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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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seinem Großvater vor sich auf dem Schreibtisch liegen und las darin:
    London, 14.07.1922
    Viel Zeit bleibt mir nicht mehr.
    Jeder meiner getreuen Gefährten arbeitet an seinen Schriften.
    Ich muss also voranschreiten …
    So muss ich mich zwingen, meine Gedanken zu sammeln. Es fiel mir immer leicht zu denken und zu formulieren, nur im Moment nicht, habe ich es verloren?
    Können die Farben einfach so entfliehen?
    Ich deute nu r noch schwarz, ein wenig grau.
    Warum schenkte mir Gott nur solch einen Sohn?
    Es wäre alles leichter. Welcher Mensch kann die Last zwei solcher teuflischer Gewichte ertragen? Goldaugen, der Hölle entsprungen und ein Kind, das vor allem Guten seine Ohren verschließt.
    Arme Soph ie, ich bin dir so nah und doch in Wirklichkeit schon im Schattenreich …
     
    Wir werden Großes schaffen, das auf alle Zeit Bestand haben wird. Von nun an ist nicht mehr jeder Einzelne seines Glückes Schmied. Wir schmieden zusammen - Grundlagen für einen freien Geist, der sich entwickeln kann und auf einen Fundus aller Stärken – jedes Einzelnen und allen Gemeinsamen - zugreifen kann. Ein unsichtbarer Ring der Verbundenheit soll alle vereinen und den Kreis so schließen, dass kein niederer Mensch ihn zerbrechen kann. Geformt aus ehrlichem Gefühl der Güte und ehrbaren Absichten. Im Inneren glänzender als jedes Gold und fester in sich als jeder Diamant. Wir ziehen Lehren aus der Geschichte, der Philosophie und allen Denkens. Das Sieb und Raster zu durchdringen wird nicht vielen gelingen.
    Wir entnehmen das Beste aus den Natur- und Geisteswissenschaften und manifestieren es in den Köpfen. Für die, die verstehen, wir d es leicht werden, weil Schwächen eines jeden keine Bedeutung für oder Einfluss auf die Gemeinschaft haben werden. Wir vermeiden Fehler im Aufbau aller Regeln, die nur schnüren und erdrücken. Das Fundament für eine dauerhafte Haltbarkeit der Bruderschaft muss das mögliche Scheitern aller noch so guten Gedanken ins Kalkül ziehen.
    Es liegt in der Natur des Menschen zu scheitern, sich falsch im Sinne der Ethik zu verhalten und letztlich sich selbst zu enttäuschen. Gerade , wenn es um große Geldmittel geht.
     
     
     
    Dies ist zu berücksichtigen, dann werden wir für die verbliebenen und künftigen Männer des gerechten Weges ein Regelwerk schaffen, wo so ziemlich alle Facetten des Wesens Mensch bedacht wurden. Der Einzelne bleibt einzeln und ist dennoch ein Stück des starken Ganzen.
    Große Aufgaben erfordern starke Naturen, sie umgeben mich, zwei nicht mehr … schon wie der sind sie in meinen Gedanken.
    Können wir diese Lücken schließen, ja! Seltene Rohdiamanten wurden ewiglich gefunden, sie sind da draußen, sie zu schleifen, wird mir aber nicht mehr vergönnt sein …
    George war ergriffen und legte das Buch beiseite. Jetzt merkte er erst, dass ihm Tränen übers Gesicht liefen. Wann hatte er das letzte Mal geweint?
    Er konnte sich nicht erinnern.
    »Franck du bekommst es bei nächster Gelegenheit. Auch wenn du nie wieder mit mir sprichst. Das ist ein Versprechen!«

Kapitel 26
     
    Drei Tage später …
     
    » Ich weiß, dass es innerlich in euch brodelt und ihr ungeduldig auf meine Version der Geschehnisse wartet. Zu Recht …
    Es sind keine Visionen, das schicke ich schon mal voraus. Ich wollte es euch nicht im Château oder an einem anderen Ort erzählen, es muss hier an dieser Stelle sein.«
     
    Auf Wunsch von Celine hatten sich Franck und James mit einem Picknickkorb bewaffnet.
    Eine flauschige Decke brauchten sie nicht, weil dort eine prächtige Teakholzsitzgruppe a ufgestellt war. Sie befanden sich etwa einen Kilometer vom Schloss entfernt, kurz vor einer Klippe. Diese Stelle war schon immer eine Art persönliche Aussichtsplattform der Familie Dubloné. Es war später Nachmittag, die glutrote Sonne begann optisch hinreißend, im Meer der Biskaya zu versinken. Diesen Anblick kannten alle drei zur Genüge, daran konnte man sich nie sattsehen, es eröffneten sich jedes Mal neue Perspektiven.
    Heute standen aber die vielen verschiedenen Farbnuancen des Himmels und des rauschenden Meeres nicht im Fokus ihres Interesses.
    Es war aber nicht Celines Absicht, sie melancholisch zu stimmen. Jeder des Trios saß in einem dicken Sessel, alle hatten ein Glas Rotwein in der Hand, sie prosteten sich zu. »Danke, dass ihr meinen kleinen Spleen mitmacht, auch wenn der Grund ein anderer wäre, hätte ich großen Spaß daran, mit euch beiden Rittern der Neuzeit hier zu sitzen.
    Was

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