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Goldener Sonntag

Goldener Sonntag

Titel: Goldener Sonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ihr einen offensichtlichen Schaden zuzufügen.
    Plötzlich, zum ersten Mal, seit er die Schlüssel wiedererlangt hatte, verspürte Arthur Furcht, selbst als er den Einsatz des Sechsten Schlüssels gegen die Kreatur vorbereitete. Das würde doch bestimmt funktionieren!
    Die Wurmschlange ist das Geschöpf der Architektin, sagte eine Stimme in seinem Kopf – eine Stimme, von der er instinktiv wusste, dass sie dem Siebten Teil des Vermächtnisses gehören musste. Obwohl es nur eine geistige Kommunikation war, klang sie nah und laut. Sie ist eine Ihrer ersten Schöpfungen und immun gegen die Macht aller bis auf den Siebten Schlüssel. Aber sie ist langsam und dumm, und deshalb –

KAPITEL ZWANZIG

    Das ist unser Plan«, verkündete Susi, als der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte, »also passt auf!«
    Einundzwanzig Pfeiferkinder hörten auf, sieben verschiedene Spiele zu spielen, bei denen neun völlig verschiedene Kartendecks zum Einsatz kamen. Vier stellten das Jonglieren mit Käselaiben ein. Dreiunddreißig unterbrachen die Inspektion ihrer Waffen. Fünf wurden wach. Drei vertagten ihre Diskussion über die Vorzüge von Tee von der Erde gegenüber solchem von anderen Welten oder demjenigen, der ehemals in den Fernen Weiten aus Nichts angebaut worden war.
    Blatt hörte kurz auf, Daisys Ananashaut zu streicheln, nahm diese Tätigkeit aber sofort wieder auf. Es schien das riesige Wesen zu besänftigen, und bei dem begrenzten Raum, den der Aufzug bot, war es am besten, wenn das Biestwurz bei Laune blieb.
    »Hört ihr zu?«
    Alle nickten.
    »Wenn der Aufzug pling macht und die Tür aufgeht, stürmen wir raus!«
    »Hört sich gut an«, sagte jemand. »Leicht zu merken.«
    Blatt schloss die Augen und rang um Fassung.
    »Das war doch noch nicht alles«, sagte Susi. »Dummkopf!«
    Sie sah zu Fred hinüber. »Du und alle von Elame an, ihr bildet eine Gruppe«, fuhr sie fort. »Wenn der Aufzug pling macht, geht ihr nach rechts! Blatt … Blatt!«
    »Ja!«, sagte Blatt und öffnete die Augen. »Ich höre zu!«
    »Du übernimmst das Kommando über alle von Gowzer bis Abidge! Ihr geht nach links!«
    »Ist recht«, sagte Blatt. »Ich meine, in Ordnung, wir gehen nach links. Aber sollte nicht lieber jemand anders den Befehl führen?«
    »Du bist doch ein Admiral, oder?«, erwiderte Susi. »Und du hast Daisy und das Spezialschwert!«
    Blatt blickte auf das Schwert und verzog das Gesicht. »Nur, bis ich es jemand geben kann, der besser geeignet ist, Leutnant Hüter zu sein.«
    »Bren, Shan und Athan, ihr schafft die Kanone raus und stellt sie irgendwo auf, wo’s gut aussieht. Ich und alle anderen gehen schnurstracks geradeaus. Doc und Giac, ihr folgt uns, und sobald ihr an ein Schreibpult kommt, fangt ihr an, Aufzüge zu öffnen. Je eher sie funktionieren, umso eher kann die olle Primel Verstärkung schicken.«
    »Das ist alles?«, fragte Blatt. »Wissen wir denn eigentlich, womit genau wir es zu tun haben? Ich weiß ja nicht mal, wie ich mir Samstags Turm vorzustellen habe!«
    »Wie schon gesagt, wir treten Neunichtsen entgegen. Die haben schwere Rüstungen und Lederflügel und fuchteln mit großen, langsamen Schwertern rum. Falls wir’s dagegen mit Samstags Bande zu tun kriegen, stehen wir ’nem Haufen Mittelklassezauberer gegenüber. Wenn es die Zauberer sind, geht nah heran, und macht euch über ihre Schirme her! Wenn es die Neunichtse sind, haltet euch von ihren Schwertern fern! Was den Turm angeht, das ist einfach nur ein Turm, der aus vielen kleinen Bürowürfeln besteht. Auf dem Stockwerk, wo wir rauskommen, gibt’s viele Schreibpulte. Das war ungefähr alles. Ach ja, außer dass es keine Außenmauern gibt, fallt also nicht raus!«
    Susi hielt inne. Ein paar Sekunden lang herrschte erwartungsvolle Stille.
    »Das war’s!«, beendete sie ihre Ansprache. »Weitermachen!«
    Die Pfeiferkinder nahmen ihre vorherigen Aktivitäten wieder auf. Blatt berührte Susi am Ellbogen.
    »Was ich nicht verstehe«, sagte sie, »ist, wieso Dame Primus uns schickt, um die Aufzugskontrollen zu erobern. Ich meine, es wäre doch bestimmt besser gewesen, Soldatenbürger zu entsenden; die sind größer und stärker und schwerer umzubringen –«
    »Wir sind raffinierter und viel geschickter«, sagte Susi. »Aber das ist nicht der Grund. Die olle Primel ist der Meinung, dass wir’s schaffen können, aber wenn du mich fragst, dann hofft sie auch, dass die meisten von uns dabei draufgehen.«
    »Was?«, stieß Blatt keuchend hervor. Daisy, die ruhig

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