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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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sie eigentlich? Eine gebildete, erfolgreiche Frau und doch unfähig, sich selbst zu durchschauen.
    Eine ganze Weile saß sie unglückselig da, das Gesicht in den Händen vergraben, mit klopfendem Herzen und einem Stein im Magen.
    Schließlich aber befahl sie sich, sich zusammenzureißen. Sie musste so schnell wie möglich eine Frau für ihn finden und abreisen. Weil Zayed Fehz gefährlich war. Wenn sie nicht sehr gut aufpasste, würde er sich klammheimlich wieder in ihr Herz schleichen und alte Wunden aufreißen.
    Die Dämmerung hatte den Garten bereits in lavendelblaue Schatten gehüllt, als Sophie alle vorhandenen Daten in ihren Computer eingegeben hatte. Die Erstellung von Zayeds Profil hatte weit länger gedauert als angenommen, aber jetzt war sie endlich fertig und konnte die weitere Arbeit dem Programm überlassen.
    Sie wartete, bis der Computer eine Liste mit Kandidatinnen erstellt hatte. Dreißig Treffer. Gar nicht übel.
    Sophie war immer noch mit der Durchsicht der Profile beschäftigt, als Manar zurückkehrte und sagte: „Seine Hoheit möchte Sie sprechen. Sind Sie bereit?“
    „Ja, natürlich“, sagte Sophie. Sie fuhr sich flüchtig mit der Hand durchs Haar und stand auf. Eigentlich hätte sie sich vorher ganz gern noch etwas frisch gemacht, doch zu spät. Zayed war schon da.
    „Ich habe Ihre ersten Kandidatinnen“, sagte sie unsicher. „Wenn Sie möchten, drucke ich Ihnen die Profile aus, dann können Sie sie durchlesen, wann immer es Ihnen passt. Oder wir gehen sie jetzt gleich gemeinsam durch …“
    „Das Wrack ist identifiziert. Es war Sharifs Flugzeug.“ Zayeds Stimme klang dumpf. „Wie es scheint, gibt es keine Überlebenden.“
    Sophie sank erschüttert auf ihren Stuhl. „O nein“, flüsterte sie.
    „Die Leichen lassen sich so schnell nicht identifizieren …“ Er brach ab. Seine Arme hingen schlaff zu beiden Seiten seines Körpers herunter, und zum ersten Mal stand ihm die Verzweiflung im Gesicht geschrieben. „Es müssen Gentests gemacht und zahnärztliche Unterlagen angefordert werden.“
    Sophie starrte ihn entsetzt an. „Was ist mit seiner Frau? Wie hat sie es aufgenommen?“
    „Sie ist am Boden zerstört.“
    Sophie biss sich auf die Unterlippe, um zu verhindern, dass ihr die Tränen in die Augen schossen.
    „Es tut mir leid“, sagte er heiser.
    Er entschuldigte sich. Bei ihr . Jetzt ließen sich ihre Tränen nicht mehr aufhalten. Sophie bekam kaum Luft, ihre Lungen brannten. Vor Schmerz. Ein seelischer Schmerz, wie sie ihn seit Jahren nicht mehr gefühlt hatte. „Es tut mir leid“, sagte sie erstickt. „Es tut mir so leid für Sie alle …“
    „Jetzt ist es an mir, mich zu bewähren.“
    „Ja.“
    „Und ich werde es.“ Er kam auf sie zu. Erst als er aus dem Schatten ins Licht trat, sah sie, dass er eine weiße Robe trug. Sie hatte ihn noch nie in der traditionellen Kleidung von Sarq gesehen. „Die Zeit drängt. Übermorgen ist die Inthronisierung.“
    Sie riss ihren Blick von der Robe los und schaute ihm in das bronzebraune Gesicht. „So schnell schon?“
    „Können Sie in achtundvierzig Stunden eine Frau für mich finden?“
    Ihr Blick verfing sich in seinem. Seine geplante Hochzeit war kein Anlass zum Feiern, sondern eine Tragödie. Das ganze Land würde trauern. Sharifs Familie würde trauern. „Vielleicht können wir bis dahin Kandidatinnen bestimmen …“
    „Nein, keine Kandidatinnen. Ich brauche eine Braut. Und zwar schnell.“
    „Aber wie soll das innerhalb von zwei Tagen gehen? Das kann doch niemand ernsthaft von Ihnen verlangen.“
    Zayed blieb in der Mitte des Wohnzimmers stehen und starrte auf die Rosen. „An den König werden besondere Anforderungen gestellt, und man erwartet zu Recht von ihm, dass er sie auch erfüllt.“
    Er beugte sich vor, zog eine Rose aus der Vase und schnupperte daran. „Diese Rosensträucher wurden nach dem Tod meiner Schwestern gepflanzt. Sharif hat den Erinnerungsgarten angelegt und die zwölf Rosensträucher eigenhändig eingesetzt.“ Er hob den Kopf und schaute Sophie an. „Ich muss meinem Land Opfer bringen. Es ist das Mindeste, was ich für meinen Bruder tun kann.“
    Immer noch mit der Rose in der Hand, ging Zayed zur Treppe, wo er noch einmal stehen blieb und sagte: „Wir sehen uns später beim Essen. Bringen Sie die Profile mit.“
    „Möchten Sie nicht schon jetzt kurz einen Blick darauf werfen?“
    „Ich muss mich mit Khalid in Verbindung setzen, außerdem habe ich Termine. Die Medien …“ Er

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