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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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leicht nach oben. Es war der leise Anflug eines Lächelns, bei dem aus einem unerfindlichen Grund ihr Herz aufgeregt anfing zu pochen. Vielleicht weil er plötzlich fast jungenhaft wirkte. „Ja, das ist mein Zuhause.“
    Wieder verspürte sie einen Stich, fast so, als müsse sie ihn beschützen. Wenn das nicht seltsam war. „Dann sind Sie also ein Königssohn?“, fragte sie mit einem leichten Augezwinkern.
    Sein Lächeln verblasste. „Kaum zu glauben, was?“, meinte er sarkastisch. „Wollten Sie das sagen?“
    „Aber nein!“, versicherte sie eilig und wiederholte: „Nein, ganz bestimmt nicht.“ Sie legte ihm spontan eine Hand auf den Arm, bestürzt darüber, dass er sie so missverstehen konnte. Als Zayed auf ihre Hand schaute, bemerkte sie ihren Fehler. Normalsterblichen war es natürlich nicht gestattet, ein Mitglied der königlichen Familie zu berühren.
    Peinlich berührt zog sie ihre Hand weg und sagte: „Ich sollte mich gleich an die Arbeit machen. Zeigen Sie mir einfach, wo ich mich zurückziehen kann, dann brauche ich nur noch meinen Laptop.“
    Ein Diener führte Sophie in eine geräumige Suite mit separatem Wohn- und Arbeitsbereich und hohen Bogenfenstern ganz am Ende eines Säulenganges. Auf den üppigen Polstermöbeln leuchteten die seidenen Kissen wie Edelsteine im Licht der hereinfallenden Spätnachmittagssonne. Die Luft war erfüllt vom Duft der korallenroten Rosen, die in der Mitte des Raums auf einem Tisch standen.
    Als Sophie sich wieder umwandte, sah sie durch den Säulengang eine junge Frau auf sich zukommen. Bei ihr angelangt, verbeugte die Frau sich und sagte etwas gehemmt, aber perfekt auf Englisch: „Willkommen. Ich heiße Manar und werde dafür sorgen, dass Sie sich hier wohlfühlen. Rufen Sie einfach, wenn Sie einen Wunsch haben. Ich bin ganz in Ihrer Nähe und jederzeit für Sie da.“
    „Danke, Manar. Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber im Moment brauche ich nichts. Ich warte nur noch auf meinen Laptop.“
    „Ihr Aktenkoffer ist schon da – dort.“ Manar deutete auf einen zierlichen antiken Sekretär in einer Ecke des Raumes, von wo man in den Garten hinausschauen konnte.
    „Na, wunderbar.“ Sophie schob die Ärmel ihres Wollkostüms hoch und trat an den Schreibtisch. „Dann habe ich ja alles, was ich brauche.“
    Manar beobachtete zweifelnd, wie Sophie sich setzte. „Möchten Sie nicht vielleicht erst ein Bad nehmen und sich umziehen?“
    Sophie war in Gedanken bereits bei ihrer Arbeit. „Hm?“, fragte sie, als sie merkte, dass Manar noch wartete.
    „Wollen Sie sich nicht erst umziehen?“
    Sophie schüttelte entschieden den Kopf. Sie musste mit ihrer Arbeit vorankommen, damit sie so schnell wie möglich wieder abreisen konnte. „Nein, ich fühle mich wohl so, danke.“ Sie schaltete ihren Laptop ein und versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    Doch es gelang ihr nicht. Eigentlich wollte sie nur ihre Notizen eingeben, aber ihre Finger weigerten sich zu kooperieren. Ebenso wie ihr Verstand.
    Als sie frustriert die Augen schloss, sah sie Zayed vor sich, und zwar nicht nur sein schönes Profil, sondern auch seinen gequälten Gesichtsausdruck. Irgendwie wurde sie den Verdacht nicht los, dass es nicht nur die momentanen Umstände waren, die ihm zu schaffen machten, sondern dass noch etwas anderes an ihm nagte. Aber was?
    Ihre ständige Grübelei begann sie zu ärgern. Sie war hier, um zu arbeiten, sonst gar nichts. Und warum fühlte sie sich dann dauernd so hin und her gerissen?
    Was war los mit ihr? Zayed hatte sie beauftragt, eine geeignete Ehefrau für ihn zu suchen. Weshalb machte sie sich nicht endlich an die Arbeit?
    Vielleicht weil ihr der Auftrag aus irgendeinem Grund nicht behagte? Das war lächerlich. Sie musste sich einfach nur zusammenreißen.
    Und sich auf ihre wissenschaftlichen Methoden konzentrieren. Sie brauchte einen klaren Kopf, um sich in Erinnerung zu rufen, worum es ging.
    Harte Fakten.
    Und dennoch … in ihr trieben Gefühle ihr Unwesen, die sich einfach nicht verdrängen ließen. Gefühle von verstörender Intensität, so real, dass sie davon abgelenkt wurde. Es war fast wie ein körperlicher Schmerz. Gefühle, die nur mit ihm zu tun hatten. Mit Zayed Fehz.
    Sophie atmete tief aus, stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und schlug die Hände vors Gesicht.
    Sie war immer noch nicht über ihn hinweg. Offensichtlich hatte ihr die demütigende E-Mail, die er damals an seinen Bruder geschrieben hatte, nicht gereicht. Wie töricht war

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