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Goldener Sonntag

Goldener Sonntag

Titel: Goldener Sonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Kriegsheer hier«, fuhr Dame Primus fort. »Die Überlebenden der Fernen Weiten, des Unteren Hauses und des Großen Labyrinths, vereinigt mit den Truppen des Mittleren Hauses. Unsere Flotte aus der Grenzsee wird bald auf dem Extrem Großen Kanal eintreffen, und die Matrosen, Berger, Händler und Seesoldaten werden zu den Landstreitkräften stoßen, denn der Pfeifer und die Schiffe seiner verfluchten Ratten haben eine Blockade über den direkten Ausgang für Schiffe ins Obere Haus verhängt.
    Dank der Arbeit meiner selbst als Teil Sechs haben wir Zugang zu einem Aufzugsschacht ins Obere Haus«, fuhr Dame Primus fort, wobei sie geflissentlich Susis und Giacs Beitrag zu dieser Operation ignorierte. »Aber das ist nicht genug, um eine Streitmacht abzusetzen, die groß genug ist, um sowohl die Truppen des Pfeifers als auch diejenigen Samstags anzugreifen. Wir müssen mehr Aufzugsschächte öffnen. Nachdem wir herausgefunden haben, welche zusätzlichen Informationen du anzubieten hast, Fräulein Türkisblau –«
    »General!«, korrigierte Susi, obwohl es schwierig war, gegen Dame Primus anzureden. »Lord Arthur hat mich zum General gemacht!«
    Dame Primus senkte ihren Blick auf das Pfeiferkind. Einen Moment lang fürchtete Susi, sie würde sie mit so mächtigen Worten unter Beschuss nehmen, dass es einem tödlichen Zauberspruch gleichkäme. Dann plusterten sich die Rabenfedern auf ihrem Kopf auf, und das Vermächtnis sah wieder nach oben, über Susis Kopf hinweg, in den strahlenden Himmel, der die Unterseite des Oberen Hauses war.
    »Nachdem wir miteinander gesprochen haben, General Blau«, sagte Dame Primus, »wirst du eine Spezialeinheit auf Stockwerk 6879 von Samstags Turm zurückführen, um weitere Aufzugsschächte zu öffnen. Um unseren Brückenkopf zu sichern, sozusagen.«
    »Klar«, stimmte Susi zu. »Aber ich darf aussuchen, wer mitkommt, in Ordnung?«
    Die sonderbaren, leuchtend rosafarbenen Augen der Dame Primus verengten sich nachdenklich.
    »Das darfst du, innerhalb eines vernünftigen Rahmens. Du wirst selbstverständlich Doktor Scamandros mitnehmen, den du brauchen wirst, um die Aufzugsschächte zu öffnen. Da gibt es auch noch eine andere Person, von der ich wünsche, dass du mit ihr sprichst und sie für unsere Sache gewinnst.«
    »Und wer soll das sein?«, fragte Susi.
    »Der Leutnant Hüter der Vorderen Tür.«
    »Na ja, er ist ja ganz geschickt mit der Klinge, aber ich hab noch nie gehört, dass er seinen Eingang verlassen hätte.«
    »Ich spreche vom neuen Leutnant Hüter der Vorderen Tür«, klärte Dame Primus Susi auf. »Wenngleich es ihr an Können im Umgang mit dem Schwert gebricht, nehme ich doch an, dass sie uns von Nutzen sein könnte. Lord Sonntag war jedenfalls dieser Meinung, sonst hätte er nicht seinen Abenddämmerung ausgeschickt, um sie zu holen.«
    »Wer genau ist denn jetzt der neue Leutnant Hüter?«, wollte Susi wissen. Sie hatte noch nie das Bedürfnis verspürt, ihre Neugierde zu unterdrücken.
    »Eine Sterbliche«, antwortete Dame Primus. »Arthurs Freundin Blatt.«
    »Blatt!«, rief Susi überrascht aus. »Haste Töne!«
    »Es ist ein ausgesprochen merkwürdiger und in vielerlei Hinsicht unglücklicher Umstand. Aber wenn Lord Sonntag sie will, dann muss sie geschützt werden. Ich glaube, wir können sie aus dem Vorderausgang herausbekommen. Aus dem, was vom Vordereingang noch übrig ist, heißt das. Nun, hast du irgendeine Idee, wohin Lord Arthur gegangen sein könnte?«
    »Keinen Schimmer«, verneinte Susi achselzuckend. »Ich hab ihn nich mehr gesehn, seit er im Abfluss verschwunden is. Wisst Ihr es denn nicht?«
    »Nein.« Dame Primus’ Mund straffte sich, und ihre Lippen wurden bedrohlich dünn. »Wir wissen es nicht. Er und seine Schlüssel werden dringend gebraucht, sowohl um die Flut des Nichts einzudämmen, die alarmierend gestiegen ist, als auch um den Feldzug gegen die treulosen Treuhänder fortzuführen und gegen jene Fehlentwicklung, die der Pfeifer ist. Ich hoffe doch, du vertuschst nicht irgendeine sterbliche Unbedachtheit Arthurs, Susi? Bist du sicher, dass er nicht zurück auf seine Welt gegangen ist?«
    »Ich weiß nicht.« Susi schluckte. »Wie schon gesagt, ich hab Arthur nicht mehr gesehen, seit er den Abfluss runtergespült und ich gefesselt wurde.«
    Dame Primus’ Blick bohrte sich in Susi. Das Mädchen versuchte, ihm standzuhalten, musste aber schließlich wegsehen.
    »Na schön«, sagte Dame Primus leise. »Nun erzähle mir, was du über Samstags Angriff

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