut mit dem Alten ausgekommen, aber ein Problem wollte ich mit ihm nicht haben. Malcolm kann da ein Lied von singen. Aber lassen wir das Thema. Wir haben nicht geahnt, dass diese dumme Aktion so aus dem Ruder laufen würde.
    Eigentlich sollte niemande m etwas geschehen, das war dumm und abstrakt. Der Apfel fällt wohl doch nicht weit vom Stamm. Wir möchten jetzt nur noch, dass sie alle diesen Sachverhalt prüfen und uns wohlwollend entgegenkommen. Wir denken, dass wir ein wenig Glück verdient haben. Unser Leben wäre ja gänzlich anders verlaufen, wenn wir den Hintergrund der Familie Peckington hätten nutzen dürfen. Leider ist das Leben meistens grausam. Wie gesagt, es tut uns leid, dass wir nicht direkt mit der Bruderschaft in Kontakt getreten sind und die Angelegenheit vorgetragen haben. Wir möchten nur ein kleines Stück von dieser leckeren Torte abhaben, und das, wie wir finden, zu Recht.«
    Malcolm nickte immer wieder zustimmend, als wenn jemand an einer Schnur in seinem Nacken zog.
    » Meine Herren, ich muss sagen, das ist eine fantastische Geschichte. Warum Sie es uns und Ihnen selbst nicht leichter gemacht haben, kann ich nicht nachvollziehen. Ich werde die Kopie des Briefes und das Band mitnehmen, dann werden wir weitersehen. In Kürze sind alle Clubmitglieder hier in London, dann wird unser Präsident sicherlich ein Gespräch mit Ihnen suchen.
    Wir werden die Fakten überprüfen. Mr. Higgins , geben Sie mir Ihre Handynummer, wir werden Sie einen Tag vor dem Gesprächstermin anrufen.«
    George gab ihm seine Nummer.
    Als Sebastian wieder im Auto saß, fuhr er direkt zum Luton-Airport, wo das Flugzeug des WAC schon auf ihn wartete. Zweieinhalb Stunden später saß er mit Franck, Celine und Pierre im Clubzimmer des Châteaus, erzählte ihnen von den beiden und spielte das Band vor. Franck verzog seltsam sein Gesicht, als er ihnen ein wenig Geschichte des Clubs vortrug. Schwermut schwang in seiner Stimme

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