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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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angerufen, dass er endlich mal hochkommen sollte. Auch Forscher und Entdecker müssten mal was essen. Uns Dreien wäre es auch nicht anders ergangen, er blieb dran, weil seine Intuition ihn nicht losließ.
    Sicherlich habe ich die Symbolik bei unseren Untersuchungen entdeckt und ihm eine mögliche Erklärung geliefert, aber der technische Part - liegt ihm halt mehr . Pierre zeigte mir seine schematische Zeichnung, sie war schlüssig. Also gingen wir in den alten Stall und holten die Schatulle heraus. Und? Ihr müsst Geduld haben … (Ihre Augen funkelten.)
    Für mich ist die Schatulle vergleichbar mit dem Rubik-Würfel. Die meisten Menschen, mich eingeschlossen, hätten Jahrhunderte an den vier Fabelwesen gedreht, gezerrt und nichts hätte sich bewegt! Pierre entnahm die Bleiplatten und legte sie beis eite. Er drehte das Einhorn und den Greif so, dass sie sich anschauen. Zog gleichzeitig den Schwanz des Drachens, dieser ziert ein Mini-Symbol eines Dreiecks. Ich lieferte Pierre meine Erklärung, dass es ein semiotisches Dreieck sein könnte. Er kombinierte die beiden für ihn guten Fabelwesen und den markierten Schwanz des Drachen als bildliche Hilfsmittel und er lag richtig. Ich lag auch nicht weit weg, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es so schnell oder überhaupt herausgefunden hätte. Ja, der Kleine besitzt ein Entdecker-Gen. Eure Gesichter werden immer besser, ich hätte einen Fotoapparat mitnehmen sollen.
    Wie wir es vermutet hatten, schwang der höher gelegene Boden zur Seite. Ähnlich wie das System eines Rollladen s.
    Dann drehte er sie wieder voneinander weg, gleichzeitig den kleinen Flügel des Lindwurms, der ziert ein Mini-Symbol eines Kreises und der Boden verschloss sich wieder. Wie von unsichtbarer Geisterhand gezogen , es sah sehr beeindruckend aus.
    Dieses Symbol ist schwierig un d zu vieldeutig, es könnte ein Ring gemeint sein und für Geschlossenheit stehen, dazu tendiere ich. Oder doch für den Mond oder die Sonne oder, oder …
    Die ganze Schatulle ist ein Mysterium!
    Wir haben ja alle schon diverse Superlative verwendet, sie alle beschreiben sie nur annähernd. Der sie erdacht hat, ist einerseits ein Genie und andererseits derjenige, der sie gebaut hat. Dass nach den vielen Jahrhunderten der Mechanismus noch funktioniert und vor allem, wie alles auf so geringem Raum funktionieren kann, dafür reicht mein technisches Verständnis bei Weitem nicht. Wir haben ja versucht, anhand des Wappens des Earls of Pembroke aus der Grafschaft Pembrokeshire oder aus dem Umfeld jemanden zuzuordnen, der dafür infrage kommen könnte. Es ist uns aber nicht gelungen. Ich erkannte ja schon in London, dass es ein Arzt, Apotheker, Heiler oder Druide sein müsste, dafür standen zwei uralte Symbole. Der Äskulapstab, das Symbol des ärztlichen Standes und ein Mistelzweig. Platziert im Wappen, diese Symbole gehören aber nicht dort hinein! Warum wurden sie in das Wappen des Earls platziert? Die Informationen, die uns die Geschichte der alten ehrwürdigen Adelsfamilie lieferten, ließen keine Verbindung zu unserem Phänomen zu.
    Es gab keine seltsamen Todesfälle oder ähnlich Auffälliges in dieser Region.
    Aber warum wurde das Adelswappen mit eingeschnitzt? Die Familie war, wie die meisten Waliser, schon christianisiert, auch der Schöpfer der Schatulle betete keinen der früheren Regionalgötter mehr an. Ich denke, der Schöpfer oder der Baumeister der Schatulle kam aus dieser Region und huldigte so seinem Lehnsherrn oder wollte den Earl und seine Familie mit in den Schutz einbeziehen.
    Das Wappen ist ja auch nicht zentral und zu aufdringlich platziert. Die Fabelwesen haben eindeutig die bildliche Dominanz und letztlich die symbolische und technische Aufgabenstellung zugeordnet bekommen. Der Ideengeber und Baumeister war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gleichzeitig eine Person, und ob sie tatsächlich aus dieser Grafschaft kamen, bleibt ein Geheimnis.
    Der Schöpfer war ein Christ, das verriet uns die Inschrift im Geheimfach. Dies e ist aber in Latein, nicht in Wähsisch eingraviert. Alles zusammengenommen bezeugt, dass es sich um einen weisen, weltgewandten, intelligenten Menschen gehandelt haben muss.
    Vielleicht wollte er so auch verhindern, dass der Handwerker der Schatulle die Inschrift las. Denn, welcher einfache Mann sprach und las zu der Zeit Lateinisch?
    Eine beeindruckende Persönlichkeit, die sicherlich in den Geschichtsbüchern dieser Welt Erwähnung gefunden hätte oder sogar hat! Ich hege die

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